Ein gehackter Computer ist außer Betrieb

Hackergruppe "Akira" steckt hinter Angriff auf Südwestfalen-IT

Stand: 09.11.2023, 18:31 Uhr

Den Angriff auf die Südwestfalen-IT hat eine hochprofessionelle Hackergruppe namens „Akira“ vorgenommen. Seit Tagen können deshalb viele Kommunalverwaltungen nur sehr eingeschränkt arbeiten.

Nach WDR-Informationen hat diese Gruppe Daten auf den Servern verschlüsselt und fordert nun ein hohes Lösegeld. Den Forderungen wollen die betroffenen Kommunen aber nicht nachkommen. Stattdessen arbeiten sie daran, die Server zu reparieren und Behelfs-Lösungen aufzubauen.

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Lokalzeit Südwestfalen 10.11.2023 01:40 Min. Verfügbar bis 10.11.2025 WDR Von Mike Külpmann

Hacker nutzen Sicherheitslücke aus

Die Hackergruppe "Akira" ist erst seit März aktiv, hat nach eigenen Angaben im Darknet aber schon 63 Unternehmen angegriffen. Fahnder sehen sie auf Platz 4 der weltweit gefährlichsten Hackergruppen.

Ziel von Akira seien immer wieder Server-Systeme, die ohne eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung laufen. Das ist eine Sicherheitsabfrage, wie man sie auch vom Online-Banking kennt. Diese Sicherheitslücke nutzt Akira aus, um die gespeicherten Daten zu verschlüsseln. Um die Daten wieder brauchbar zu machen, fordert sie hohe Lösegelder.

Viele Kommunen nur telefonisch erreichbar

Nach dem Hackerangriff auf etwa 70 Kreise, Städte und Gemeinden in Südwestfalen arbeiten viele Rat- und Kreishäuser mit Notfallkontakten. Die gewohnten Internetseiten der Verwaltungen sind überall nicht erreichbar. Bürger sollten Anliegen ohne Zeitdruck daher verschieben.

In vielen Kommunen behelfen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bürgerämtern zurzeit mit Block und Stift, um die Anliegen zu bearbeiten. Allerdings ist das nicht immer möglich. Für viele Verwaltungsvorgänge ist die Verbindung zu einem Server nötig – zum Beispiel zur Beurkundung, wie sie etwa bei Sterbefällen zwingend vorgeschrieben ist.

Über dieses Thema berichten wir auch im Radio auf WDR2 und in der Lokalzeit Südwestfalen.