Ab April - Mit der Tesla-Bahn von Lichtenberg in 40 Minuten nach Grünheide

Do 15.02.24 | 14:40 Uhr
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Am Montagmorgmorgen fuhr das erste Tesla-Shuttle im Grünheider Werk ein. (Foto: Martin Krauß/rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 15.02.2024 | Infrastrukturminister Rainer Genilke | Bild: Martin Krauß/rbb

Voraussichtlich ab dem 1. April rollen Züge für Tesla-Beschäftigte ab Berlin-Lichtenberg binnen 40 Minuten zum Bahnhof "Tesla-Süd" an das Werk des Elektroautobauers in Grünheide (Oder-Spree). Das hat Brandenburgs Infrastrukturminister Rainer Genilke (CDU) am Donnerstag im Verkehrsausschuss des Brandenburger Landtages mitgeteilt und weitere Details genannt.

Pünktlich zur Frühschicht soll die Bahn rollen

Demnach wird die Strecke wahrscheinlich über das Biesdorfer Kreuz geführt - mit Halt in Erkner, so Genilke. "Geplant ist dies vor allem in der Frühschicht. Wie wir jetzt erfahren haben, soll ab Berlin-Lichtenberg um 5:01 Uhr ein Zug fahren, der 5:41 Uhr dann auf dem Tesla-Gelände Süd eintreffen wird."

Darüber habe der Autobauer informiert. Die Verbindung sei Bestandteil der Fahrplan-Abstimmung zwischen Tesla und der DB Netz AG als Betreiber der Bahninfrastruktur. Das Land sei Genilke zufolge nicht involviert. "Es liegen dem Land darüber hinaus keinerlei Hinweise vor, dass die Verbindungen zu Einschränkungen im Schienenverkehr nach Polen führen könnte", sagte der Minister im Verkehrsausschuss weiter.

Mehr Güterverkehr soll auf die Schiene

Zudem plante der Autobauer seinen Güterverkehr auf der Schiene auf bis zu 24 Zugpaare am Tag - also zwei Züge, die jeweils in entgegengesetzter Richtung fahren - auszuweiten. Allerdings beziehe sich das erst auf die End-Ausbaustufe des Werkes. Auch müsse dafür zunächst die entsprechende Infrastruktur fertiggestellt werden, erklärt Genilke weiter. Sprich der neue Bahnhof "Fangschleuse" direkt nördlich des Werksgeländes sowie der eigene Güterbahnhof, den Tesla östlich des bestehenden Geländes bauen will. Letzteres ist jedoch davon abhängig, ob die Gemeinde den dafür nötigen Bebauungsplan aufstellt. Dazu läuft noch bis Freitag eine Bürgerbefragung.

Weitere Verbindungen möglich

Pläne für ein Shuttle zwischen Lichtenberg und Grünheide hatte Tesla selbst erst Ende Januar bestätigt. Seit September fährt bereits ein eigener Zug von Erkner auf das Tesla-Gelände. Dieses Angebot soll nun schrittweise nach Berlin ausgeweitet werden. Die neue Anbindung ab Berlin-Lichtenberg ist von Tesla beauftragt worden und wird von dem Unternehmen auch finanziert. Daneben seien weitere Nahverkehrs-Anschlüsse zum Werk in Planungen. Dazu führt Tesla derzeit Gespräche mit der Netzsparte der Deutschen Bahn, die für die Trassenverfügbarkeit verantwortlich ist.

Tesla produziert seit März 2022 offiziell Elektroautos in Grünheide. Den Angaben des Unternehmens zufolge sind dort rund 11.500 Mitarbeiter beschäftigt, die Mehrzahl komme aus Berlin. Bis zu 3.000 Menschen pro Tag nutzen nach Unternehmensangaben die kostenlose Verbindung ab Erkner.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.02.2024, 13:30 Uhr

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22 Kommentare

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  1. 22.

    Wie oft noch? Das Eisenbahnbundesamt "betrachtet an Bahnsteigen eine erforderliche Bahnsteiglänge von erster bis letzter Tür des Reisezuges zzgl. 5 m Sicherheitszuschlag für das ungenaue Halten und ggf. weiterer erforderlicher sicherheitsrelevanter Zuschläge als Mindestmaßstab für die Gewährleistung der Sicherheit." Schon bei Ihren Ausführungen zur Genehmigung von Fahrplantrassen haben Sie sich wieder einmal blamiert. Die zu kurzen Überholgleise haben Sie ebenfalls erwartbar geflissentlich unterschlagen, wollen dafür aber die Brücke deutlich breiter ausführen. Dabei steht die ja sogar im Widerspruch zu Ihrem angeblichen Kampf gegen das Auto, erleichtert die doch MIVlern die Fahrt zur Autobahn. Es wird damit wieder nur deutlich, worum es Ihnen eigentlich geht, nämlich Ihre Ablehnung US-Amerikanischer E-Autos.

  2. 21.

