Kinder mit und ohne Behinderung - Spielplätze in Berlin und Brandenburg sind fast nie inklusiv

Mi 21.06.23 | 07:51 Uhr | Von David Donschen
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Inklusive Spielplätze (Quelle: rbb)
Audio: rbb24 Inforadio | 21.06.2023 | Steve Neuwirth | Bild: rbb

Kinder haben laut UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf Spielen. Auf Spielplätzen in Berlin und Brandenburg erfüllt sich dieser Anspruch längst nicht für alle. Denn inklusiv sind die Plätze nur selten. Von David Donschen

Für Rudi gibt es auf dem Spielplatz unweit vom Bahnhof Wilhelmshorst in Michendorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) so ziemlich alles, was einem Sechsjährigen Spaß macht: Seilrutsche, Trampolin, Drehkarussell und ein Trimm-Dich-Pfad mit verschiedenen Sportgeräten stehen um den Sandkasten und das Klettergerüst herum.

Ein Wunsch bleibt für Rudi aber trotzdem unerfüllt – mit seinem Bruder Otto kann er hier nicht spielen. Denn Otto ist schwerbehindert, und wie die meisten Spielplätze in Brandenburg ist auch dieser hier in Wilhelmshorst nicht inklusiv. Während also Rudi rutscht und hüpft, ist Otto dazu gezwungen, in seinem Dreirad danebenzustehen. "Traurig" findet Rudi das. Er würde mit seinem Bruder gerne wippen und im Karussell sitzen.

Otto kam als gesundes Baby zur Welt. Einen Tag nach seinem zweiten Geburtstag wurde er krank, musste ins Krankenhaus. Er hatte das Epstein-Barr-Virus, sein Gehirn entzündete sich. Fünf Wochen lag er im Koma. Seitdem muss er gepflegt werden. Seine Koordination ist eingeschränkt, er kann nicht sprechen, hat Spastiken. Und trotzdem: Otto nimmt am Leben teil, reagiert auf Menschen, hat Freude an Bewegung – und Bewegung ist wichtig für ihn.

Rollstuhlsicherer Bodenbelag statt Sand

Inklusive Spielplätze sind so gebaut, dass Kinder mit und ohne Behinderung auf ihnen spielen können – und zwar gemeinsam. Geräte sind mit dem Rollstuhl oder einer Gehhilfe erreichbar. Auf Spielplätzen mit Sand geht das meistens nicht. Deshalb empfehlen Organisationen wie Aktion Mensch rollstuhlsicheren Bodenbelag. Daneben soll es sogenannte sensorische Bereiche geben, in denen seh- oder hörbehinderte Kinder mit ihren Händen Dinge ertasten oder über Geräusche erleben können.

"Otto mag es total, mittendrin zu sein, während andere Kinder um ihn herumspielen. Das ist für ihn das allerschönste", erzählt seine Mutter Julia Giacomelli. Doch dafür ist der Spielplatz, den sein Bruder Rudi so mag, eben nicht gebaut. Durch die intensive Pflege, die Otto braucht, könne die Familie sowieso selten etwas zu viert machen. Hier auf dem Spielplatz setzt sich das fort. Während Julia und Rudi wippen, steht Otto mit seinem Vater Niklas Ploog daneben. "Das geht uns oft so als Familie, dass wir zerrissen sind", sagt dieser.

Inklusive Spielplätze (Quelle: Claudia Vogel)Klettergerüst auf Gummi- statt Sandboden

Wenig inklusive Spielplätze in Brandenburg

Inklusive Spielplätze sind in Brandenburg absolute Mangelware. Eine Anfrage des rbb bei den zehn größten Städten Brandenburgs hat ergeben, dass es in keiner davon bisher einen Spielplatz gibt, der komplett inklusiv gestaltet ist. Drei Städte konnten keine Angaben machen. Die restlichen sieben Kommunen verweisen darauf, dass ein Teil der vorhandenen Spielplätze zumindest über inklusive Anteile verfüge, etwa indem Kunststoff statt Sand unter dem Klettergerüst verbaut ist.

Laut einer Studie der Aktion Mensch [aktion-mensch.de] haben gerade einmal knapp zehn Prozent der untersuchten Spielplätze in Brandenburg solche inklusiven Anteile. Dadurch würden Kinder mit Behinderungen ausgegrenzt: "Von Kindern im Rollstuhl hieß es zum Beispiel: Wenn der Kindergeburtstag auf dem Spielplatz stattfindet, dann kann ich halt nicht mit", berichtet Christina Marx von Aktion Mensch. "Das sind Sätze, die man eigentlich nicht hören möchte." Für die Studie hat die Organisation deutschlandweit 1.000 Spielplätze mit einem speziellen Kriterienkatalog überprüft.

