Buche von unten

Forstwirtschaft und Jagd: "Nur in der Partnerschaft gelingt die Wiederaufforstung"

Stand: 10.10.2023, 06:00 Uhr

Hitze, Dürre und Borkenkäfer: Das sind die größten Herausforderungen der Forstwirtschaft. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Jagd zu. Beim Symposium Wald und Wild in Werl wurded besprochen, wie sowohl Tiere als auch junge Bäume geschützt werden können.

Von Michael Dittrich

Der Jagdverband NRW hat für eine enge Zusammenarbeit von Jägern und Waldbesitzern beim Aufforsten des Waldes geworben.Trotz der gegensätzlichen Interessen saßen jetzt alle großen Verbände gemeinsam in der Werler Stadthalle "an einem Tisch". Es geht darum, zum einen den Wildbestand nicht zu sehr zu verringern, zum anderen soll der Verbiss an jungen Bäumen durch Rehe möglichst klein gehalten werden.

Auf dem Symposium wollten Wissenschaftler Jägern und Waldbauern Wege aufzeigen, wie nach Stürmen, Hitze und Borkenkäfern die zerstörten Flächen wiederbewaldet werden können, ohne den Wildbestand zu sehr zu dezimieren. Dazu hat unter anderem Professor Friedrich Reimoser von der Universität Wien sein Langzeitmonitoring zu Reh- und Rotwild vorgestellt.

Hilfe durch die Wissenschaft

Durch Rehe verbissene Forstpflanzen müssen toleriert werden, sagen die Jäger. Pflanzenfresser von der Maus bis zum Reh gehören in das Ökosystem Wald. Sie müssen dort Nahrung und Deckung finden. Deshalb sei es wichtig, für die Tiere einen verbesserten Lebensraum und Ruhezonen zu schaffen. Hier dürfe auch ein Betretungsverbot von Wanderern nicht ausgeschlossen werden.

Empathie für Waldbauern gefordert

Für Waldbauern ist eine gelungene Wiederaufforstung existentiell. Sie sind auf die Solidarität der Jäger angewiesen. Ein Symposium wie dieses in der Werler Stadthalle zeigt, dass eine Kooperation zwischen den beiden Interessengruppen unumgänglich ist, meint der Landesjagdverband, der zu der Versammlung eingeladen hat.