    Bahnsteige in Fangschleuse wurden provisorisch für Sechs-Teiler verlängert, die sonst gar nicht mehr in Fangschleuse hätten halten dürfen. Mehr ist wg. der anschließenden Überholgleise nicht möglich. Größere Umbauten erfordern aber Planfeststellungsverfahren. Erst durch die B-Plan-Änderung hat sich das Genehmigungsverfahren vereinfacht, da der Bahnhof jetzt nicht mehr im ungeplanten Außenbereich liegt. Nebenbei werden die Bahnsteige auch auf die seit Jahrzehnten gültige Standardhöhe gebracht.

    Die Finanzierung der bereits begonnen Baumaßnahme ist sowohl seitens des Landes gesichert we auch der Bund eine Finanzierungsvereinbarung unterschreiben hat.

  3. 20.

    Ja, jetzt wird was Richtiges hingebaut, wovon die ganze Region profitiert. Und das ist gut so!

  4. 19.

    Die Neuausschreibung der RE1-Strecke war vor der Tesla-Entscheidung und da war klar, dass die Bahnsteige in ganz Ostbrandenburg zu kurz waren, da in den 90ern niemand mit einem derart hohem Aufkommen an Pendlern nach Berlin gerechnet hat.
    Alles andere sind Gemeinplätze; dass in Deutschland zu lange geplant wird, dass die Bahninfrastruktur seit Jahrzehnten unterfinanziert ist, dass die Baukosten schon vor Corona explodiert sind und Gelder dank Schuldenbremse knapp sind.
    Die Infrastruktur ist da und muss nicht nur wegen Tesla ausgebaut werden.

  5. 18.

    Herr Josti lassen sie ihr Geschwätz, dass die Bahnsteige vom Bahnhof Fangschleuse am jetzigen Ort nicht verlängert werden können. Wie ich in der Vergangenheit schon mehrfach ausgeführt habe, gibt es jede Menge Möglichkeiten das ODEG-Problem auf andere Weise zu lösen, sodass eine Bahnsteigverlängerung überhaupt nicht erforderlich wäre. Außerdem im Zusammenhang mit dem Bau der geplanten L 23-Überführung würde eine Bahnsteigverlängerung in Richtung Osten fast als Abfallprodukt anfallen. Dann ist für die Bahnsteigverlängerung bis Hangelsberg Platz. Die Leute könnten sogar entlang der gesamten Strecke zusteigen, wenn das Gelände östlich der L 23 was in den Hinterzimmern sicher schon rumgeistert ebenfalls industriemäßig erschlossen wird. Wie sagte einst der amtierende Brandenburger Wirtschaftsminister sinngemäß? „Sie werden in ein paar Jahren Grünheide nicht wiedererkennen.“ Da hat er recht, denn das ist bereits jetzt der Fall.

  6. 17.

    Herr Neumann, wie können sie fragen, wie ich drauf komme, dass der Verkehrsminister Druck auf die öffentliche Meinung ausübt, um alle von der Regierung auf Order von Tesla geplanten Vorhaben durchzupeitschen? Verfolgen sie keine Meldungen in den Medien? Der Herr Genilke hat doch erst kürzlich über die Medien gedroht, dass alle Ortschaften rund um Grünheide im Verkehr und in den verzögerten Baumaßnahmen ersticken werden, wenn sie gegen Teslas Pläne aufbegehren. So wurde die Bevölkerung 2020 betrogen. Da hieß es aus Regierungskreisen, dass Freienbrink wegen der bereits vorhandenen Infrastruktur ein idealer Standort für Tesla ist. Das drohende Unheil wurde verheimlicht, was übrigens laut Baugesetzgebung ebenfalls strafbar ist, denn mit Bauantrag sind alle kumulativen Folgen anzugeben, was nicht erfolgte. Im Gegenteil während der viel zu späten Erörterung im September 2020 wurden alle Einwendungen auf zukünftige Folgen abgeschmettert. So fungiert in Brandenburg Demokratie.

  7. 16.

    Genauso!

    Das nenne ich Orts- und Regionskenntnis sowie richtige Schlußfolgerungen daraus und nicht schwachsinniges Geschwafel und Halbwahrheiten aus irgendwelchen Internetbeiträgen mancher in diesem Forum.

  8. 15.

    Da läuft wohl gewaltig etwas schief!

    Haben Christiani, Steinbach und Woidke, das von Pistorius, Scholz, Strack-Zimmermann, Roth u.v.a. so nicht richtig verstanden?
    Wir brauchen Panzer, Raketen, Granaten und Haubitzen sowie kämpfende Soldaten u.v.m. statt Teslas.
    Oder nicht?
    Teslas stehen in den Städten nur rum und können uns nicht verteidigen. Also das Geld nicht nach Grünheide, sondern zum Militär.

  9. 14.

    Klingt mir alles sehr schwammig und unkonkret!

    Voraussichtlich, wahrscheinlich, geplant, nicht involviert, keinerlei Hinweise, Infrastruktur erst fertiggestellt werden, davon abhängig, derzeit Gespräche u.s.w.u.s.f.

    Schaun ma mal!

  10. 13.

