Fahrplanwechsel - S-Bahn in Berlin fährt künftig öfter und mit längeren Zügen

Di 21.11.23 | 17:32 Uhr
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Ein S-Bahn-Zug der Linie S5 verlässt den Bahnhof Jannowitzbrücke und fährt in Richtung Charlottenburg. (Quelle: dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 21.11.2023 | Michael Ernst | Bild: Monika Skolimowska/dpa

Fahrgäste in Berlin und in Brandenburg sollen im kommenden Jahr von einem breiteren Angebot auf der Schiene profitieren. Sowohl im Regionalverkehr als auch bei der Berliner S-Bahn sollen nach dem Fahrplanwechsel mehr Züge unterwegs sein.

Längere Züge, zusätzliche Fahrten zur Hauptverkehrszeit und verlängerte Linien - die Berliner S-Bahn baut ihr Angebot mit dem Fahrplanwechsel zum 10. Dezember aus. In den Hauptverkehrszeiten stünden "bis zu 6.700 Sitzplätze pro Stunde mehr zur Verfügung", teilte der Betreiber der S-Bahn, die Deutsche Bahn, am Dienstag mit.

Durch den Erwerb von Neufahrzeugen sei die Flotte erheblich gewachsen, sagte S-Bahn-Geschäftsführer Peter Buchner laut Mitteilung. "So können wir für unsere Fahrgäste in Berlin und Brandenburg im Fahrplan 2024 mehr und längere Züge auf die Schiene bringen." Pendler und Pendlerinnen profitierten von mehr Platz und dichteren Fahrtakten.

Größere Züge, dichtere Taktung

Auf den Linien S1 und S2 etwa sollen Züge schrittweise mit acht statt sechs Wagen fahren. Damit sollen pro Zug rund 300 Plätze mehr zur Verfügung stehen.

Die S1 und die S5 fahren in der Hauptverkehrszeit ab kommendem Jahr im Fünf-Minuten-Takt zwischen Zehlendorf und Potsdamer Platz sowie zwischen Mahlsdorf und Warschauer Straße.

Die S3 fährt in der Hauptverkehrszeit künftig alle zehn Minuten zwischen Erkner und Charlottenburg.

Die S26 fährt montags bis freitags von Teltow Stadt nach Blankenburg. So werde ein zusätzliches Angebot zwischen Pankow und Blankenburg geschaffen.

Die S85 verkehrt ab Februar 2024 unter der Woche von Grünau nach Waidmannslust. Instandhaltungsarbeiten im Nord-Süd-Tunnel führen allerdings vorerst zu Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr. Nach Ende der Sperrung des Tunnels im Januar und Februar soll es dann ein zusätzliches Angebot auf dem Abschnitt zwischen Waidmannslust und Frohnau geben.

Derzeit wird zudem an der Gehrenseestraße, der Buckower Chaussee (bis 8. Dezember) und an der Haltestelle Grunewald (bis 18. Dezember) gebaut. Auf den Linien S2 und S7 ist der Zugverkehr daher eingeschränkt. Wegen einer angespannten Personalsituation in betriebsnahen Werkstätten werden die längeren Züge zu Beginn des neuen Fahrplans noch nicht auf allen Verbindungen im Einsatz sein, hieß es.

Mehr Züge im Regionalverkehr

Ausgeweitet wird das Fahrtangebot der Regionalbahnlinien zwischen Potsdam und Jüterbog (RB33) sowie zwischen Wannsee und Beelitz (RB37). Demnach wird der Stundentakt nun auch an Wochenenden angeboten und damit das bisherige Fahrtangebot etwa verdoppelt.

In Potsdam werden die Abfahrtszeiten der Buslinie 699 angepasst.

Einen neuen Haltepunkt gibt es künftig in Potsdam-Pirschheide. Dieser soll von den Regionalbahnlinien RB33 und RB22 angefahren werden. "Diese Station schafft durch die Straßenbahnanbindung für viele Potsdamer eine schnellere Verbindung zwischen der Landeshauptstadt in Richtung Flughafen BER und Königs Wusterhausen", so der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB).

Im Süden Brandenburgs sollen nach Angaben des VBB die Linien der RB92, die über die Grenze nach Polen fährt, gestärkt werden. Ebenso werden zusätzliche Züge der grenzüberschreitenden RB93 angeboten und die Fahrten unter der Woche bis nach Cottbus verlängert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.11.2023, 17:00 Uhr

59 Kommentare

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  1. 59.

