In und um Oeversee: Suche nach Baumschlange mit Artenspürhund
Bereits am Wochenende ist eine Schlange im Bereich Juhlschau-Augaard gesehen worden. Vermutlich wurde dasselbe Tier bereits am 6. Mai in Oeversee gemeldet. Nun soll ein spezieller Artenspürhund nach dem Tier suchen.
Auf einer Hundefreilauffläche konnte die Schlange auch fotografiert werden. Polizei und Landesamt für Umwelt raten, die Schlange nicht anzufassen und Hunde auf der betroffenen Fläche anzuleinen. Wer die Schlange sieht, solle sich an die Polizei wenden.
Artenspürhund soll nun nach der Schlange suchen
Jetzt soll ein Artenspürhund bei der Suche nach dem Reptil helfen, gab ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt am Mittwoch bekannt. Hierzu müssten jedoch zunächst Geruchsproben der Schlange beschafft werden. Das kann beispielsweise abgestreifte Haut oder Kot der Schlange sein, so der Sprecher.
Eigentlich leben Afrikanische Baumschlangen nur im südlichen Afrika und werden bis zu zwei Meter lang. Allerdings könnte das hellgrüne, giftige Tier über Umwege nach Oeversee/Juhlschau-Augaard (Kreis Schleswig-Flensburg) gelangt sein. Das Landesamt für Umwelt verifiziert derzeit die letzte Meldung in Juhlschau-Augaard vom Wochenende. Die Polizei bittet um erhöhte Wachsamkeit und Hinweise bei einer Sichtung.
Bei Sichtung: Ruhe bewahren
Wer die Schlange sieht, soll laut Schlangenexperte Jörn Krütgen vom Landesamt für Umwelt in Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) Ruhe bewahren, Abstand halten und sie unter keinen Umständen anfassen. Afrikanische Giftschlangen gelten als sehr scheu. Es sei also recht unwahrscheinlich, von einer Baumschlange gebissen zu werden, sagte der Sprecher. Sie beiße nur zu, wenn sie angefasst werde. Ein Biss könne dennoch tödlich sein, so Krütgen: "Die Schlangenart hat ein Gift, das die Blutgerinnerung stört und dann zu inneren Blutungen führt." Das setze erst nach Stunden ein. Somit hätte man laut Krütgen im Notfall ausreichend Zeit, um ein Krankenhaus aufzusuchen.
Unklar, wie die Schlange nach Schleswig-Holstein gekommen ist
Das Tier hält sich - wie der Name Afrikanische Baumschlange schon andeutet - vorwiegend auf Bäumen und in Sträuchern auf. Es ernährt sich hier laut Krütgen von Vögeln und Fröschen. Er geht davon aus, dass es wegen des kälteren Klimas mittelfristig in Schleswig-Holstein nicht überleben wird.
Wie die Schlange in den Kreis Schleswig-Flensburg gekommen ist, ist noch unklar. Aus einem Terrarium kann sie laut Krütgen eigentlich nicht entwichen sein, denn in Schleswig-Holstein ist es verboten, giftige Schlangen zu halten. Denkbar sei, dass sie mit einer Materiallieferung aus dem Ausland eingeschleppt wurde.