Fünf Projekte sollen Innenstädte im Saarland wiederbeleben

Fünf Projekte sollen Innenstädte im Saarland wiederbeleben

  08.04.2024 | 14:39 Uhr

Ein Krimi-Festival in Neunkirchen oder eine "Studentenstadt ohne Hochschule" – die Städte im Saarland haben sich einiges überlegt, um attraktiver für Besucherinnen und Besucher zu werden. Das Land hat nun fünf Projekte ausgewählt, die gefördert werden.

Wie kann der Einzelhandel im Saarland attraktiver werden? Laut Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) vor allem dann, "wenn wir den Menschen besondere Erlebnisse vor Ort bieten". Fünf Projekte haben sich genau das zum Ziel genommen – in Neunkirchen, St. Wendel, Püttlingen, Saarlouis und Homburg. Sie alle werden vom Land mit insgesamt 900.000 Euro gefördert.

"Kriminal-Tango" in Neunkirchen

Besonders kreativ ist man in Neunkirchen geworden. Unter dem Titel "Kriminal-Tango" finden dort vom 14. bis zum 28. September in der Innenstadt unter anderem Lesungen, Krimi-Dinner in Restaurants, Cafés und Weinhandel und Krimi-Walks mit Stationen in Läden und Geschäften statt. Aktuell sind insgesamt 19 Veranstaltungen geplant, weitere sollen hinzukommen.

"Solche Veranstaltungen tragen maßgeblich dazu bei, dass unsere Innenstädte und Ortskerne wieder Treffpunkte im öffentlichen Raum für die Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft werden", hofft Barke.

Die Veranstalter wollen damit die Neunkircher Innenstadt wiederbeleben und auch auf die Leerstände im Zentrum aufmerksam machen. Der Eröffnungsabend des Festivals soll demnach im leerstehenden Kaufhof stattfinden. Das Festival wird vom Land zunächst für zwei Jahre mit rund 192.000 Euro gefördert.

St. Wendel will "Studentenstadt ohne Hochschule" werden

St. Wendel plant derweil, Deutschlands "erste Studentenstadt ohne Hochschule" zu werden. Möglich macht das die Nähe zum Umweltcampus Birkenfeld. Leerstände sollen dafür in studentischen Wohnraum umgewandelt werden.

"Unsere Stadt ist ja geprägt durch Altbauten und historische Altbauten, zum Teil auch denkmalgeschützte Quartiere", erklärte der St. Wendeler Bürgermeister Peter Klär (CDU) im August dem SR. Durch Planungsänderungen könnten dort Wohnungen für Studierende entstehen. Aber auch junge Unternehmen könnten sich dort ansiedeln.

St. Wendel will zur „Studentenstadt ohne Hochschule“ werden
Audio [SR 3, Max Zettler, 17.08.2023, Länge: 03:07 Min.]
St. Wendel will zur „Studentenstadt ohne Hochschule“ werden

Zudem soll die Dom-Galerie, die von akutem Leerstand bedroht ist, in einen Ausstellungs- und Verkaufsraum für unterschiedliche lokale Produzenten umgestaltet werden.

Auch Projekte in Püttlingen, Homburg und Saarlouis werden gefördert

Aber auch in Püttlingen, Homburg und Saarlouis wird an einer Wiederbelebung der Innenstadt gearbeitet. In Püttlingen soll unter anderem ein großer Raum für kleine Manufakturen und Start-ups entstehen.

In Homburg soll das innerstädtische Freizeitangebot für Jugendliche ausgebaut werden. Eine Studie soll dabei klären, wie ein bereits bestehender Leerstand sinnvoll genutzt werden kann – der Homburger Jugendrat, verschiedene Jugendzentren und Vereine sollen dabei miteinbezogen werden.

In der Kreisstadt Saarlouis soll ein Citymanager eingestellt werden, um ein Konzept zur Belebung der City zu entwickeln. Darüber hinaus soll auch das Veranstaltungsprogramm weiterentwickelt werden.

Barke gibt sich zuversichtlich

Wirtschaftsminister Barke gibt sich zuversichtlich, dass die Projekte den gewünschten Erfolg nach sich ziehen. "Alle Projekte, die wir in dieser ersten Runde fördern, werden die Innenstädte und Ortskerne neu beleben und die Lebensqualität der Menschen vor Ort steigern."


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