Keine gesetzlichen Vorgaben

Es gibt diverse DIN-Normen, also Richtlinien, für den Bau barrierefreier und inklusiver Spielplätze, gesetzlich vorgeschrieben ist deren Umsetzung in Deutschland allerdings nicht. Nürnberg hat als erste Großstadt 2022 konkrete Leitlinien für inklusive Spielflächen erarbeitet und will diese bei künftigen Bauprojekten konsequent umsetzen.

In Berlin gibt es solche konkreten Leitlinien nicht. Laut der Studie der Aktion Mensch hat in der Hauptstadt zwar immerhin gut jeder dritte Spielplätze Elemente wie rollstuhlgerechte Wege oder Spielgeräte für Kinder mit Behinderung. Wirklich inklusiv sind diese Spielplätze dadurch aber trotzdem häufig nicht.

Was muss ein Inklusiver Spielplatz können (Quelle: rbb)

Behindertengerecht aber nicht inklusiv

Beispiel Breitenbachplatz in Dahlem: Hier gibt es eine Wippe, die mit Rollstühlen befahrbar ist. Familie Mojem kommt ab und zu her. Die jüngste Tochter Murielle hat einen schweren Herzfehler. 24 Stunden lang ist sie auf Sauerstoff angewiesen und die meiste Zeit mit ihrem Reha-Buggy samt Atemgerät unterwegs.

Mit dem Buggy fährt Mutter Cristina Mojem am Breitenbachplatz auf die Rampe, die sich auf der anderen Seite wieder senkt. Murielle hat Spaß daran, ein paar Runden jedenfalls. Dann möchte sie zu ihren beiden Geschwistern auf den richtigen Spielplatz nebenan. Der ist abgezäunt von der Rollstuhlwippe, hat einen Sandkasten und keine rollstuhlgerechten Wege. "Murielle sieht, da ist ein Spielplatz, der ist ja viel toller. Aber der ist halt nicht zugänglich. Das frustriert natürlich", sagt ihre Mutter. Damit Murielle trotzdem mit ihren Geschwistern spielen kann, zieht ihr Vater Mats den 50 Kilo schweren Kinderwagen mit dem Atemgerät durch den Sand.

Inklusive Spielplätze (Quelle: rbb)
Eine mit Rollstuhl befahrbaren Wippe (rechts) | Bild: rbb

"Nicht viele Angebote für Kinder im Rollstuhl"

"Das ist nicht Sinn der Sache", sagt auch Urban Aykal (Grüne), Bezirksstadtrat für Grünflächen in Steglitz-Zehlendorf. Exklusive Spielplätze für Kinder mit Behinderung soll es in seinem Bezirk eigentlich nicht geben. Das gemeinsame Spielen müsse möglich sein. "Früher wurde immer sehr leistungsorientiert gedacht: Wer kann hoch springen, wer schnell rutschen", erklärt Aykal. Mittlerweile sei ein neues Bewusstsein entstanden. Und trotzdem: "Bei uns im Bezirk gibt es leider immer noch nicht besonders viele Angebote für Kinder im Rollstuhl", sagt Aykal. Man bemühe sich. In der Argentinischen Allee unweit der Krummen Lanke gibt es zum Beispiel einen neuen Spielplatz mit einem Trampolin, auf dem auch ein Rollstuhl Platz findet. Außerdem würden immer mehr Nestschaukeln gebaut werden. Diese haben breite Sitzflächen, in denen Kinder mit Behinderungen auch liegen können. "Ist das zufriedenstellend? Definitiv nicht!", so Aykal.

Auf rbb-Anfrage verweist die Mehrheit der Berliner Bezirke darauf, dass die meisten Spielplätze barrierefrei zugänglich seien. Welche inklusiven Anteile es darüber hinaus gibt, ist von Bezirk zu Bezirk sehr unterschiedlich.

Inklusive Spielplätze (Quelle: rbb)
Murielle mit ihren Eltern und Geschwistern auf dem Spielplatz | Bild: rbb

Fehlende Mittel für Um- und Neubau

Murielle verbringt viel Zeit mit ihrer Mutter zu Hause. "Mittlerweile möchte sie aber raus, das verlangt sie richtig." Direkt gegenüber gibt es ein Klettergerüst samt Buddelkasten. Nur mit Mühe kommt ihre Mutter mit, wenn Murielle am Sauerstoffschlauch ihren beiden älteren Geschwister auf dem Spielplatz hinterherläuft. Ihre Tochter an der einen Hand muss Cristina den Buggy mit der Sauerstoffflasche über Schwellen heben und durch den Sand ziehen. Wenigstens eine Rollstuhlrampe für einen Holzsteg, der über den Spielplatz führt, hätten sie bauen können, findet Cristina. Sie hätten das dem Bezirk auch schon vorgeschlagen. Reagiert habe der bislang nicht.

