Demonstrierende Landwirte in Pforzheim (Foto: SWR, Peter Lauber)

Deutlich weniger als erwartet

Traktoren zogen bei Bauernprotest durch den Nordschwarzwald

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Peter Lauber
Ein Bild von Peter Lauber (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Landwirte haben am Samstag im Nordschwarzwald erneut gegen die Agrarpolitik demonstriert. Traktorengruppen fuhren durch Pforzheim, den Enzkreis, den Kreis Calw und andere Landkreise.

Mit ihren Traktoren waren Landwirte seit Samstagmorgen im Nordschwarzwald unterwegs. Der Schlepper-Parcours war laut Bauernverband in Pforzheim gestartet und ging über Enzkreis-Gemeinden in den Landkreis Böblingen, weiter in den Kreis Calw, in den Kreis Freudenstadt und wieder nach Bad Liebenzell zurück. Auch in anderen Landesteilen, wie im Landkreis Lörrach, haben Landwirte zu Protesten aufgerufen.

Deutlich weniger Protest-Teilnehmer als erwartet

Eine zentrale Kundgebung gab es nicht. Laut dem Polizeipräsidium Pforzheim, das für den Einsatz zuständig war, waren nur etwa 70 Fahrzeuge auf der Strecke unterwegs. Der Verband sprach am Mittag von etwa 300 bis 400 Teilnehmern.

Wir sind zufrieden. Wir wollen nochmal Flagge zeigen, bevor am 2. Februar die Gesetze im Bundesrat auf der Tagesordnung stehen.

Im Vorfeld hatte der Verband mit 750 bis 1.000 Landwirten und ihren Traktoren gerechnet.

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Weniger Teilnehmer als erwartet Sternfahrt mit Traktoren - Bauern im Kreis Karlsruhe protestieren erneut

Landwirte aus dem Kreis Karlsruhe haben ihre Proteste am Donnerstag fortgesetzt. An einer Sternfahrt von Bruchsal nach Karlsruhe beteiligten sich deutlich weniger Menschen als erwartet.

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Landwirte im Nordschwarzwald wollen Druck erhöhen

Es war bereits die zweite große Protestaktion im Nordschwarzwald in diesem Monat. Anfang Januar hatten sich rund 500 Landwirte, aber auch Handwerker und Lkw-Fahrer, an einer Sternfahrt nach Pforzheim beteiligt. Die Landwirte wollen Druck machen auf die Ampelregierung in Berlin. Sie fordern unter anderem, dass die Steuerbegünstigung beim Agrardiesel bleibt. Dass die Regierung angekündigt hat, einen Teil der geplanten Kürzungen zurückzunehmen, geht vielen Landwirten nicht weit genug.

Bauernproteste in Karlsruhe, Pforzheim, Rastatt, Bruchsal und Bretten: Die Landwirte in der Region haben für Montag umfassende Protestaktionen angekündigt. (Foto: dpa Bildfunk, dpa-Zentralbild/Jens Büttner (Symbolbild))
Weniger Landwirte als erwartet wollten mit ihren Treckern an einem Protest-Parcours im Nordschwarzwald teilnehmen.

Der Landesbauernverband beklagt, dass die Landwirte unter einem immer höheren Preisdruck zu leiden hätten. Das schwäche die Branche weiter und erschwere die Erzeugung heimischer Lebensmittel, so der Verband.

Bauernverband in Lörrach: Proteste dürfen nicht unterwandert werden

In Lörrach wollen am Samstagnachmittag der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband, BLHV, und seine Bauern demonstrieren - unter anderen dagegen, dass die Steuervorteile beim Agrardiesel fallen sollen. Der BLHV will sich dabei ausdrücklich auch gegen eine politische Vereinnahmung seines Protests wehren. Dem BLHV und seinem Lörracher Kreisvorsitzenden Heinz Kaufmann aus Efringen-Kirchen geht es heute auch darum, ihren Protest für die eigenen Interessen politisch abzugrenzen und nicht unterwandern zu lassen.

Denn bei der Demonstration der Bauern hatte am vergangenen Sonntag in Lörrach ein Mann das Wort ergriffen, der laut Kaufmann gar kein Landwirt war und AfD-Themen verbreitet habe. Der BLHV stehe da komplett dagegen. Bei der Kundgebung sollen auch die grüne Landtagsabgeordnete Sarah Hagmann und eine Vertreterin der CDU sprechen.

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