    Irgendwie stimmt die Aussage zur S2 nicht. Auf dieser sind durchweg Vollzüge (= 8 Wagen) unterwegs. Bis ca. 2021/22 fuhren auf dem Abschnitt Buch<>Lichtenrade ¾-Züge (6 Wagen), aber seitdem nur noch Vollzüge. Lediglich sonntags fahren zeitweise Halbzüge (4 Wagen) auf dem Abschnitt Bernau<>Blankenfelde – Buch<>Lichtenrade weiter mit 8.

    Was ist also mit der Aussage zur S2 gemeint?

  2. 58.

    Ich freue mich über jede Verbesserung.

    Ich finde es jedoch blöd, dass die S-Bahn Berlin von der Deutschen Bahn AG und nicht von einem Landesbetrieb betrieben wird. Derzeit verpuffen alle Gewinne bei der Deutschen Bahn AG und werden nicht in dem möglichen Umfang in die Berliner S-Bahn investiert.

  3. 56.

    Ich empfinde es so, dass sich unsere Beiträge Nr. 47 und 50 thematisch gut ergänzen, weil sie unterschiedliche Aspekte beleuchten: Ihre Beiträge auf das Ärgernis infolge auftretender Bauarbeiten und der anschließenden "Schummelei", schon mal etwas Dagewesenes nicht wieder einzusetzen; meine Beiträge, dass die Solidität bei der (S-)Bahn tendenziell abhanden gekommen ist.

    Beides Genannte überlagert sich und hat negativen Einfluss auf die Akzeptanz des S-Bahn-Systems. Und das ist schade.

  4. 55.

    Zur Anmerkung: früher sind die S-Bahnen immer mit 8 Wagen unterwegs gewesen und heute eine Besonderheit.

  5. 54.

    und die BVG kürzt ihr Angebot.....

  6. 53.

    und was ist mit der S25? Hier wäre Handlungsbedarf (zumindest zu den Stoßzeiten) erforderlich.

  7. 52.

    Heute Morgen S 1 Zugverkehr unregelmäßig wegen Signalstörung. Eigentlich müssten doch alle Signale auf der S 1 längst durchrepariert sein. Störung an einer Weiche ist auch beliebt oder Reparatur an einem Zug. Und nun kommt auch noch der Winter... Aber immer noch besser als der Bus 112 mit 35 Minuten Verspätung, und das nicht am Streiktag. Schön war auch das Wochenende mit Ersatzverkehr auf der S 1und S42. Mit dem Bus von Zehlendorf nach Schöneberg und später von Tempelhof nach Treptower Park. Wer da noch ein Auto hat, wo man in Berlin doch mit den Öffis überall hin kommt...

  8. 51.

    Das ist super... ich stehe gerade am Ring (Bundesplatz) die nächste Bahn kommt in 7 Minuten, die danach fällt aus.
    Das heisst doch nur, dass man noch öfter "Zug fällt aus" liest. Wenn keine Fahrer und fahrbereit Züge da sind, ist diese Ankündigung das Papier nicht Wert, auf dem sie geschrieben wurde.

  9. 50.

    Vor den Neubau des Ostkreuzes gab es auf der S3 wöchentlich einen 10-Minuten-Takt vom Osten bis weit in die City-West und zu den Hauptverkehrszeiten früh und nachmittags zusätzliche Züge auf dem meistfrequentierten Abschnitt. Diese kundenfreundliche Taktung wurde mit Baubeginn des Ostkreuzes nachvollziehbar erstmal eingestampft, aber nach Bauabschluss nicht nachvollziehbar nicht wieder angeboten.
    Dass derzeit baubedingt am Bahnhof Köpenick keine zusätzlichen Züge eingesetzt werden können ist wiederum nachvollziehbar, dass diese Züge jedoch seit geraumer Zeit wieder aus einer älteren Baureihe stammen, obwohl jahrelang moderne Züge eingesetzt wurden und der Fuhrpark in den letzten Jahren zusätzlich modernisiert wurde, ist wiederum nicht nachvollziehbar.
    Als Fahrgast bringe ich Kritik nun genau dort an, wo für mich nicht nachvollziehbare Verschlechterungen eingetreten sind.

  10. 49.

    Dann war die Heizung einfach aus, denn ein kompletter Zug ohne Heizung ist eher die Ausnahme. Dafür ist der Triebwagenführer verantwortlich. Einfach zu dem Kollegen hingehen und mitteilen bzw. der S-Bahn- Hotline(oder wie det heißt)mitteilen. Erstaunlicherweise kümmert die sich da ,laut Aussagen aus dem näheren sozialen Umfeld,wohl zügig drum.

