Küstenländer sind von Maritimer Konferenz in Bremen enttäuscht

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 2.v.r) kommt zur 13. Nationalen Maritimen Konferenz im Congress Centrum Bremen. Daneben laufen Kristina Vogt (DIE LINKE, l), Wirtschaftssenatorin Bremen, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen, 3.v.l), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Andreas Bovenschulte (SPD, r), Bürgermeister von Bremen.

Küstenländer sind von Maritimer Konferenz in Bremen enttäuscht

Bild: dpa | Michael Matthey

Die norddeutschen Länder hatten vom Bund mehr Geld für die Häfen gefordert. Bremens Häfensenatorin zeigte sich angesichts der Ergebnisse ernüchtert.

Die Nationale Maritime Konferenz im Bremer Congress-Centrum ist vorbei. Zwei Tage lang haben beim größten deutschen Branchentreffen der maritimen Wirtschaft mehrere Hundert Gäste diskutiert, verhandelt. Und auch gehofft, wie die norddeutschen Länder auf deutlich mehr Geld vom Bund für ihre Seehäfen.

Klare Aussagen dazu sind aber auch zum Abschluss am Freitag ausgeblieben – weshalb Bremens Wirtschafts- und Häfensenatorin Kristina Vogt (Linke) unzufrieden ins Wochenende geht.

Ich war gestern nach der Eröffnung etwas ernüchtert.

Kristina Vogt
Kristina Vogt (Linke), Häfensenatorin Bremens

Küstenländer fordern mehr Unterstützung vom Bund

Mit den Forderungen aus der "Bremer Erklärung" war Vogt in die Nationale Maritime Konferenz gegangen. Darin fordern die fünf Küstenländer deutlich mehr Unterstützung vom Bund – eine Verzehnfachung der bisherigen Gelder, um die deutschen Seehäfen, zum Beispiel in Bremerhaven, wettbewerbsfähig zu halten.

Aktuell zahlt der Bund 38 Millionen Euro jährlich – an alle fünf Länder zusammen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte zur Eröffnung der Konferenz dann auch an, der Bund werde sich stärker für die Häfen engagieren – konkrete Zusagen machte er aber nicht.

Nationale Hafenstrategie laut Vogt in Gefahr

Die Bremer Wirtschafts- und Häfensenatorin zeigte sich daraufhin auch am Freitag noch einmal ernüchtert: "Ich sag’s ganz deutlich auch noch mal an dieser Stelle, auch wenn es Herr Bovenschulte schon in seiner Eröffnungsrede gemacht hat: Ohne die erforderliche Erhöhung der Beteiligung des Bundes an der Seehäfenfinanzierung können die Ziele der nationalen Hafenstrategie nicht erreicht werden.“

Viel gesprochen wurde bei der Konferenz auch über die aktuellen Entwicklungen in Hamburg: Dort will sich die weltgrößte Reederei MSC in den Hafen einkaufen. Wie sich dieser Einstieg auf die nationale Hafenstrategie und damit auch auf die Bremer Häfen auswirken würde, das blieb bei der Nationalen Maritimen Konferenz aber noch offen.

Darum fordert Bremen mehr Geld vom Bund für die Häfen

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 15. September 2023, 16 Uhr