"Letzte Generation" - Klima-Aktivisten besprühen Brandenburger Tor mit Farbe

So 17.09.23 | 17:42 Uhr
  264
Klimaaktivisten besprühen Brandenburger Tor mit orangener Farbe. (Quelle: rbb)
Video: rbb|24 | 17.09.2023 | Material: rbb24 Abendschau | Bild: rbb

Mit viel Tamtam hat die "Letzte Generation" neue "Aktionswochen" angekündigt. Bereits am Wochenende wurde das Brandenburger Tor mit Farbe attackiert. Der Regierende Bürgermeister sieht auch den "freiheitlichen Diskurs" beschädigt.

Das Brandenburger Tor in Berlin-Mitte ist am Sonntagvormittag mit Farbe besprüht worden. Laut Polizei sind alle sechs Säulen des Berliner Wahrzeichens betroffen. Man sei mit 40 Einsatzkräften vor Ort gewesen, 14 Personen wurden demnach festgenommen.

Es werde wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung ermittelt, so ein Sprecher. Die Polizei sperrte den Bereich rund um das Berliner Wahrzeichen großflächig ab, wie ein dpa-Reporter berichtete.

Die Gruppe "Letzte Generation" erklärte in einer Mitteilung, sie sei für die Aktion verantwortlich. Demnach hätte sie präparierte Feuerlöscher für die Aktion genutzt.

Zeitgleich zu der Aktion sei auf dem Pariser Platz vor dem Tor Farbe verschüttet worden. Durch diese seien einige Menschen hindurchgelaufen und hätten "leuchtende Fußspuren" auf dem Platz hinterlassen, so die Aktivisten. Davon war laut des dpa-Reporters allerdings wenig zu sehen. Nach seinen Angaben wollten Klimaaktivisten die Farbaktion am Brandenburger Tor auch von einem Hubwagen aus ausführen. Dies hätten Polizisten aber verhindert.

Regierender Bürgermeister: Wer Klimaschutz ernst nimmt, muss sich distanzieren

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) kritisierte die Aktion scharf. Das Wahrzeichen sei Symbol für Berlin als Stadt der Freiheit. "Einer Stadt, die auch für freie Meinungsäußerung und faire Debatten über unsere Zukunft steht", sagte Wegner am Sonntag. "Mit diesen Aktionen beschädigt diese Gruppe nicht nur das historische Brandenburger Tor, sondern auch unseren freiheitlichen Diskurs über die wichtigen Themen unserer Zeit und Zukunft."

Bei den Aktionen der Protestgruppe handele es sich nicht um legitimen Protest, sondern um illegale Sachbeschädigungen und Straftaten. Damit erweise sie dem wichtigen Thema Klimaschutz einen Bärendienst. "Diejenigen, die es mit dem Klimaschutz ernst meinen, müssen sich von diesen Aktionen und dieser Gruppierung distanzieren", forderte der CDU-Politiker.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach gegenüber Zeitungen der Funke Mediengruppe von "einer sinnlosen und verwerflich Aktion, die strafrechtlich konsequent geahndet werden muss." Mit ihren Straftaten und Chaos-Aktionen erreiche die Letzte Generation überhaupt nichts. "Im Gegenteil: Solche Aktionen schaden dem gesellschaftlichen Rückhalt massiv, den der Klimaschutz braucht."

Erneute Verkehrsblockaden ab Montag angekündigt

Die Letzte Generation hat seit Mittwoch "neue Aktionswochen" angekündigt, demnach seien in Berlin ab Montag auch wieder zahlreiche Straßenblockaden geplant. Die Polizei will schnell reagieren und bekannte Kreuzungen und Autobahnausfahrten frühzeitig beobachten.

Ziel sei, dass Deutschland ab 2030 völlig auf fossile Brennstoffe verzichte, sagte Sprecherin Carla Hinrichs am Freitag bei einer Pressekonferenz vor dem Bundeskanzleramt. Der Protest sei auf Dauer angelegt. "Wir werden Berlin nicht verlassen, bis die Wende da ist", so Hinrichs.

