In den nächsten Tagen soll der Deich mit 5000 Kubikmetern Sand und Kies stabilisiert werden. Dazu werden von der Landseite aus 150 Lkw-Ladungen Material angekippt. Die Zeit drängt, denn laut 14-Tage-Prognose der Bundesanstalt für Gewässerkunde könnten die Pegel am Niederrhein zum Monatsende wieder an die Hochwassermarke I heranreichen.
15 Kilometer müssen saniert werden
Sand und Kies sollen den Deich stabilisieren
Laut Holger Friedrich, Geschäftsführer des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze, sei das Leck im Deich am 3. Januar festgestellt worden. Dort sei "braunes Wasser" ausgetreten - ein Zeichen dafür, dass die Flut den Deich ausspüle. Die betroffene Stelle gehöre zu mehreren insgesamt 15 Kilometer langen Abschnitten, die noch saniert werden müssen.
Sanierungsbedarf schon Jahrzehnte bekannt
Deichgräf Harry Schulz ist verantwortlich für den Schutz vor Hochwasser
Friedrich kritisiert die lange Verfahrensdauer: Bereits 1986 habe der damalige Oberdeichinspektor nach geotechnischen Untersuchungen den "dringenden Sanierungsbedarf" an den Abschnitten bei Rees festgestellt. Und schon 1990 sei die Erneuerung in den "Generalplan Hochwasserschutz Niederrhein" aufgenommen worden. Aktuell warte man auf die Planfeststellungsbeschlüsse, um auch die letzten Deichabschnitte bei Rees endlich modernisieren zu können.