Tarifverhandlungen - Rund 550 Beschäftigte von Krankenhäusern beteiligen sich bei Warnstreik

Mi 06.03.24 | 13:31 Uhr
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Symbolbild: Nahaufnahme eine Weste mit der Aufschrift "ver.di Streik!".(Quelle: dpa/Hannes P Albert)
Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 06.03.2024 | Paul, Johann Frederik | Bild: dpa/Hannes P Albert

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten in Krankenhäuser in Brandenburg für Mittwoch zu Streiks im Rahmen eines Aktionstages aufgerufen. Nach Gewerkschafts-Angaben beteiligten sich etwa 550 Menschen.

Betroffen waren Krankenhäuser an den Standorten Brandenburg an der Havel, Lübben und Teupitz (beides Dahme-Spreewald), das Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) sowie des Oder-Spree Krankenhaus in Beeskow (Oder-Spree). Die größte Versammlung fand demnach in Neuruppin mit fast 350 Beschäftigten statt.

Teilweise nur Notversorgung möglich

"Zahlreiche streikbereite Beschäftigte konnten sich nicht am Streik beteiligen, weil sie Notdienst leisten mussten", führte ein Verdi-Sprecher aus. Allerdings sei die Besetzung in den Diensten deutlich reduziert worden. Zudem wurden weniger Operationen durchgeführt.

Durch die Aktion mussten jedoch keine einzelnen Stationen vorübergehend geschlossen werden. Die Gewerkschaft hatte vorab gewarnt, nur in absoluten Notfällen die vom Streik betroffenen Krankenhäuser aufzusuchen.

Verhandlungen vor allem um Bezahlung

In allen beteiligten Krankenhäusern laufen aktuell getrennte Tarifverhandlungen, in denen es im Wesentlichen um die Bezahlung der Beschäftigten geht. Die Gewerkschaft Verdi als Arbeitnehmervertretung fordert die Angleichung an den Entgeltvertrag des öffentlichen Dienstes und an einigen Standorten auch die Reduzierung der Arbeitszeit. Die Gehaltsdifferenzen lägen aktuell für langjährig Beschäftigte bei bis zu 700 Euro pro Monat. In den kommenden Tagen sind weitere Aktionen der Gewerkschaft geplant.

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.03.2024, 08:30 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Ich kann es nicht mehr hören. Ja, die Kosten sind gestiegen, aber die Energiekosten sind auch wieder gesunken. Es ist bereits erwiesen, dass viel von der Inflation auch was mit Mitnahmeeffekten zu tun hat. Liest man hier so, dass scheint das für die Mehrheit kein Problem, wenn sich die Arbeitgeberseite die Taschen schön voll macht. Nur wehe, die Arbeitnehmer wollen was ab haben vom Kuchen. Streik muss weh tun, sonst bräuchte es keinen Streik!

  2. 14.

    Was hat das Streikrecht (nicht Streickrecht) jetzt genau mit dem BGB zu tun? Können Sie das bitte konkretisieren?
    Sie erzählen kompletten Unsinn, denn das Streikrecht wurde nicht erst im "frühen Kapitalismus" erkämpft. Es wurde gar nicht erkämpft, sondern ist überhaupt nicht geregelt. Streiks sind allenfalls durch das Grundgesetz als zulässiges Mittel erlaubt.

    So, so. Der Staat ist für die Bürger da, weil diese Steuern zahlen. Karina, lassen Sie sich doch bitte Ihr Geschriebenes noch einmal durch den Kopf gehen. Auch das zur Gegenüberstellung mit den Diäten.
    Dann klärt sich vielleicht, wem es "sonst wohl gutgeht".

    Und ja, das Streikrecht muss dringend überarbeitet werden. Weil wir sonst irgendwann so wie Groß-Britannien zu Zeiten der ständigen Streiks leben werden.

  3. 13.

    Sonst geht es Ihnen wohl gut?
    Das Streickrecht wurde mit viel Blutvergießen im frühen Kapitalismus erkämpft! Und gehört zu einer Demokratie dazu! Da Bürgerrechte sogar über dem Staat stehen.
    Empfehle einen Blick ins BGB!
    Der Staat ist für die Bürger da. Nicht umgekehrt. Deswegen werden ja Steuern gezahlt. Und im KH herrscht oft Personalmangel! So das die Beschäftigten auch Mehrarbeit leisten müssen! Die retten leben und kümmern sich um kranke Menschen. Während die Politik sich regelmäßig die Diäten erhöhen! Ist sogar in den Kreistag Gang und gebe. Eine Frechheit wie ich finde. Denn die Arbeiter und Angestellten erwirtschaften schließlich das Geld, welches zu verteilen ist!

