Menschen versammeln sich in Lübeck zu einem ver.di Warnstreik vorm UKSH. © NDR Foto: Balthasar Hümbs
Menschen versammeln sich in Lübeck zu einem ver.di Warnstreik vorm UKSH. © NDR Foto: Balthasar Hümbs
Menschen versammeln sich in Lübeck zu einem ver.di Warnstreik vorm UKSH. © NDR Foto: Balthasar Hümbs
AUDIO: Warnstreik im öffentlichen Dienst in Lübeck (1 Min)

Nach Warnstreiks am UKSH Lübeck: Weitere Streiks in Kiel geplant

Stand: 14.11.2023 21:07 Uhr

Für diese Woche hat ver.di im Land zu Warnstreiks aufgerufen. Am UKSH in Lübeck streikten am Montag bereits 171 Beschäftigte, am Dienstag auch Mitarbeiter der Anästhesie. Für Freitag ist ein Streik in Kiel angekündigt.

In Lübeck haben sich am Montag unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) an einem Warnstreik der Gewerkschaft ver.di beteiligt. 171 Beschäftigte legten nach Angaben des UKSH ihre Arbeit nieder. Der Klinikbetrieb lief nur eingeschränkt, Notfälle wurden aber laut eines Sprechers des Klinikums behandelt. Am Dienstag legten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Anästhesie in der Früh- und der Spätschicht die Arbeit nieder. Wie viele am Dienstag streikten, ist noch nicht bekannt. Am Freitag sind weitere Warnstreiks am Standort in Kiel geplant.

Gewerkschaft: 500 Beteiligte am Montag in Lübeck

Auch das Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) sowie die Landesverwaltung in Lübeck, zum Beispiel die Straßenmeisterei und das Landesamt für Soziale Dienste, waren von dem Warnstreik betroffen.

Insgesamt beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft am Montag rund 500 Beschäftigte an den Streik-Aktionen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich laut ver.di am Montag vor dem Gewerkschaftshaus und zogen von dort aus durch die Innenstadt. Am Holstentor gab es eine Kundgebung. Auf dieser wurde kritisiert, dass die Arbeitgeber zu wenig auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehen würden. Komme die Tariferhöhung nicht, würden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abwandern, hieß es von ver.di.

Forderung: Mehr Geld und unbefristete Übernahme von Auszubildenden

Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder findet, dass das zu viel ist. Zudem sollen Nachwuchskräfte 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden, so die weiteren Forderungen.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 7. und 8. Dezember geplant. Bis dahin sind nach Angaben von ver.di weitere Warnstreiks möglich.

Wer am Freitag einen Termin am UKSH hat, sollte sich informieren, ob dieser wie geplant stattfinden kann, rät Manuel Gellenthin der Bezirksgeschäftsführer des ver.di Bezirks Kiel-Plön. Die Notfallversorgung sei abgedeckt, so Gellenthin weiter.

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NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 17.11.2023 | 08:00 Uhr

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