Manuela Ripa bei einer Rede im Europaparlament (Foto: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)

Manuela Ripa ist ÖDP-Spitzenkandidatin für die Europawahl 2024

Thomas Gerber   30.10.2023 | 13:00 Uhr

Trotz heftiger Vorwürfe wegen ihrer bisherigen Parlamentsarbeit hat die Saarbrückerin Manuela Ripa gute Chancen, für die Ökologisch Demokratische Partei erneut ins Europaparlament einzuziehen. Die 47-jährige Juristin wurde am Wochenende auf einem Bundesparteitag in Würzburg zur Spitzenkandidatin der ÖDP für die Europawahl im Juni 2024 gewählt.

Die einzige Saarvertreterin im Europaparlament, die ÖDP-Abgeordnete Manuela Ripa, steht auf Platz Eins der Bundesliste ihrer Partei. Die 47-jährige Saarbrückerin wurde am Wochenende in Würzburg von ihrer Partei zur Spitzenkandidatin für die Europawahl im Juni kommenden Jahres gewählt.

Ripa setzte sich in einer Kampfabstimmung mit 79 zu 44 Stimmen gegen den Münchner Energieberater Michael Stöhr durch. Stöhr wurde anschließend auf Listenplatz Zwei gewählt.

Ripa seit 2020 im Europaparlament

Da es für die Europawahl im kommenden Jahr noch keine Sperrklausel gibt, haben auch kleine Parteien die Möglichkeit ins Parlament einzuziehen. Bei der letzten Europawahl 2019 reichten circa 0,7 Prozent aus.

Die Ökologisch Demokratische Partei ÖDP war auf einen Prozent gekommen und stellte einen EU-Parlamentarier. Ripa war dann 2020 für den Münchner Physik-Professor Klaus Buchner in EU-Parlament nachgerückt.

Schwere Vorwürfe gegen Ripa

Unterdessen stehen gegen Ripa allerdings schwere Vorwürfe im Raum. Bereits im Juli war ein Schreiben bei der Bundespartei eingegangen. In dem Brandbrief, der angeblich von zwölf Ex-Mitarbeitenden Ripas verfasst aber nicht namentlich unterschrieben wurde, ist von Mobbing und Beleidigungen, von mangelnder Professionalität aber auch davon die Rede, dass Ripa ihre Parlamentsmitarbeitenden für Parteiarbeit einsetze, etwa beim Sammeln von ÖDP-Unterstützungs-Unterschriften für die Landtagswahl im Saarland.

Die 47-Jährige wies die Vorwürfe auf SR-Anfrage zurück, spricht von einer Intrige gegen ihre Person. Obwohl letztlich anonym, so Ripa, werde der Brandbrief Folgen haben. Gegen die mutmaßlichen Verfasser, die Ripa im Umfeld des ÖDP-Nachwuchses vermutet, liege ein Antrag auf ein Parteiordnungsverfahren vor. Zudem werde Strafanzeige wegen übler Nachrede gegen Unbekannt erstattet.

Trotz des Sperrfeuers steht Ripa jetzt auf Platz Eins der Bundesliste, ein durchaus aussichtsreicher Platz. Bereits bei nur einem Prozent für die ÖDP säße Ripa vermutlich erneut im EU-Parlament.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 30.10.2023 berichtet.


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