Darauf angesprochen verspricht Stadtrat Aykal, sich das Ganze noch einmal ansehen zu wollen. "Wir haben leider nicht viele Mittel." Etwa 150.000 Euro würde im Bezirk pro Jahr für die Reparatur und das Umrüsten von Spielplätzen zur Verfügung stehen. Dazu kommen noch einmal bis zu 400.000 Euro von der Stadt aus dem Kita- und Spielplatz-Sanierungsprogramm (KSSP). Davon lasse sich ein neuer Spielplatz bauen.

"Kinder wie Otto werden einfach nicht gesehen"

In Michendorf bei der Familie mit den beiden Söhnen Rudi und Otto argumentiert die Bürgermeisterin Claudia Nowka ähnlich. Viel Geld für neue Spielplätze gebe es nicht. Nowka sagt aber auch: "Wir haben Inklusion früher einfach nicht mitgedacht." Mit einem neuen Spielplatz hinter der Feuerwehrwache von Michendorf will sie das ein Stück weit ändern: Er wird komplett inklusiv sein. Statt Sand gibt es einen Gummiboden, dazu ein Karussell, in dem sich auch Kinder mit ihrem Rollstuhl drehen können. Die Kosten für die Spielgeräte übernimmt die Initiative "Stück zum Glück", die Gemeinde bereitet die Fläche vor. Im Herbst soll alles stehen.

Julia Giacomelli kann das Argument mit dem fehlenden Geld nicht mehr hören. "Ich glaube, der politische Wille fehlt. Kinder wie Otto werden einfach nicht gesehen." Der neue Spielplatz an der Feuerwache liegt eine Stunde zu Fuß von ihrem Haus in Wilhelmshorst entfernt. Oft werden sie dort nicht hinkommen. Aber immerhin, so Vater Niklas Ploog: "Es ist ein Anfang."

Sendung: rbb24 Abendschau, 21.06.2022, 19.30 Uhr

Beitrag von David Donschen

22 Kommentare

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  1. 22.

    Volle Zustimmung. Hier muss mit vorhandenem Geld gehaushaltet und priorisiert werden.

  2. 21.

    Bei der Aufzählung würde ich dann aber die Spielplätze nicht als wichtigstes Problem ganz oben auf der Liste sehen.

  3. 20.

    Nicht nur Spielplätze sind ungeeignet für Kinder mit Behinderung, es fehlt an ALLEM! Schulen sind schlecht ausgestattet, Integration ist nur ein Wort der nicht gelebt wird und ein Hortplatz für dein Behinderten Kind nach der 4 Klasse gibt es erst gar nicht. Müttern können kaum eine Arbeit nachgehen weil nach der Schule und in den Ferien gibt es keine Betreuung. Behinderten Menschen werden immer noch übersehen, ignoriert, unterschätzt und ausgeschlossen. Familien müssen oft mit einem Einkommen auskommen weil beide Elternteile nicht arbeiten können, geschweige von die Probleme von die viele Alleinerziehenden. Fazit; Behinderten Menschen sollen möglichst wenig Geld kosten und dabei nach wie vor und unsichtbar und leise sein.

  4. 19.

    Unsere Kinder und auch diejenigen mit Behinderungen verdienen unsere Aufmerksamkeit.

  5. 18.

    Moment mal, die Familie hat Forderungen will aber nicht (oft) hingehen? So formuliert bedeutet das ja, sie gehen fast nie hin. Man muss die interviewen die oft da sind. Oder gibt es die gar nicht?

  6. 17.

    Also ich finde es nicht diskriminierend, da sind sie etwas dünnhäutig. Man kann es nicht jeden recht machen, und leider ist es so das die Minderheit hinter der Mehrheit steht. Es ist auch alles ein
    Kosten Problem. Zum Spielplatz sauber halten, - alle 2 Jahre wird bei uns der Sand ausgetauscht und gereinigt! Zigaretten kippen! Wie kommen die da wohl rein? Meine Meinung, es wird zuviel gefordert, jede Spielplatzwartung und Reparaturen Kosten sehr viel Geld, das sind Steuergelder.

