Gefälschter Polizei-Tiktok-Account greift Millionen Klicks ab

Gefälschter Polizei-Tiktok-Account greift Millionen Klicks ab

Bill Titze   15.01.2024 | 12:20 Uhr

Derzeit geht ein Tiktok-Account mit dem Namen "Polizei Saar" viral. Das Problem: Dieser stammt nicht von der saarländischen Polizei. Warum ein rechtliches Vorgehen dennoch schwierig sein dürfte.

Zehntausende Likes, Millionen Aufrufe - derzeit sorgt der Tiktok-Account "Polizei Saar" für Furore im Netz. Das Problem dabei: Dieser stammt nicht von der saarländischen Polizei.

In den bisher sieben veröffentlichten Videos werden unter anderem Neujahrsgrüße versendet sowie Tipps zum Sporttest gegeben.

Vor allem ein Beitrag geht viral, dieser hat fast zwei Millionen Aufrufe. Dort wird eine Bewerbung bei der Polizei empfohlen. Es wirkt alles sehr professionell und tatsächlich sind es echte Beamte, die zu sehen sind. Die Videos stammen nämlich von der Instagram-Seite der saarländischen Polizei, wie deren Pressesprecher Stephan Laßotta auf SR-Anfrage mitteilt.

Video [aktueller bericht, 15.01.2024, Länge: 2:29 Min.]
Gefälschter TikTok Account der saarländischen Polizei millionenfach geklickt

Meldung bei Tiktok erfolgt

Eine Meldung bei Tiktok sei bereits erfolgt. Es könnte jedoch schwierig werden, den Urhebern rechtlich beizukommen. Schließlich ist die Instagram-Seite korrekt verlinkt. "Wir prüfen aber, wie wir weiter vorgehen können", so Laßotta. Er habe "keine Ahnung", was das Motiv sein könnte.

Grundsätzlich gilt, dass man nicht einfach so Polizeieinsätze filmen und online stellen dürfe. Auch Polizisten haben laut Laßotta schließlich ein Recht auf das eigene Bild, Porträtaufnahmen und deren Veröffentlichung sind also verboten. Außerdem sei es strafbar, schwerverletzte Person zu filmen und die Aufnahmen zu verbreiten.

Polizei noch ohne Tiktok-Account

Dass die Polizei im Saarland selbst noch keinen Tiktok-Account hat, liegt auch am intensiven Personalaufwand, der dafür nötig wäre. "Wir müssen diesen ja beispielsweise rund um die Uhr überwachen", erklärt Laßotta.

Derzeit betreibt die saarländische Polizei Accounts auf Facebook, X (vormals Twitter), Instagram und Youtube.

Über dieses Thema hat auch die SR 3-Rundschau am 15.01.2024 berichtet.


Mehr zum Thema Polizei

Polizei sucht Zeugen
Mehrere 100.000 Euro Schaden bei Supermarkt-Brand in Fechingen
Beim Brand in einem Supermarkt im Saarbrücker Stadtteil Brebach-Fechingen am Sonntag war anscheinend Brandstiftung die Ursache. Damit sollte wohl eine Straftat verschleiert werden. Jetzt steht auch die ungefähre Höhe des Schadens fest – laut Polizei ist dieser erheblich. Die sucht nun Zeugen.

Busfahrer verließ Unfallstelle
Bus brachte Mofafahrer bei Wahlen zu Fall
Am Freitagmittag ist ein 15-jähriger Mofafahrer zwischen Wahlen und Rissenthal gestürzt, nachdem er einem entgegenkommenden Bus ausweichen musste. Der Busfahrer fuhr weiter, ohne sich um den gestürzten Mofafahrer zu kümmern.

Senioren vorwiegend Opfer der Masche
Polizei warnt vor Trickbetrügerinnen in Saarlouis
Die Saarlouiser Polizei warnt vor Trickbetrügern – in den vergangenen Wochen seien vor allem Senioren Opfer der Diebinnen geworden. Die Täterinnen gehen oft ähnlich vor, täuschen eine Notsituation vor und gelangen so in die Wohnungen. Die Opfer würden abgelenkt und währenddessen ausgeraubt werden.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja