Wirtschafts-Ranking - Menschen in Potsdam und Berlin mangelt es besonders an Kaufkraft

Mo 06.11.23 | 12:12 Uhr
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Neubauten in Potsdam Brandenburg. (Quelle: dpa/imageBROKER/Schoening)
Audio: Fritz | 06.11.2023 | Michael Ernst | Bild: dpa/imageBROKER/Schoening
  • Menschen in Potsdam-Mittelmark im Vergleich besonders kaufkräftig
  • Berechnungen stützen sich auf Einkommen und Lebenshaltungskosten
  • Brandenburger Städte und Berlin landen auf unteren Ranking-Plätzen

In der Region Berlin-Brandenburg ist die Kaufkraft pro Kopf im Landkreis Potsdam-Mittelmark am höchsten. Das zeigen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zum preisbereinigten verfügbaren Einkommen pro Kopf. Am unteren Ende in der Region rangieren demnach die Großstädte Potsdam und Berlin.

Wie wohlhabend oder arm man ist, hänge nicht nur am Einkommen. Eine zentrale Rolle spielen die regionalen Lebenshaltungskosten. Bereinigt man die Pro-Kopf-Einnahmen um die Lebenshaltungskosten, liegt der Landkreis Potsdam-Mittelmark der IW-Auswertung zufolge mit 25.311 Euro pro Jahr an der Spitze, gefolgt vom Spree-Neiße-Kreis mit 25.051 Euro. In der Uckermark, dem Schlusslicht unter den Landkreisen, liegt die durchschnittliche Kaufkraft beziehungsweise das preisbereinigte Einkommen bei 22.725 Euro.

Städte am Ende des Rankings

Die Schlusslichter bei der Pro-Kopf-Kaufkraft sind die kreisfreien Städte Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Potsdam sowie Berlin. In der Brandenburger Landeshauptstadt ist das preisbereinigte durchschnittliche Einkommen der Auswertung zufolge mit 21.631 Euro im Jahr am niedrigsten. Berlin liegt noch etwas dahinter mit 21.469 Euro.

Die Kaufkraft der Berlinerinnen und Berliner ist unter anderem aufgrund hoher Mietkosten im bundesweiten Vergleich so gering. Bereinigt man die Pro-Kopf-Einnahmen um die regionalen Lebenshaltungskosten, landet Berlin im Vergleich mit allen weiteren Städten und Landkreisen des Landes auf Platz 376 von 400.

Bayern besonders weit vorne

Die bundesweit höchste Kaufkraft hat das Wirtschaftsinstitut im bayrischen Landkreis Starnberg ermittelt - sie liegt bei gut 32.800 Euro. Unter den Top Ten finden sich darüber hinaus drei weitere Landkreise in Bayern. Am Ende der bundesweiten Rangliste stehen die Städte Duisburg (19.604 Euro), Offenbach (19.082 Euro) und Gelsenkirchen (18.886 Euro).

Basis der Berechnungen sind ein vom Institut der deutschen Wirtschaft und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) entwickelter regionaler Preisindex mit Stand 2022 und Einkommensdaten des Statistischen Bundesamts mit Stand 2021.

Sendung: Fritz, 06.11.2023, 10:15 Uhr

17 Kommentare

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  1. 15.

    Aha, plötzlich standen sie also vor der Tür und pressten den Menschen ihr letztes ab, und das auch noch selektiv. Ungeahnte Zusammenhänge, ergeben sich aus Ihrer Analyse. Macht Sinn. Bisher dachte ich immer Merkel ist Schuld. danke für die passende Erleuchtung.

  2. 12.

    Sagen wir mal dort wohnt "auch" der Kanzler. Ist aber ein Mehrfamilienhaus indem auch andere gut Betuchte Wohnen.
    Und wenn ich die vollen Einkaufsstätten zum Wochenende sehe, kann es an Kaufkraft nicht mangeln.

  3. 11.

    Ein Schelm, der glaubt, dass das etwas mit den politischen Verhältnissen zu tun hat.

  4. 10.

    Wichtiger als der rechnerische Durchschnitt dürfte die jeweilige Spannbreite sein. Ansonsten gilt die "alte Weisheit" unter Statistikern: Wenn ich meine Hände auf eine heiße Herdplatte lege und meine Füße in eiskaltes Wasser stecke, fühle ich mich IM DURCHSCHNITT wohl. ;-

  5. 9.

    Nach Starnberg in Bayern rangiert der Taunus-Kreis bei Frankfurt am Main auf Platz zwei. Hier residieren die hoch bezahlten Mitarbeiter der Bundesbank und der privaten Banken, die vor 1945 in Berlin beheimatet waren.

  6. 8.

    So ist es. Durchschnittszahlen ergeben sich gravierend anders, wenn ausreichend viele darüber oder darunter liegen. Jetzt verstehen Sie auch besser, warum wenige „Reiche“ nicht die Durchschnitts-Armut beseitigen können. Weil dann auch der Armutsbegriff sich neu bildet. Nur die Grün- und Link:innen haben da eine Idee wie alles gleich arm zu machen sind?

  7. 7.

    Das Titelbild sagt aus, dass auch hohe Einkommen nicht die Kaufkraft-Zahlen wesentlich beeinflussen können. Es ist die Kanzlerwohnung.

  8. 6.

    Die Kaufkraft wird von der Ampelregierung massiv abgeschöpft für Energie, Steuern, Zuwanderung und Ukraine (30 Mrd € bisher).
    Lieferketten werden massiv besteuert und verteuert, vom Erzeuger bis ins Regal mehrfach

  9. 5.

    Dazu passt das Titelbild am besten.

  10. 4.

    Schade das der Zusammenhang zu den anderen wichtigen harten Kennzahlen nicht hergestellt wurde. Das ist nämlich eine ganz andere Liga als „könnte-Vorreiter-Artikel“. Und würde Vieles transparenter machen.

  11. 3.

    Ach so? Die zahllosen Reichen, Prominenten und so weiter, die in Potsdam und Umgebung ihre (neue) Heimat bezogen haben, reißen den Durchschnitt nicht nach oben?
    Erstaunlich.

  12. 2.

    Ach was…… wen wundert‘s bei den Mieten und Nebenkosten, da soll man auch noch konsumieren?

  13. 1.

    Bei diesem Ranking für ganz Deutschland sollte man aber auch die Löhne und Gehälter berücksichtigen, die bezahlt werden. In meinem Beruf als Speditionskaufmann würde ich in Hessen 30 % mehr verdienen als in Berlin!

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