  4. 12.

    Ich verdrehe als Bayer gerade die Augen. Sie meinen sicher die Großkopferten oder was sind Großkupfenen?

    Wer sich selbst als klein empfindet, ist es evtl. auch. Aber klar, mal wieder ein bisschen Bashing gegen alle, die es zu was gebracht haben. Aber auch die müssen über ihr Salär verhandeln. Können es aber auch. Selbst! Für Vorstände & Co. gibt es nämlich keine Gewerkschaften.

  5. 11.

    Volle Zustimmung. Wer das einmal erlebt hat ist unendlich dankbar für die Hilfe. Und solange die Großkupfenen, egal in welcher Branche, sich mit Gehalt, Boni, Dienstwagen die Taschen füllen müssen wir kleinen uns mit Streiks zur Wehr setzen.

  6. 10.

    Es wird Zeit, dass das Streikrecht reformiert wird. Der volkswirtschaftliche Schaden der durch die Streiks entsteht ist enorm. Diese Schäden müssen wir alle tragen

  7. 9.

    Nicht jeder ist gewerkschaftlich abgesichert und lehnt sich bequem zurück, während eine Gewerkschaft Lohnforderungen stellt. Es gibt tatsächlich Menschen, die selbst verhandeln können und müssen. Es gibt also durchaus Leute, die ohne Gewerkschaften auskommen.

    Unser Wirtschaftswachstum wird durch die vielen Streiks zunehmend zunichte gemacht. Bereits heute gehören wir nicht mehr zu den führenden Wirtschaftsländern.

    Klar sind Streiks berechtigt und notwendig. Allerdings NACH Verhandlungen und nicht aus Profilierungssucht eines einzelnen Gewerkschaftsführers. Man verhandelt nicht mehr. Man sagt: Du gibst mir was ich will, sonst Streik. Tolle Streikkultur.
    Mir aber egal, je mehr Lohn, desto höher meine Rente. Der Rest interessiert mich nicht mehr, weil man eigentlich nur noch fassungslos ist.

  8. 8.

    Bei Ihrer Einstellung wird mir ganz anders..... Aber liegen Sie im Krankenhaus erwarten Sie eine vernünftige Behandlung und ein paar nette Worte oder sagen Sie der Schwester sie soll den Mund halten???
    Und Ihren letzten Satz, davon glaube ich kein einziges Wort.

  9. 7.

    Dieser Streik dient unser aller Wohl. Als Patientinnen möchten wir im Krankenhaus gut versorgt werden.
    Ein Sozialarbeiter hilft z.B. den Patientinnen mit dem ausfüllen von Anträgen und dem Leben nach dem Krankenhausaufenthalt.
    Wenn das Krankenhauspersonal woanders besser bezahlt wird, dann fehlt es uns Patientinnen.
    Daher kann ich die Kommentare nicht nachvollziehen. Warum soll das Personal im Asklepios mit weniger Verdienst auskommen, als das Personal der Charité?

  10. 6.

    Das ist der Mitnahmeeffekt. Die Gewerkschaften legen keinen Wert mehr auf arbeitsplatzsicherheit. Durch immer höhere Lohnkosten wandern immer mehr Unternehmen ab bzw es wird massiv Personal angebaut.

    Wenn dann das Bürgergeld erhöht wird, jammert wieder fast jeder. Dabei ist die Höhe des Bürgergeldes an die Lohnentwicklung gekoppelt

  11. 5.

    Für diese Arbeit wäre ich sicher nicht geeignet. Den lieben langen Tag reden, aber nichts sagen, dazu muss man wohl geboren sein. Außerdem liegt es mir ganz und gar nicht den Leuten nach dem Mund zu reden, „was das haben sie nicht? Dann müssen wir dafür aber mal streiken“. Ich bin in meinem Leben sehr gut ohne Gewerkschaft ausgekommen.

  12. 3.

    Dem Text ist zu entnehmen „In den entsprechenden Krankenhäusern laufen aktuell Tarifverhandlungen“.
    Wenn Tarifverträge auslaufen, werden die Bedingung neu verhandelt.

  13. 2.

    nein Matzes! Sie kämpfen nur für Ihre Rechte und das zu Recht. sie können ja probeweise mal denen ihre Arbeit machen.

  14. 1.

    Hat verdi nun die Streikwut gepackt oder müssen sie ihr Programm abarbeiten? Erst das Bodenpersonal, nun die Krankenhäuser und dazu noch die GDL. Die Gewerkschaftsbossee vetreiben sich wohl die Langeweile.

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