Die Letzte Generation protestiert seit Frühjahr 2022 in vielen deutschen Städten mit Straßenblockaden, bei denen sich Teilnehmer an der Fahrbahn festkleben. Autofahrer reagieren oft wütend und teils auch mit Gewalt.

Die Kommentarfunktion wurde am 18.09.2023 um 15:18 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 17.09.2023, 19:30 Uhr

264 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 264.

    Bereits in der Vergangenheit zeigt sich dass bei großen politischen Umbruchswünschen und daraus folgenden Demos und Aktivismus immer auch wichtige Monumente und die Gesellschaft prägende Statuen und Wahrzeichen genutzt wurden. Ich denke so ist es nicht verwunderlich das so etwas immer wieder passiert. Ich denke auch dass man solche Sachbeschädigungen zwar verurteilen muss weil es natürlich nicht in Ordnung ist. Gleichzeitig ist aber genau das ein Grund für die Wahl eines solchen Wahrzeichens. Ich würde auch die Motivation des Vandalismus bei der öffentlichen Diskussion mit einbeziehen. Denn die Klimabewegung hat sich ja der demokratischen und sozialen Gerechtigkeit verschrieben. Das rechtfertigt natürlich nicht die Sachbeschädigung aber ist auch nicht als Angriff auf die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu sehen.

  2. 263.

    Die Erde ist ca. 5 Milliarden Jahre alt. Die Kohle, das Erdöl und Erdgas, welches wir jetzt innerhalb einer erdgeschichtlichen Millisekunde in die Atmosphäre blasen, haben sich über hunderte von Millionen Jahren in den Sedimenten der Erde abgelagert und so über hunderte von Millionen Jahren die spezifische Atmosphäre und die daraus resultierenden klimatischen Bedingungen gebildet, unter den wir leben und auf die wir angepasst sind. Kein Mensch mit nur einem Funken Erdsystemverständnis und populationsbiologischen Verständnis würde so etwas machen, was sie da tun.

    Es gab mal eine Zeit, da wurde Intellekt und Wissenschaft geachtet und das war auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Heute ist es en vogue ungebildet zu sein und mit seiner Nicht-Bildung zu prahlen. Machen Sie nur weiter damit. Es wird nichts daran ändern, dass sich in den kommenden Jahrzehnten alle von der Wissenschaft beschriebenen Risiken realisieren werden.

  3. 262.

    Sie verharmlosen die Schändung des Brandenburger Tors. Es sprich für eine gewisse Doppelmoral, dass hier durch sogenannte "Klimaaktivisten" der Letzten Generation gefeiert wird, aber an anderer Stelle zu Recht Anschläge auf das Mahnmal für verfolgte Homosexuelle verurteilt wird.

  4. 261.

    Der Unterschied zwischen "innerhalb der kommenden 100 Jahre" und "in etwa 5000000000 Jahren" ist Ihnen bekannt? Aber glücklicherweise hat es ja diesen Sommer geregnet, dementsprechend gibt es keinen Klimawandel.

  5. 260.

    Natürlich würden Sie auch in einen fürstlich mit 1300€ fürstlich entlohnten Ganztagsjob mit Organisationsmanagement wechseln, um sich zu bereichern (mehr stand meines Wissens nie im Raum, und fast jeder Verein hat bezahlte Kräfte). Man mag von LG halten was man will, aber was Sie verbreiten ist reine Propaganda.

  6. 259.

    Das wäre ja in etwa so sinnvoll, wie die von Ihnen andauernd gewünschte Steuer für Radfahrer. Immerhin hätten Sie dann endlich zwei Kennzeichen und müssten diese nicht mehr unter jedem zweiten Artikel fordern.

  7. 258.

