Queeres Event im Barnim - Mehr als 350 Menschen bei erstem CSD in Bernau

Sa 24.06.23 | 17:46 Uhr
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Regenbogenflaggen und Demonstranten beim Christopher Street Day (Quelle: dpa/Jens Krick)
Video: rbb|24 | 24.06.2023 | Material: rbb24 Abendschau, rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: dpa/Jens Krick

Regenbogenflaggen im Kreis Barnim: Erstmals ist in Bernau der Christopher Street Day (CSD) gefeiert worden. Nach rbb-Informationen haben mehr als 350 Menschen dabei für Akzeptanz und Rechte queerer Menschen demonstriert. Angemeldet waren 80 Teilnehmer.

In Redebeiträgen berichteten queere Personen von Anfeindungen in der Schule und Bedrohungen im Alltag. Sie forderten unter anderem mehr Sensibilität von Lehrkräften.

Auch gegen die Demonstration in Bernau waren im Vorfeld Drohungen im Internet aufgetaucht. Der CSD-Zug konnte am Samstag aber unbehelligt durch die Bernauer Innenstadt ziehen - unter dem Motto: "Laut, Queer und Fabelhaft".

Organisiert wurde die Veranstaltung von jungen Bernauern aus dem Jugendclub Dosto, zusammen mit der kommunalen "Partnerschaft für Demokratie" und der Linkspartei.

Günther: Schräge Blicke, Vorurteile und Diskriminierung

Der Linke-Politiker und Mitorganisator Martin Günther berichtete im Vorfeld von Diskriminierungen: "Es kommt vor, dass queere Menschen in Bernau beleidigt und angespuckt werden," sagte er der der "Märkischen Oderzeitung" [moz.de/ Bezahlschranke]. "Transgender müssen in der Stadt mit schrägen Blicken rechnen, selbst im Krankenhaus wusste man mitunter nicht, wie man mit ihnen umgehen soll." Auch in den Schulen würden queere Jugendliche mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert werden, so der Lokalpolitiker. Zwar sei der Umgang damit "sensibler" geworden, doch immer noch gebe es auch Schwierigkeiten. Der CSD in Bernau soll dafür laute und sichtbare Präsenz schaffen.

Günther hofft, dass sich neben jungen Menschen auch ältere queere Bernauerinnen und Bernauer angesprochen fühlten, sich am CSD-Umzug zu beteiligen - und dass noch weitere CSD in Bernau folgen werden. Anfragen von verschiedenen Organisationen habe er bereits bekommen.

Weitere Brandenburger CSD-Paraden geplant

Weitere CSD-Paraden sind auch andernorts in Brandenburg geplant:

CSD Cottbus 8. Juli 2023
CSD Oberhavel 9. September 2023


Der Berliner CSD findet am 22. Juli 2023 statt

Sendung: Brandenburg aktuell, 24.06.2023, 9:47 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Und warum können Sie nicht einfach einen netten Kommentar schreiben? Etwas von Gleichberechtigung, Liebe und Menschlichkeit? Homophobie ist heilbar.

  2. 11.

    Ihr Kommentar sagt aus, dass die Minderheiten sich verstecken sollten? Minderheiten haben es schwer, weil ihre Rechte immer und immer wieder von anderen infrage gestellt werden. Weil sie verbal und körperlich attackiert werden. Ich wundere mich über diese Gleichgültigkeit.

  3. 10.

    Und in den Nachrichten ebenso, dass die Regenbogenfahne in Spremberg angezündet wurde. Menschenhass ist gerade wieder auf dem Vormarsch.

  4. 9.

    Schon irgendwie funny, dass jemand der sich JESU nennt, den CSD Teilnehmern anrät, sich doch wie die seines Erachtens 95% der DEUTSCHEN zu benehmen und nicht ständig zu provozieren. Denn dann würden Minderheiten der Gesellschaft ja auch nicht angefeindet werden, wie es ihm seine angebl. zahlreichen schwulen Freunde und Bekannten zu bestätigen scheinen. Dass Jesus dbzgl. ein Provokateur vor dem Herrn war, muss ihm dabei wohl entfallen sein . . .

  5. 8.

    Etwas blöderes als Ihren Kommentar habe ich schon lange nicht gelesen!

  6. 7.

    Also ich habe mir das Bild unter https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2023/06/interview-jeremie-tille-csd-prignitz-wittenberge-queer.html näher angeschaut, würde tippen es waren keine Hundert. die seitlich stehenden Zuschauer schon mitgerechnet.

  7. 6.

    Vielleicht sollte man sich in der Öffentlichkeit so verhalten wie die übrigen 95% der Deutschen. Dann gibt es weniger Anfeindungen oder Angriffe. Warum nur müssen Minderheiten dermaßen provozieren? Meine Schwulen Freundeund Bekannten würden nie an solchen provokativen Veranstaltungen teilnehmen, die Leben einfach ihr Leben wie alle anderen und werden weder angegriffen noch diskriminiert.

  8. 5.

    350?
    Und dafür klickst Du auf den Artikel und hinterlässt einen Kommentar?

  9. 3.

    Eine gute Sache, in Bernau und überall, wenn auch traurig, dass CSDs immer noch vonnöten sind, zumal die Anfeindungen zurzeit ja auch wieder zunehmen.

  10. 2.

    350, ernsthaft und das in den Nachrichten???

  11. 1.

    Das ganze Leben ist voller Schwierigkeiten. Das geht allen so.
    Wenn man dann noch etwas neben der Mehrheitsmeinung läuft, wird es schwerer, egal in welchem Zusammenhang man mit der aktuellen Mehrheit grade nicht übereinstimmen mag.
    Wo ist jetzt das ganz besondere Problem? Minderheiten werden es immer schwer haben.

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