Weihnachtsgeschäft 2023 - Verkaufsoffener Sonntag stimmt Händler optimistisch

So 03.12.23 | 16:19 Uhr
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03.12.2023, Berlin: Menschen gehen mit Einkaufstüten am verkaufsoffenen Sonntag durch Berlin-Mitte (Quelle: dpa/Fabian Sommer).
Audio: rbb24 Inforadio | 03.12.2023 | Anke Michel | Bild: dpa

Nach dem ersten Adventswochenende zeigt sich der Einzelhandel in Berlin und Brandenburg verhalten optimistisch für das Weihnachtsgeschäft. Schnee und Winterstimmung hätten vor allem am verkaufsoffenen Sonntag geholfen, sagte Phillip Haverkamp, Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg der Deutschen Presse-Agentur.

Am heutigen Sonntag haben in Berlin viele Einkaufszentren, Kaufhäuser und Einzelhändler zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet, manche Läden sogar bis 20 Uhr. Auch verschiedene Supermärkte und Discounter machten auf. In einigen Brandenburger Städten wie Falkensee und Brandenburg an der Havel durften die Geschäfte ebenfalls öffnen.

Konsumlaune eigentlich getrübt

Insgesamt seien die Händler mit der Erwartung gestartet, dass das Geschäft - die realen Umsätze bereinigt um Preissteigerungen - dieses Jahr etwas schwächer läuft als 2022. Die Konsumlaune sei getrübt, vielen Menschen fehle Zuversicht. Gemessen daran sei das Geschäft "ganz gut angelaufen", sagte Haverkamp. Allein vom Nikolausgeschäft - also zum Beispiel Schokolade oder kleine Geschenke - erwartet der Verband für Berlin 45 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz, für Brandenburg 26 Millionen Euro.

Kritik an Gewerkschaftsklage in Potsdam

Haverkamp kritisierte, dass der verkaufsoffene Sonntag in Potsdam auf eine Gewerkschaftsklage hin kurzfristig abgesagt worden sei. Das sei für die Kunden ein Bärendienst, aber auch für die Beschäftigten, denen bei Sonntagsarbeit Zulagen zustünden. Wo die Geschäfte geöffnet hätten, so etwa in Brandenburg an der Havel und in Beeskow, beurteile man die Geschäfte ähnlich wie in Berlin: verhalten optimistisch.

Umsatzverluste im Einzelhandel

Der Einzelhandel hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. In Berlin sank nach Erkenntnissen des Amts für Statistik der reale Umsatz im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent. Bei Elektronik-, Bau-, und Heimwerkermärkten sowie Möbelhäusern lag der Umsatzverlust sogar bei 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Gastgewerbe verzeichnete laut Statistik ein preisbereinigtes Umsatzminus von 9,9 Prozent.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.12.2023, 11:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Andere europäische Länder machen es vor und es funktioniert. Hier wird nach Regelungen für Spätis geschrieen, da steht der Chef auch nicht immer hinterm Verkaufstresen, ebenso die 24/7 Tankstellen - da arbeiten auch Angestellte. Das Gastgewerbe hat Sonntags auch nicht geschlossen und die Krankenschwester muss auch ran. Das sind auch alles Menschen die Sonntags arbeiten und dafür eben unter der Woche frei haben und/oder entsprechende Zuschläge bekommen - oder - es ist ihr eigener Laden. Es muss wirklich nicht alles gesetzlich geregelt werden, die Tarifverträge und der Markt sind dafür die besten Regulatoren. Wenn es sich nicht rechnet, macht auch niemand seinen Laden auf. Größere Ketten z.B. werden ja nicht alle Märkte öffnen, eher die umsatzstärksten und die Tante Emma im Außenbereich oder jwd würde sich ggf. schon über Gestaltungsfreiheit freuen - vll. auch wieder eröffnen.

  2. 8.

    Alles ganz einfach: Internet einschränken und in Geschäften einkaufen, und dann würde sogar der Samstag 14h/18h ausreichen, so war es halt früher viele, viele Jahre.
    Bitte nicht aufregen, ich weiß dieses Rad kann man nicht mehr zurück drehen.
    Es hat halt alles vor und auch Nachteile.

  3. 7.

    Das ist totaler Quatsch. Sonntags müssen in den Geschäften die Angestellten ran, die vertraglich von Zuschlägen ausgeschlossen sind. Und bei einem halben Arbeitstag gibt es auch nur einen halben Tag Ausgleich...also 6 oder 7.Tage-Woche...zudem verschiebt sich nur der Umsatz der Woche. Es wird kein Plus gemacht. Verkaufsoffene Sonntage sind nur Augenwischerei und niemand braucht sie wirklich.

  4. 6.

    Ich wollte im neuen C&A Kaufhaus ein Hemd (verkürzte Armlänge) und eine Jeans (29/36) kaufen. der Verkäufer sage mir, nicht im Angebot, ich möge es online versuchen... Und die Handesleute beschweren sich über den Onlinehandel! beide Artikel könnte ich vor Jahren im alten C&A oder ... kaufen. Jetzt nur Massenware, billig Angebote...

  5. 5.

    Das sei für die Kunden ein Bärendienst, aber auch für die Beschäftigten, denen bei Sonntagsarbeit Zulagen zustünden. "

    Das heisst den Zynismus auf die Spitze zu treiben: Erst den Beschäftigen angemessen hohe Löhne verweigern und dann darüber jammern, das man die Sonntagszuschläge nicht zahlen dürfe.

  6. 4.

    Ich gehe schon lange nicht mehr shoppen, was ich brauche, kaufe ich online.

  7. 3.

    Es gab ein 12. und vielleicht 13. Gehalt vor ein paar Tagen. Ich war gestern seit langer Zeit mal wieder in einem Berliner Einkaufscenter. Fazit: Ich brauche das echt nicht mehr.

  8. 2.

    Stimmt. Wenn ein Kaufhaus nicht mal meine Größe (Pullover) hat. Und noch nicht mal bestellen kann/will dann können sie gleich schließen.
    Solange man als Depp und nicht als Kunde behandelt wird, wird es nichts mit der Stammkundschaft.
    Zum Glück muss man nicht alles anfassen was man kaufen möchte.

  9. 1.

    Es lohnt sich leider nicht den Einzelhandel zu besuchen. Ich bin durch die Geschäfte um mich inspirieren zu lassen, aber es kam nichts....nicht mal alle Größen vorhanden... die Verkäufer meinen: bestellen die bitte online.
    Werde ich in Zukunft auch machen...

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