Krankentransportfahrer streiken

Lokalzeit Südwestfalen 14.03.2024 02:34 Min. Verfügbar bis 14.03.2026 WDR Von Heiko Dolle

Krankenfahrdienste streiken für höhere und einheitliche Bezahlung

Stand: 15.03.2024, 08:22 Uhr

Bei vielen Fahrern von Krankenfahrdiensten sitzt der Frust tief. Sie fordern eine bessere, einheitliche Bezahlung. Die Verhandlungen ziehen sich schon lange. Jetzt haben sie genug und streiken. Zum Beispiel in Lüdenscheid.

Von Heiko Dolle

Mittlerweile haben sich 43 Unternehmen zu einem Verein zusammengeschlossen. Gemeinsam rechnen sie sich für die Verhandlungen mit den Krankenkassen größere Chancen aus. Seit Monaten fordern sie unter anderem eine höhere und einheitliche Vergütung. Damit sie ihren Fahrern nicht nur den Mindestlohn bezahlen müssen.

Doch bisher sei nichts passiert, sagt Stefan van Asch vom Verband der Kranken- und Behindertenfahrdienste in NRW.

"Wir brauchen eine Lösung, weil viele Unternehmen wirklich am Ende ihrer Kräfte sind." Stefan van Asch, Verband der Kranken- und Behindertenfahrdienste NRW

Kräftezehrender Job

Ein Krankentransportwagen

Nur wirklich medizinisch notwendige Fahrten, wie zur Dialyse, finden statt.

Die Arbeit der Krankenfahrdienste ist aufwendig und kräftezehrend. Doch all das wird von den Krankenkassen zu wenig honoriert, sagt Krankentransportfahrer Adrian Wille-Mango: "Wenn man bedenkt im Winter bei Schnee und Eis die Rollstühle durch die Gegend zu schieben. Das ist für die Mitarbeiter sehr anstrengend."

Krankenkassen wollen weiter verhandeln

Die Krankenkassen fordern den Verein auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sie "warten auf ein klares Signal vom Verein, wie seine konkreten Vorstellungen begründet sind." Das sei bis heute offengeblieben. "Jetzt voreilig einen Streik auszurufen und damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu gefährden, ist aus Sicht der Krankenkassen unverantwortlich", heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek).

Die Krankenfahrdienste, unter anderem aus dem Märkischen Kreis, Herford, Bünde und dem Kreis Minden-Lübbecke, wollen erst mal weiter streiken. Es finden nur absolut notwendige Fahrten statt. Zur Dialyse zum Beispiel. Sonst nichts.

Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Verband der Kranken- und Behindertenfahrdienste NRW
- Verbandes der Ersatzkassen e.V.
- Krankentransportfahrer Adrian Wille-Mango

Krankenfahrdienste streiken für höhere und einheitliche Bezahlung

WDR Studios NRW 14.03.2024 00:47 Min. Verfügbar bis 14.03.2026 WDR Online