Illegaler Tierschmuggel - Zoll erwischt Autofahrer mit kleinem Äffchen ohne Papiere an Bord

Mi 03.01.24 | 17:28 Uhr
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Äffchen in Obhut. (Quelle: Hauptzollamt FFO)
Audio: Antenne Brandenburg | 03.01.2024 | Bärbel Lampe | Bild: Hauptzollamt FFO

Zollbeamte haben auf der A11 bei Gramzow (Uckermark) einen Autofahrer mit einem eingeschmuggelten Äffchen erwischt. Wie das Frankfurter Hauptzollamt am Mittwoch mitteilte, ist der Fahrer am Freitag auf der Autobahn einer zufälligen Zollkontrolle unterzogen worden. Die Beamten wurden stutzig, als sie im Kofferraum sehr viele Beutel mit Tiernahrung und eine Plastikspritze zur Fütterung fanden. Hinter dem Fahrersitz entdeckten die Zollbeamten eine Einkaufstasche mit einer Transportbox darin. Hierin kauerte den Angaben zufolge ein "kleines lebendes Äffchen", so eine Zollsprecherin.

Keine Papiere für das Äffchen

Der Fahrer will das Äffchen in Polen für ein Familienmitglied gekauft haben. Er sei lediglich der Transporteur, versicherte er den Beamten. Passende Papiere zum Kauf und zur Herkunft des exotischen Tieres konnte er allerdings nicht vorweisen. Aufgrund der Auffindesituation des Äffchens sowie der unzureichenden Begleitpapiere besteht der Verdacht einer unrechtmäßigen Einfuhr.

Tier wurde in den Angermünder Tierpark gebracht

Die Beamten schalteten zudem das zuständige Veterinäramt ein, wie es in der Mitteilung weiter hieß. Eine Amtstierärztin setzte dem Treiben dann ein Ende. Wegen der fehlenden Papiere konnte weder die genaue Art noch das Alter des Äffchens bestimmt werden. Daraufhin ordnete die Amtstierärztin die Unterbringung des Äffchens im Tierpark Angermünde (Uckermark) an. Die Zöllner stellten das Äffchen sicher und übergaben es an Tierpfleger des Tierparks.

Dort sei es untersucht worden. Dem Tier gehe es den Umständen entsprechend gut, so die Tierparkleitung. Es handele sich um ein drei bis vier Monate altes Krallenäffchen - ein Rothand-Tamarin. Der Tierparkchef hofft auf eine schnelle Klärung zum rechtmäßigen Besitzer und dem endgültigen Verbleib des Tieres durch die Behörden. Im Tierpark Angermünde soll es nur zwischenzeitlich gepflegt werden. In Angermünde seien bislang mur Weißbüscheläffchen beheimatet, eine andere Krallenäffchen-Art. Es bringe nur Ärger, den Tamarin in diese bereits bestehende Gruppe hineinzugeben, so der Tierpark.

Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen [bmuv.de] eingeleitet. Das Landesamt für Umweltschutz des Landes Brandenburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.01.2024, 18:30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Gut dass dem Tier geholfen wurde. Wer weiß in welchem Haushalt das Tier gelandet wäre. Und zum Schluss inner Mülltonne. Auf Märkten im schönen P. sah ich Papageien mit blutig ausgerupften Federn. Auf meine kritische Nachfrage was das da ist, wurde ich ziemlich übel angemacht. Tiere trotzdem fotografiert und weiterleitet das ganze. Mein Dad konnte polnisch. Ruhe war. Tierelend, selbstverständlich, ekelhaft traurig. Ein Äffchen, wie geil. Pfui Teufel. Hoffe dem Kleinen gehts gut.

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