An der Tanke in Brandenburg - "Mir gefällt der Umgang mit alten Menschen. Nur deswegen mache ich das"

Sa 17.02.24 | 16:43 Uhr | Von Anna Bordel
Grafik Hand haelt Schluesselanhänger (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
Bild: rbb/Sophia Bernert

Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die viel Verständnis für den Protest der Bauern hat und den Umgang mit alten Menschen liebt.

rbb|24 will mit den Gesprächsprotokollen, die "An der Tanke" entstanden sind, Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben die Meinungen der Gesprächspartner wieder.

Wer: Altenpflegerin aus Prösen
Alter: 25 Jahre
Uhrzeit: 11:45 Uhr
Fahrzeug: Skoda
Gekauft: eine Packung blaue Pall Mall
Woher: von Zuhause
Wohin: zum Arzt, danach zur Spätschicht


Mir geht es gut. Die Bauernproteste haben mich sehr beschäftigt in der letzten Zeit. Ich finde es gut, was die Bauern machen. Die kämpfen für ihr Recht und ohne sie geht's ja nicht weiter. Als die Bauern hier durchgefahren sind, war natürlich alles gesperrt. Ich bin an dem Tag auch nicht zur Arbeit gekommen. Ich arbeite seit zwei Jahren als Altenpflegerin.

Eigentlich hat sie auf dem Weg zu einem Arzttermin nur ganz schnell angehalten, um eine Packung Zigaretten zu kaufen, lässt sich aber doch auf ein kurzes Schwätzchen ein. Sie ist recht guter Dinge, wenn sie über ihr Leben spricht.

Was meinen Job angeht, fühle ich mich sehr schlecht von der Politik vertreten. Das Gehalt müsste viel höher sein. Das will keiner mehr machen, wirklich gar nicht. Es gibt keinen Nachwuchs. Keiner interessiert sich dafür. Meine Kollegen kommen aus einem ziemlich großen Umkreis, viele auch aus Sachsen.

Mir gefällt der Umgang mit den alten Menschen, das macht wirklich sehr viel Spaß. Nur deswegen mache ich das. Die Heime müssen wirklich um jeden Cent kämpfen.

Ansonsten lebe ich sehr gern in Prösen. Es ist schön ländlich und ruhig. Jeder kennt jeden. Gröditz und Elsterwerda sind nebenan. Man kommt auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad relativ gut von einem Ort zum anderen.

Das Gespräch führte Anna Bordel, rbb|24

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    rbb/Sophia Bernert

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Beitrag von Anna Bordel

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