Fallschirmjäger üben wieder in Düren

Fallschirmjäger üben wieder in Düren

Christoph Borgans   12.12.2023 | 08:29 Uhr

Mindestens vier Mal pro Jahr müssen aktive Fallschirmjäger Übungssprünge absolvieren - eher sogar häufiger. Nachdem die geplante Übung in Düren im Oktober wegen des Hamas-Angriffs auf Israel verschoben wurde, wird sie nun nachgeholt.

Wenn die Fallschirmjäger der Saarlandbrigade aus Flugzeugen abspringen, dann tun sie das meist mit dem Rundkappenschirm T-10 aus den 1950er Jahren. Anders als moderne, zivile Fallschirme lässt sich der nicht steuern - und bremst die Fallgeschwindigkeit lediglich auf 20 km/h.

Damit es bei so einer rasanten Landung nicht zu Verletzungen kommt, müssen die Sprünge regelmäßig geübt werden. Das geschieht seit Dienstag wieder unter anderem über dem Flugplatz im Wallerfanger Ortsteil Düren.

Übungssprünge wegen Hamas-Attacke auf Israel verschoben

Geplant war der sogenannte Sprungdienst der Fallschirmjäger aus Merzig und Zweibrücken bereits für Mitte Oktober. Dann aber kam der Angriff der Hamas auf Israel. Die Saarlandbrigade musste sich bereithalten, um Deutsche aus dem Nahen Osten zu evakuieren.

Nun kann der Sprungdienst nachgeholt werden. Bis Donnerstag sollen etwa 250 Soldatinnen und Soldaten daran teilnehmen. Abgesprungen wird aus einem Airbus A400M und dem kleinen Kurzstreckenflugzeug M28, die in Zweibrücken starten und landen.

Mindestens vier Sprünge pro Jahr vorgeschrieben

Vorgeschrieben sind für einen aktiven Fallschirmjäger mindestens vier Übungssprünge im Jahr. Angestrebt werden zehn bis 15 Sprünge. Laut den Berichten der Wehrbeauftragen war das in der Vergangenheit aber oft nicht möglich, weil es an Schirmen und Flugzeugen mangelte.

Über dieses Thema berichtete die SR 3 Rundschau am 12.12.2023.


Mehr zur Saarlandbrigade und der Bundeswehr im Saarland

Bisheriges Modell seit 70 Jahren im Einsatz
Fallschirmjäger der Saarlandbrigade testen in Düren neue Fallschirme
Wenn es bei der Bundeswehr um Anschaffungen geht, dann hört man meist von Panzern, Flugzeugen oder schweren Waffen. Bei den Fallschirmjägern der Saarlandbrigade sind es eher die kleinen Dinge, von denen Leben oder Tod abhängen kann.

Feier im Saarlouiser Stadtgarten
Luftlandebrigade 1 mit Fahnenband gewürdigt
Der Luftlandebrigade 1 ist am Samstag in einer öffentlichen Zeremonie ein Fahnenband verliehen worden. Damit würdigt die Bundeswehr ihren Einsatz bei der Evakuierungsmission 2021 in Kabul. Zudem wird die Luftlandebrigade dieses Jahr 65 Jahre alt.

Bis 23. Juni
Luftwaffen-Übung „Air Defender“ über dem Saarland gestartet
Am Montag hat die Luftwaffen-Übung „Air Defender 2023“ begonnen. An zehn Tagen üben NATO-Staaten und befreundete Nationen die gemeinsame Verteidigung Europas aus der Luft. Auch über dem Saarland wird geflogen.

Kommandeure ziehen Bilanz
Wie der Sudan-Einsatz der Saarlandbrigade ablief
Ende April hat die Bundeswehr 780 Menschen aus dem Sudan herausgebracht. Die Sicherheitslage machte das wegen des Bürgerkriegs erforderlich. Die Operation wurde vor Ort von zwei Kommandeuren der Saarlandbrigade geleitet. Am Montag haben sie Einzelheiten zum Einsatz erläutert.

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja