Tunnel unter der Halde Hoheward bald wieder frei

Lokalzeit aus Dortmund 20.03.2024 03:11 Min. Verfügbar bis 20.03.2026 WDR Von Frank Stach

Fahrradtunnel unter der Halde: Projekt-Neustart in Herten

Stand: 20.03.2024, 08:00 Uhr

Angekündigt wurde er schon vor einigen Jahren: der Fahrradtunnel unter der Halde Hoheward in Herten. Sie zählt mit zu den höchsten künstlich aufgeschütteten Bergen im Ruhrgebiet. Doch aus dem Fahrradtunnel ist bislang nichts geworden. Jetzt unternimmt der Regionalverband einen neuen Anlauf.

Von Frank Stach

Es ist ein Ausflug in die Dunkelheit. Stefan Kuczera und Aggül Zorlu haben einen großen, akkubetriebenen Scheinwerfer dabei, damit wir den Tunnel sicher betreten können. Beide sind im Regionalverband Ruhr unter anderem für die Planung der Radwege im Ruhrgebiet zuständig.

Der Tunnel in Herten zählt zu ihrem wichtigsten Projekt. Das besondere an ihm, er quert die höchste Halde des Reviers. Mitten im Tunnel türmt sich 160 Meter Abraum, der einst aus allen Zechen nach Herten gebracht wurde.

Anwohner und Touristen freuen sich auf den Tunnel

Historisches Bild: Tunnelröhre im Bau

Ein Bild aus den 1990er Jahren: Bau der Tunnelröhre für Zechenbahnen

Am anderen Ende des Tunnels steht Klaus-Dieter Amtmann mit seinem Fahrrad vor dem mit Stahlgittern geschlossenen Tunnel. Der ehemalige Bergmann wohnt gleich um die Ecke, direkt an der Halde.

Er erinnert sich noch daran, dass der Tunnel noch vor der Halde gebaut wurde. Damals fuhr eine Zechenbahn mitten zwischen zwei Halden. Dann wurde entschieden, den Abraum hier in Herten weiter aufzutürmen. Damit die Bahn weiterfahren konnte, ist dann in den 1990er Jahren ein etwa 700 Meter langer Tunnel gebaut worden.

Es kommen ganz viele Besucher mit dem Fahrrad hierhin, um sich den Tunnel anzugucken. Und die finden das schade, dass man hier nicht durch kann. Klaus-Dieter Amtmann, ehemaliger Bergmann

Neustart des Projektes

Der Regionalverband Ruhr geht das Projekt nun an. 3 Millionen Euro sind im Haushalt der Planungsbehörde fürs Revier dafür eingestellt worden. Für das Geld muss eine Fahrradtrasse im Tunnel gebaut werden.

Die Planer im Gegenlicht des Tunnels

Die Planer des Regionalverband Ruhr auf Exkursion im Tunnel

Derzeit liegt noch der Gleisschotter aus alten Zeiten auf dem Tunnelboden, radeln auf diesem Untergrund ist nicht möglich. Und es ist stockdunkel, deshalb muss eine Beleuchtung installiert werden.

Artenschutz wird beachtet

An Vorbereitungen ist schon einiges passiert. So sind – für solche Projekte üblich – Artenschützer im Tunnel unterwegs gewesen. Gefunden haben sie zwei Zwergfledermäuse. Sonst haben keine weiteren Tiere den Tunnel als Winterquartier entdeckt. Das ist gut so, denn so steht dem Umbau nichts im Wege.

Wenn alles gut geht, soll der neue Fahrradtunnel unter der Halde Hoheward in Herten zur Internationalen Gartenschau im Jahr 2027 fertig sein.

Unsere Quellen:

  • Regionalverband Ruhr
  • WDR-Archiv
  • Autor vor Ort

Über dieses Thema berichtet der WDR am 20.03.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Dortmund.