Ermittlungen nach schwerem Jagdunfall

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Jagdunfall in Lippstadt: Neue Erkenntnisse der Ermittler

Stand: 22.08.2023, 13:21 Uhr

Nach dem schweren Jagdunfall in Lippstadt am Wochenende schwebt ein 53-Jähriger weiter in Lebensgefahr. Laut Staatsanwaltschaft Paderborn waren am Samstag mehrere Schrotkugeln in seinen Kopf eingedrungen.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte ein 83-Jähriger aus Rheda-Wiedenbrück mit seiner Schrotflinte auf eine Ente geschossen. Laut Oberstaatsanwalt Ralf Meyer von der Staatsanwaltschaft Paderborn nutzte er dabei Schrotmunition mit großer Streuung. Einige der Kugeln seien in Kopf des Opfers gedrungen. Der Mann aus Wadersloh wurde schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen.

Anders als zunächst angenommen handelt es sich bei der Veranstaltung wohl nicht um eine klassische Entenjagd, sondern um eine Ausbildung für Hunde, bei der auch Enten eine Rolle gespielt haben. Auf die Ente hätte zu dieser Jahreszeit allerdings nicht geschossen werden dürfen, denn bis Mitte September gilt eine Schonzeit.

Keine Hinweise auf vorsätzliche Tat

Gegen den mutmaßlichen Schützen ermitteln Staatsanwaltschaft Paderborn und Kriminalpolizei wegen fahrlässiger Körperverletzung. Es müsse auch geklärt, ob ein Sicherheitsabstand eingehalten wurde, heißt es. Bislang deute aber nichts darauf hin, dass er das Opfer absichtlich angeschossen habe.

Am Samstag hatte eine Sprecherin der Polizei zunächst mitgeteilt, dass bei dem Opfer keine Lebensgefahr bestehe. Der Westfälische Anzeiger berichtete am Montagnachmittag, dass sich der Zustand des Opfers inzwischen verschlechtert habe. Nach Informationen der Zeitung erklärte der Oberstaatsanwalt Ralf Meyer, dass aktuell nicht mehr sicher sei, ob der 53-Jährige den Kopfschuss überleben wird.

Weiterer Jagdunfall in Dötlingen

Auch im niedersächsischen Dötlingen gab es am Samstag einen Jagdunfall. Während einer Krähenjagd ist ein 18-Jähriger dort tödlich verletzt worden. Der junge Mann habe gemeinsam mit einem Gleichaltrigen am Samstagmorgen Jagd auf die Vögel gemacht, teilte die Polizei mit. Beide besaßen demnach eine Jagdberechtigung.

Nach bisherigen Erkenntnissen geriet der eine in das Schussfeld seines Bekannten, wurde getroffen und tödlich verletzt. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen und die benutzten Waffen sichergestellt. Nach bisherigem Stand deute auch hier alles auf einen tragischen Jagdunfall hin.

Jagdunfall in Lippstadt: Neue Erkenntnisse

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