  11. 48.

    " Im kommenden Jahr, ....
    ab Fahrplanwechsel "
    Das wäre im März 2024 ! ?
    Wenn dann noch ausreichend Personal, Züge, Gleise ....

  12. 47.

    Unterscheiden Sie bitte konstruktive Kritik an menschengemachten und darum veränderbaren Zuständen von aus anderweitigen Gründen vorgebrachter Nörgelei.

    Die Deutsche Bahn AG als Muttergesellschaft der Berliner S-Bahn unterscheidet zwischen dem Sicherheitsbereich und dem so bezeichneten Service-Bereich. Im Sicherheitsbereich, das sind im Wesentlichen Bremsen und Fahrwerk, darf nichts anbrennen. Der Service-Bereich, dazu gehören auch die Klimaanlagen, die Türen in den Fahrzeugen, die Rolltreppen und Fahrstühle in den Bahnhöfen, bei all dem gilt das Prinzip der nachgeordneten Wiederinbetriebsetzung. Will sagen: Etwas muss erst ausfallen, damit es dann hinterher repariert werden kann. Vorher - bspw. entlang der Laufleistung - ist das in der Kalkulation "nicht drin".

    Das hat Einfluss auf die Zugbereitstellung, auf die Pünktlichkeit und auf den Ausfall von Zügen.



  13. 46.

    Ok, ich kenne die Strecke erst seit 23 Jahren. Anfangs gab es eine dichte Taktung, irgendwann moderne Wagons dazu, dann kam die dichte Taktung wieder weg und nun auch die modernen Wagons. Aber man soll ja in Nostalgie schwelgen und auf das richtige Los warten und nicht nörgeln ;)

  14. 45.

    Solange sich an der vernachlässigten - weil nur auf bestimmte Bereiche ausgerichteten - Instandhaltung nichts ändert, wird eine derartige Ankündigung nur die Kluft zwischen vollmundig verkündetem Plan und der widrigen Realität vergrößern. Gegen die bewusst einkalkulierten "Störungen im Betriebsablauf" - d. h. den Fahrgästen offerierte Weichenstörungen, Stellwerksstörungen, Signalstörungen und Störungen am Fahrzeug - kommen auch neue und verlängerte Fahrzeuge nicht an.

    Bei aller Zugetanheit und Werbung für den Bahnbetrieb als solches und grundsätzlich: Für eine derartige Organisation des Bahnbetriebs mache ich keinen Finger krumm. ;-

  15. 44.

    Ich möchte daran erinnern: Die von Ihnen so betitelten "Uralt-Wagen" stammen aus den Jahren 1989 ff. Das ist das Jahr des politischen Umbruchs, des Mauerfalls und der Aufhebung der politischen Teilung Berlins in zwei verfeindete Hälften.

    Unter "uralt" verstehe ich dabei ganz etwas anderes: Bis zur Jahrtausendwende waren die "Stadtbahner" von 1925 unterwegs. Die hatten 75, nicht 34 Jahre auf dem Buckel. Von so einer Robustheit - bei zugegeben aller Spartaneität - lässt sich heute nur träumen.

  16. 43.

    Dazu müsste für die S3 erstmal ein neuer Verkehrsvertrag gelten, in dem dann auch neue Züge gefordert werden. Hätte Berlin längst haben können, aber das S-Bahn-Netz musste ja unbedingt im Lose aufgeteilt werden. Nu müssen die anderen Linien deswegen länger auf neue S-Bahnen warten. Einfach mal mit dem Thema ein wenig mehr beschäftigen und dann nörgeln.

  17. 42.

    Keine Ahnung, welche Baureihe die seit 1 Jahr wieder auf der S3 eingesetzten Uraltwagen sind und ich kann mir kaum vorstellen, dass noch ältere kürzlich noch im Einsatz waren. Die täglichen Pendler würden die glaub kaum vermissen.

  18. 41.

    Wat für ein Gejammer. Komisch, daß bei der Verabschiedung der BR 485 aus dem aktiven Plandienst genau andersrum gejammert wurde. Ich bin verwirrt…..

  19. 40.

    Vermutlich hat das nichts mit "keinEN Bock oder keine Lust" (was übrigens das Gleiche ist). Ein Waggon ohne Heizung = alle Waggons ohne Heizung. Habs getestet.

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