  7. 16.

    Die Mehrheit der Menschen, auch der Kinder, hat nirgendwo eine Lobby. Es geht immer um die Befindlichkeiten sehr kleiner Gruppen. Warum nicht teilweise inklusiv, mit Gummimatten und ein Teil mit Sandkasten. Ist das nickt möglich?

  8. 15.

    Bzgl. des Nachholbedarfs bin ich ebenso bei Ihnen wie man nicht auch die Sandkiste barrierefrei gestalten kann. Doch können Sie einen Nachweis bringen, dass die ÖPNV-Fahrstuhle i.d.R. nicht ordnungsgemäß gewartet werden? Damit meine ich ausdrücklich nicht die Unterführung am ICC, die auch als Zugang zur U-Bahn angelegt worden ist. Die sollte seit Jahren weg, weshalb man sich lange Zeit nicht um deren Zustand gekümmert hat und jetzt von den Special Olympics überrascht wurde.

  9. 14.

    Hier scheinen einige nicht zu verstehen, dass gehandicapte nicht permant von ihren Eltern durch die Gegend getragen werden sollten, um Spaß zu haben.

    Um etwas ökonomische Empathie rüberzubringen (soziale hilft ja oft nicht, da einige gesellschaftlich abgestumpft sind):
    Wenn der Papa oder die Mama dauernd mit dem DurchdieGegendtragen beschäftigt sind, freut sich der Rücken nicht unbedingt.
    ergo: Arbeitskraft fällt aus. Die Arbeitgeberin kann die Aufträge nicht abarbeiten, wie sie es vor hatte. Die Kundin ist enttäuscht.
    Und: Aus dem in die Sozialversicherungen Einzahlenden wird ein Empfänger der Sozialversicherungen. Und das nicht zu knapp.

  10. 13.

    Im Tierpark beim Kakadu Terrassencafé und in der Wuhlheide neben dem FEZ steht eine Inklusionsschaukel.
    Teilweise von vielen Leuten/ Vereinen/ Privatinitiativen gesponsert.

    Beide Schaukeln sind oft/ lange defekt gewesen in der Vergangenheit.

    Man Stelle sich vor, man wäre an den Rollstuhl gefesselt. Freut sich auf diesen einen "Spielplatz" (Schaukel).
    Abgesperrt...

    Alle anderen Kinder, die nicht behindert werden, können sich ihre Spielplätze oft in Hülle und Fülle aussuchen.
    Ich kenne ca 12 in meiner Umgebung.
    Aber keiner von diesen ist inklusiv bzw. hat sonstige inklusive Komponenten.

    Wenn man wachen Auges durch die Stadt geht, fallen einem wirklich extrem viele Behinderungen auf. Meiner Tochter auch, die keine handicap hat.
    Aber auch Sie hat in unserer Gesellschaft schon einige Dinge selbst offensiv angesprochen, die Kinderfeindlich/ feindlich gegenüber Kleinwüchsige sind:
    - ÖPNV (vor allem Busse): Haltegriffe sind oft zu hoch
    - Klingelbretter zu hoch etc

  11. 12.

    Ich frage mich, ob damit nicht Einschränkungen geschaffen werden, ohne wirklich etwas zu gewinnen.

    Der Sand bietet Spielmöglichkeiten, die ein Gummiboden nicht hat und es ist eine wichtige Erfahrung, sich nicht nur auf "technischen" Böden (wie sonst fast überall in der Stadt und erst recht in der Wohnung) zu bewegen. Ich kann mir auch viel eher vorstellen, dass ein gehbehindertes Kind im Sand Burgen baut, als es am Gerüst hochklettert - auch, wenn man den Rollstuhl dahin schieben könnte.
    Auch die Tischtennisplatte im Bild ist nicht inklusiv, ein blindes wird Probleme mit dem Spiel haben. Soll man sie deshalb entfernen? Bestimmt nicht, denn viele Kinder profitieren von solchen Angeboten.

    Man muss diese Dinge berücksichtigen, aber sehr genau im Einzelfall abwägen.

  12. 11.

    Kinder wiegen gerne mal 30 Kg und gerade, wenn sie sich wenig bewegen und nicht mitmachen, kann niemand das Kind einfach mal rumheben. Zumal Eltern das ja auch oft schon im häuslichen Umfeld tun müssen. Bitte lassen Sie diese Art von Kommentaren, dass ist wirklich diskriminierend.

  13. 10.