    Wie kommen Sie darauf, dass Brandenburgs Verkehrsminister etwas mit der Trassenvergabe zu tun hat? Die muss die DB Netz diskriminierungsfrei zuteilen. Beschwerden sind an die Bundesnetzagentur als dafür zuständige Aufsichtsbehörde zu richten.

  11. 12.

    Wie kommen Sie darauf, dass Brandenburgs Verkehrsminister etwas mit der Trassenvergabe zu tun hat? Die muss die DB Netz diskriminierungsfrei zuteilen. Beschwerden sind an die Bundesnetzagentur als dafür zuständige Aufsichtsbehörde zu richten.

  12. 11.

    Nein man wollte ihn zunächst näher an Tesla bauen das dieser zu kurz sein wird war zunächst öffentlich kein Thema. Dann hieß es es wäre nicht wirtschaftlich und der alte Bahnhof wird verlängert. Als kurz vor Beginn des neuen Vertrages Unruhe aufkam weil kaum ein Bahnsteig die erforderliche Länge hatte kam der Knall das man Fangschleuse nicht verlängern könne. Es gingen über 3 Jahre ins Land ohne das etwas auf der Strecke passierte.

    Die Planungen laufen zwar weiter, aber es sind weder Planungs noch Baukapazitäten und Geld vorhanden. Diese reichen nicht einmal aus den Verfall des Netzes zu stoppen. Trotzdem schickt man mehr Verkehr auf ein überlastetes und kaputtes Netz. Dessen Zustand rapide schlechter wird und die Baumaßnahmen sind nur Flickwerk.

  13. 10.

    Hat zwar nur Rande mit dem Artikel zu tun, da der Zug von Tesla in Fangschleuse nicht hält. Dennoch hatte spätestens 2019 auch der RBB berichtet, dass die vom VBB 2017 neu für den RE1 ausgeschriebenen Züge für viele Bahnsteige zu lang sind. Fangschleuse konnte für die Sechs-Teiler verlängert werden. Mehr ist jedoch ohne größere Baumaßnahmen nicht möglich. Die acht-teiligen Züge des RE1 fahren deshalb ohne Halt durch.

  14. 9.

    Der neue Verkehrsminister ist genauso Tesla-hörig wie sein Vorgänger. Statt für zuverlässige Züge zwischen Berlin und Frankfurt zu sorgen und die Taktfrequenz zu erhöhen, bereitet er vor, die Strecke zu Gunsten von Tesla noch stärker zu belasten. Schon gegenwärtig fährt kaum ein Zug pünktlich. Viele Züge fallen aus bzw. es werden nur Teilabschnitte bedient oder zwei zeitlich getaktete Züge kommen fast gleichzeitig an. Der vordere ist überfüllt, der folgende fast leer. Wenn Teslas Züge in Zukunft Vorrang genießen werden, davon ist ob der ständigen Tesla-Bevorzugung auszugehen, dann wird der Re 1-Durchgangsverkehr immer unzuverlässiger und am Ende im Chaos münden. Der Ge-Null-ke nnt kein Bedauern wenn die Fahrt zwischen Frankfurt und Berlin länger dauert. Außerdem ist auf diesem Streckenabschnitt ein Ausdünnen des Zugverkehrs zu erwarten. Die Züge werden voller, die Reisenden können näher zusammenrücken und welche Freude dank Tesla besser miteinander kommunizieren. Wunderbar??????

  15. 8.

    Dass der Bahnhof Fangschleuse neu gebaut werden musste war schon lange vor Tesla klar, da er für die ODEG-Züge zu kurz ist. An der Stelle kann er nicht zu wirtschaftlichen Kosten verlängert werden, da er durch den Bahnübergang und dem Gleisabzweig zum Gewerbegebiet begrenzt ist.

  16. 7.

    Ich bin echt gespannt auf den Ausgang der Bürgerbefragung und finde es schade, dass bei RBB24 nicht über Alternativen gesprochen wurde.
    Natürlich ist für Tesla die Ausdehnung nach Osten ideal, nur dabei wird wieder Forst verschwinden. Meine Alternativen wären Fürstenwalde oder die Flächen südlich des Werkes. Dann müssten die Gleise dahin ausgebaut werden, was allerdings auch zu Waldverlust führen könnte.

  17. 6.

    Von Lichtenberg wird der Zug Richtung Friedrichsfelde rausfahren, dann auf den Berliner Außenring Richtung Wuhlheide wechseln, und dort wieder Richtung Köpenick auf die Strecke Richtung Frankfurt.Da ist nix mit schnell fahren, Wuhlheide 40km/h und Köpenick auch nur 50km/h durch die Baustelle.

  18. 5.

    40 Minuten? Fährt der Zug 30Km/h ?
    Der RE 1 braucht von Ostkreuz nach Fangschleuse 20 min.

  19. 4.

    Es ist schon ein Unterschied, ob man direkt fahren kann oder 2x umsteigen muss...

  20. 3.

    40 Minuten für die Ministrecke? Peinlich, peinlich. Da biste ja mit dem Auto fast schon in Polen!

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