Bauarbeiten an den Anlagen eines Offshore-Windparks (Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt)

Windpark aus Saar-Stahl soll Strom für saarländische Stahlindustrie liefern

  12.04.2024 | 14:34 Uhr

Ende 2025 will das Energieunternehmen EnBW einen Offshore-Windpark in der Nähe von Borkum in Betrieb nehmen. Die Fundamente für die Windräder stammen von der Dillinger-Tochter Steelwind Nordenham. Der Strom soll auch in der saarländischen Stahlindustrie zum Einsatz kommen.

Die Stahl Holding Saar (SHS) und die Energie Baden-Württemberg (EnBW) haben einen langfristigen Strombezugsvertrag (PPA) geschlossen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren. Damit soll die SHS einen Teil ihres Jahresstrombedarfs, rund 200 Gigawatt, mit grünem Strom abdecken können.

Bis es soweit ist, wird es aber noch etwas dauern. Der Strom soll aus dem Offshore-Windpark "He Dreiht" kommen, den die EnBW Ende 2025 in Betrieb nehmen will.  Der Windpark, der rund 90 Kilometer nördlich von Borkum entstehen soll, könne rechnerisch rund 1,1 Millionen Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen, teilte die SHS mit.

"Win-Win-Situation" für SHS und EnBW

Das Besondere: Die Windrad-Fundamente, sogenannte Monopiles, stammen von der Steelwind Nordenham, einem Unternehmen der Dillinger Gruppe.

"Die Zusammenarbeit mit EnBW ist eine wahre Win-Win-Situation. Wir liefern den Stahl für den Windpark, der dort regenerativ erzeugte Strom hilft uns wiederum, den Transformationsprozess unserer Unternehmen Saarstahl und Dillinger abzusichern", so der Vorsitzende der SHS-Geschäftsführung und Vorstandsvorsitzende von Dillinger und Saarstahl, Stefan Rauber.

Weiterer Vertrag für Windstrom

Es ist nicht der erste langfristige Stromliefervertrag, den die SHS mit einem Windstromerzeuger geschlossen hat. Im vergangenen Jahr wurde bereits eine Kooperation mit dem spanischen Energieerzeuger Iberdrola unterzeichnet. Der Offshore-Windpark "Baltic Eagle" steht in der Ostsee und soll Ende des Jahres in Betrieb gehen.

Über dieses Thema hat auch der SAARTEXT am 12.04.2024 berichtet.


Mehr zur Stahlindustrie im Saarland

Trotz guter Geschäfte
Dillinger Hütte will Kosten senken
„Grüner“ Stahl ist auch bei der Dillinger Hütte ein großes Thema. Im Lokschuppen hat die Konzernleitung die Beschäftigten darüber und über die aktuell gute Geschäftslage informiert. Aber auch Pläne zur Kostensenkung waren Thema.

Nach langen Verhandlungen
Saarländische Stahlarbeiter erhalten mehr Geld
Für die Beschäftigten in der saarländischen Stahlindustrie haben Gewerkschaften und Arbeitgeber einen Tarifabschluss erzielt, der nun auch von der Tarifkommission angenommen wurde. Sie erhalten Inflationsausgleichsprämien und ab April nächsten Jahres 5,5 Prozent mehr Lohn.

Treffen der Stahlallianz in Saar-Landesvertretung
Länder fordern faire Wettbewerbsbedingungen für die Stahlindustrie
Die Stahlallianz hat sich am Montag in Berlin in der Landesvertretung des Saarlandes getroffen, um mit Bundeswirtschaftsminister Habeck über zukünftige Vorhaben zu beraten. Zudem wurde über EU-Vorgaben diskutiert und ein Forderungskatalog verabschiedet.

Übergabe des Stahl-Förderbescheids
Stahl und Zukunftstechnologie: Bundeswirtschaftsminister Habeck im Saarland
Bundeswirtschaftsminister Habeck war am Freitag zu Besuch im Saarland. Am Morgen hat er symbolisch den Förderbescheid für grünen Stahl übergeben. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger wies auf weitere infrastrukturelle Herausforderungen rund um die Industrie hin.

Kein Nachteil gegenüber Wettbewerb
Stahlindustrie erwartet schnelle Förderzusage vom Bund
Wie soll der klimaneutrale Umbau der Saarwirtschaft finanziert werden und wie schnell kann er gelingen? Darüber haben Experten und Entscheider im Saartalk diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass der Umbruch im Saarland besonders groß ist und die Politik schnell die Leitplanken setzen muss.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja