In eigener Sache - Katrin Günther wird neue rbb-Programmdirektorin

Fr 12.04.24 | 11:10 Uhr
Porträt Katrin Günther | rbb/Gundula Krause
Video: rbb24 | 11.04.2024 | Nachrichten | Bild: rbb/Gundula Krause

Katrin Günther wird im Sommer neue Programmdirektorin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Der rbb-Rundfunkrat stimmte am Donnerstag einem entsprechenden Vorschlag von Intendantin Ulrike Demmer zu.

Günther folgt damit auf Martina Zöllner, die den Sender Ende Juli auf eigenen Wunsch verlässt. Die 58 Jahre alte Günther ist derzeit stellvertretende Programmdirektorin des rbb, Leiterin der Contentbox Sport und verantwortlich für die digitale Transformation im Programm des Senders. Die Journalistin ist seit 1992 im Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) beziehungsweise dem rbb tätig.

rbb-Intendantin Demmer bezeichnete Günther als Teamspielerin, die in den vergangenen Jahren die Neuausrichtung des rbb auf digitale, jüngere Angebote mit vorangetrieben hat. "Katrin Günther kennt den rbb seit seiner Gründung, sie stellt schon seit ihrer Zeit beim ORB ihr besonderes Gespür für die Themen und Menschen der Region unter Beweis."

So sei es folgerichtig, wenn Katrin Günther jetzt die Verantwortung für das gesamte Programmangebot des rbb übernimmt. "Ich freue mich, dass der Rundfunkrat diese Einschätzung geteilt hat", so Ulrike Demmer. 23 der 24 anwesenden Rundfunkratsmitglieder votierten für Günther, es gab eine Gegenstimme. Der Vorsitzende des rbb-Rundfunkrats Oliver Bürgel sagte, Günther habe "verstanden, für was der rbb zukünftig steht".

Mit Katrin Günther ist das dreiköpfige rbb-Direktorium ab dem Sommer erstmals komplett mit Frauen besetzt.

Günther betont klare Richtung

Der rbb habe vielen Menschen in Berlin und Brandenburg viel zu bieten, sagte Günther am Donnerstagabend. "Ich sehe mich eng an der Seite der zahlreichen Kolleginnen und Kollegen im Haus, die dieses Angebot ermöglichen und mit denen ich es gemeinsam weiterentwickeln möchte."

Der öffentlich-rechtliche Auftrag gebe dem rbb eine klare Richtung vor. "Was der rbb heute sendet und publiziert, wird wertgeschätzt. Wir müssen daran arbeiten, dass das so bleibt." Der rbb dürfe aber nicht diejenigen aus dem Blick verlieren, die das Programm gar nicht wahrnehmen oder ihm skeptisch gegenüberstehen.

Bereits bei "Elf99" und dem ORB tätig

Katrin Günther stammt aus Sachsen, ihre berufliche Laufbahn begann sie nach Studium und Volontariat 1990 im DDR-Fernsehen bei der Jugendsendung "Elf99", 1992 wechselte sie als Redakteurin zu "Brandenburg Aktuell" beim damaligen ORB.

Bis zur Fusion des ORB mit dem Sender Freies Berlin (SFB) 2003 arbeitete sie in verantwortlicher Position unter anderem bei den Sendungen "Abendjournal" und "Vor Ort" und leitete schließlich die Redaktion "Politik und Gespräche". Im rbb übernahm sie nach einer Station in der Chefredaktion 2005 die Leitung des Ressorts Sport, wo sie eine crossmediale Organisation der Arbeitsabläufe etablierte.

Von 2013 an bis 2020 zeichnete Katrin Günther als Programmbereichsleiterin Service und Sport unter anderem für erfolgreiche Formate wie "zibb", die "rbb Praxis" oder "Super.Markt" im rbb Fernsehen verantwortlich, ebenso wie beispielsweise für die Biathlon-Übertragungen der ARD oder die Sendungen von den "Finals" in Berlin im Ersten, die 2020 mit dem Deutschen Fernsehpreis als "Beste Sportsendung" ausgezeichnet wurden.

Seit 2021 bereits stellvertretende Programmdirektorin

Stellvertretende Programmdirektorin des rbb ist Günther seit dem Frühjahr 2021, kurz zuvor übernahm sie die Leitung der neu geschaffenen Contentbox Sport inklusive der investigativen Recherchen des Teams um Hajo Seppelt und in der Programmdirektion die Verantwortung für die digitale Transformation. Hier unterstützt sie seitdem beispielsweise den Ausbau der reichweitenstarken rbb-Podcasts, die Entwicklung von Formaten für Drittplattformen und den Aufbau von auf non-lineare Verbreitungswege ausgerichteten Strukturen.

Nach den im vergangenen Jahr verabschiedeten Vergütungsregeln im rbb soll das Jahresgehalt der Programmdirektorin 185.000 Euro betragen, Ruhegeldregelungen gibt es nicht.

Sendung: rbb24 Abendschau, 11.04.2024, 19.30 Uhr

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