    Ebenerdigkeit und breite Wege ist das was übrig bleibt und durchaus für Alle gilt und machbar ist. Erst wenn darüber nicht gesondert berichtet werden muss, es also selbstverständlich ist für alle, dann ist es inklusiv.
    Krachinstrumente sind überall sehr problematisch. Rollstuhlwippen dagegen leicht zu machen und für alle eine Freude.

  14. 9.

    Bzgl. des Nachholbedarfs bin ich ebenso bei Ihnen wie man nicht auch die Sandkiste barrierefrei gestalten kann. Doch können Sie einen Nachweis bringen, dass die ÖPNV-Fahrstuhle i.d.R. nicht ordnungsgemäß gewartet werden? Damit meine ich ausdrücklich nicht die Unterführung am ICC, die auch als Zugang zur U-Bahn angelegt worden ist. Die sollte seit Jahren weg, weshalb man sich lange Zeit nicht um deren Zustand gekümmert hat und jetzt von den Special Olympics überrascht wurde.

  15. 8.

    Vor allem bei den städtischen und örtlichen Wegen, gerade auch gegenüber öff. Verkehrsmitteln hat dieses Land noch einen enormen Nachholbedarf in puncto TATSÄCHLICHER Barrierefreiheit. Rollstuhlrampen werden zugestellt und zugeparkt, Fahrstühle in U- u. S-Bahn-Stationen unterliegen nicht der vorsorgenden Instandhaltung, sondern der nachsorgenden Wiederinbetriebsetzung, will sagen: nach drei bis vier Wochen kann mit der Wiederherstellung einer Barrierefreiheit gerechnet werden, ansonsten steht sie unter permanentem Vorbehalt.

    Dass hingegen jeglicher Quadratmeter städtischen Bodens und auch von Spielplätzen von allen erreicht und genutzt werden müssten, halte ich - offen gestanden - für einen Trugschluss. Treppen sind ein Gestaltungsinstrument und ohne Sand ist ein Spielplatz eben kein Spielplatz. Wichtig ist nur, dass bei allem eine ZUSÄTZLICHE Möglichkeit geschaffen wird, nicht aber das Eigentliche ersetzt wird.

  16. 7.

    Ich denke, das Kind kann man aus dem Rollstuhl nehmen und es in den Sandkasten legen, wo die Geschwister sind , wenn die Geschwister dann woanders hin wollen und das Rollstuhlkind hinterher muss man es dahin tragen. Aber ja es ist beschwerlich. In Chicago gibt es viele solcher Spielplätze mit richtigen tollen weichen Unterlagen/Untergründen wo Kind sich nicht verletzten kann durch Sturz etc. Warum kann Berlin dadurch nicht? Sind die Ämter zu geizig oder zu doof?

  17. 6.

    Absolutes Nischenthema. Geld sollte sinnvoller eingesetzt werden.

  18. 5.

    Den ganzen Sand zu entfernen kann ja nun auch keine Lösung sein. Vielleicht sollte man mal etwas aufm Boden bleiben mit all den Aktionen die hier in letzter Zeit so umgehen. Auf der einen Seite wird einem das Gedankengut einer scheinbaren Mehrheit aufgedrückt und auf der anderen Seite wird einer (zum Glück) Minderheit hier alles angepasst. Egal ob piepende E-Autos oder Spielplätze und was nicht alles. Es wäre ja erst mal gut, wenn es überhaupt schöne Spielplätze geben würde, die dann auch so gepflegt werden, dass Sie lange halten. Und ich finde schon, dass es hier Spielplätze gibt, die bereits den o.g. Kriterien entsprechen und auf denen auch Schwerbehinderte Kinder mit Sicherheit Spaß haben. Also ganz so schlimm ist es ja nun nicht.

  19. 4.

    Man sollte bevor man derartige Projekte angeht immer erst eine Kosten-Nutzen-Analyse machen. Also, was würde ein Umbau kosten und wieviele Menschen profitieren davon. Wir müssen uns darauf einstellen, dass die öffentlichen Geldmittel begrenzt sind, deswegen müssen wir immer auch die Ausgaben priorisieren. Beisplel: Ein barrierefreier Zugang zum Nahverkehr ist dann doch eventuell wichtiger als der Spielplatz für derartige Schwerpunktsetzung.

  20. 3.

    Ich bin dafür, dass solche Spielplätze gebaut werden, auch weil sie sicher leichter zu reinigen sind. Es gibt ja immernoch Personen, die meinen, dass Spielplätze als Klo für Pfiffi und Mieze dienen müssen und als Mülldeponie für die Hinterlassenschaften von Drogenkonsumenten. Sand lässt nur tauschen, nicht kärchern.

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