    Ich dachte Ihnen wurde ein Firmenwagen zugestanden. Ach naja, in einem anderen Kommentar waren Sie zu arm für ein Auto... . Ist es nicht besser, Sie kümmern sich, als angeblicher Radfahrer mit Ihrer Frau, die Sie ja auch des Öfteren erwähnen, in Ihrer Single Gruppe, in einem der Außenbezirke in denen Sie wohnen, um die Einführung der Nummernschild und Steuerpflicht für Fahrräder. Vielleicht haben Sie dann ja keine Zeit mehr Kommentare zu Erfinden, wenn Sie die verbotswidrig, auf den Verwaisten Bürgersteigen, dort fahrenden Radfahrer aufschreiben. Na spätestens wenn Ihre Anzeigen nicht verfolgt werden, werden Sie das vermelden. Na ganz ohne Sie wirds hier sowieso langweilig werden.

  8. 256.

    Zu feige, solche Aktionen in China, den USA, Pakistan etc., also den größten Dreckschleudern, auszuführen oder sich dort auch festzukleben. Also ab nach Berlin, denn nur hier müssen diese Chaoten keine Sanktionen fürchten. Hier dürfen Denkmäler von arbeitsscheuen straflos beschmiert, verunstaltet, beschädigt werden und sie bekommen noch Geld in Form von Spenden dafür. Was hat DAS mit dem Schutz des Klimas zu tun? Wie wäre es denn, selbst mal zu arbeiten und dabei Ideen für die Rettung des Klimas zu entwickeln? Wahrscheinlich reicht dafür die Intelligenz nicht aus. Und richtig arbeiten? Nein danke...

  9. 255.

    Eine dumme Aktion jagt die nächste dumme Aktion der "Letzten Generation". Hoffentlich ist die nächste Generation schlauer.

  10. 254.

    Wo waren denn diesmal die Sicherheitsleute? Man stelle sich vor sie bemalen die US/Botschaft oder die Alte Wache usw. Dieser Wahnsinn muss ein Ende finden!

  11. 253.

    "Ist doch alles durch Industrie, Politik und Justiz gewollt"
    Ich verstehe Ihre Aussage nicht. Was daran soll "gewollt" sein? Und warum sollte das "gewollt" sein?

  12. 251.

    In einer Stadt, wo Müll und Dreck zum Lebensgefühl gehört, Grünanlagen zum Schlafplatz von EU Mitgliedern werden, Jeder glaubt, seinen Nachbarn mit seinem ausranierten Müll zu beglücken, ist das Beschmieren des Brandenburger Tor und dem Platz davor, dem "Wohnzimmer Berlins", nicht nur erwartbar. Solange die Medien diese Kriminellen hofiert und es genug Mitläufer und Claqueure für diese Taten gibt, wird das nicht enden. Gerichte beschreiten schon diesen Weg. Kürzlich war eine Extremistin der Gruppe freigesprochen worden, die sich an der Farbattacke auf das unweit liegende Grundgesetz-Denkmal beteiligt hatte. Begründung von Staatsanwaltschaft und Gericht: Da sich die Farbe nach intensiver Säuberung entfernen ließ, könne keine Sachbeschädigung vorliegen.

  13. 250.

    Meine Antwort auf Ihre Aussage ist dieselbe, die ich schon für Teichert gegeben habe.

  14. 249.

    Die Aufgabe eines öffentlich-rechtlichen Senders (in dem Fall der rbb) ist es, neutral und sachlich darüber zu berichten, mehr nicht. Es ist nicht seine Aufgabe, nach Gefühlen zu gehen oder die Stimmung "aufzupeitschen". Das machen schon genug andere.

  15. 248.

    Ich hasse mitlerweile diesen Ökowahn, kaufe nur noch nicht bio (kostet mehr ist aber auch nur was zu essen) und fliege extra in den Urlaub.

  16. 247.

    Das können Sie gerne tun. Es stellt sich dann nur die Frage: Ist das auch sinnvoll? Sie bestätigen damit allerdings genau meine Befürchtungen, die ich an anderer Stelle schon beschrieben habe.

  17. 245.

    Die sollten ihre Verschmutzungen selbst entfernen müssen. Da wären die einige Zeit beschäftigt.

Nächster Artikel