Das Verwaltungsgericht Koblenz hat zur Umbenennung der Weinlage "Zeller Schwarze Katz" entschieden. (Foto: SWR, Claudia Krell)

Verwaltungsgericht entscheidet in Streit um Weinlage

Warum Zell kein Glück mit der "Schwarzen Katz" hat

Stand

Die Stadt Zell ist mit einer Klage zur Weinlage "Schwarze Katz" vor dem Verwaltungsgericht Koblenz gescheitert. Die Stadt hatte versucht die Lage umbenennen zu lassen.

Die Stadt wollte die bekannte Weinlage "Schwarze Katz" in "Zeller Schwarze Katz" umbenennen lassen und war gegen eine abschlägige Entscheidung des Landes Rheinland-Pfalz vor Gericht gezogen. Ohne Erfolg. Die Lage wird nach der Entscheidung des Koblenzer Gerichts ihren Namen "Schwarze Katz" behalten und vom Erntejahrgang 2026 "Region Schwarze Katz" heißen.

Hintergrund ist ein neues Weingesetz, das 2021 in Kraft getreten ist. Das enthält eine Regelung, wonach Großlagen künftig mit dem Begriff "Region" verknüpft werden müssen. Ein großes Problem für die Stadt Zell, die seit Jahrzehnten ihre Weine unter dem Markennamen "Zeller Schwarze Katz" vermarktet, indem sie der Lagenbezeichnung den Ortsnamen voranstellte.

Die Weinlage "Zeller Schwarze Katz" soll wegen des neuen deutschen Weingesetzes umbenannt werden. Die Stadt Zell will sich mit einer Klage gegen die Namensänderung wehren. Der Stadtbürgermeiser von Zell, Hans-Peter Döpgen (FWG), sitzt an seinem Schreibtisch vor einem dicken Ordner voller Schriftverkehr. (Foto: SWR)
Seit 2021 befasst sich Zells Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen (FWG) nun schon mit der geplanten Namensänderung der Weinlage "Zeller Schwarze Katz". Der Schriftverkehr hat schon einen ganzen Ordner gefüllt.

Mit der künftigen Regelung, wonach das Wörtchen Region zwingend enthalten sein muss, müssten die Winzerinnen und Winzer ihre Weine unter dem Namen "Region Schwarze Katz" verkaufen. Der Stadtname Zell darf laut Weinrecht zwar davor oder danach erscheinen. Daraus würde dann aber als möglicher Markenname "Zeller Region Schwarze Katz" oder "Region Schwarze Katz Zell".

Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen (FWG) hält das für Irrsinn. Seiner Ansicht nach wird damit die international etablierte Marke "Zeller Schwarze Katz" verstümmelt.

Gerichtsprozess sollte Klarheit bringen

Die Stadt Zell hatte daher versucht die Weinlage "Schwarze Katz" in "Zeller Schwarze Katz" umzubenennen. Ziel sollte sein, dass das künftig im Weinrecht geforderte Wort "Region" vor dem etablierten Markennamen der Weine steht. Nachdem das Land einen entsprechenden Antrag abgelehnt hatte, war die Stadt dann vor Gericht gezogen.

Die Weinlage "Zeller Schwarze Katz" soll wegen des neuen deutschen Weingesetzes umbenannt werden. Die Stadt Zell will sich mit einer Klage gegen die Namensänderung wehren. (Foto: Phillip Bohn)
Egal ob auf Weinflaschen, Taschen, Büchern oder eben unübersehbar im Weinberg: Der Schriftzug "Zeller Schwarze Katz" findet sich in Zell überall. Für Zeller Winzerinnen und Winzer ist es undenkbar, dass die drei berühmten Worte auseinandergerissen werden sollen.

Das Koblenzer Verwaltungsgericht folgte dem Antrag nicht und hält eine Umbennenung der Weinlage - wie das Land - für nicht zulässig. Es fehle an den Voraussetzungen. Auch das Argument, dass sich die Zeller Weine unter einem neuen Namen schlechter verkaufen ließen, sei nicht ausreichend. Die Prognosen darüber seien rein spekulativ.

Die Zeller Schwarze Katz ist für Zell mehr als eine Weinlagenbezeichnung, das ist eine gelebte Institution für uns.

Zells Stadtbürgermeister Hans-Peter Döpgen (FWG) hat nach eigenen Angaben bis zuletzt gehofft, dass das Gericht die Argumentation der Stadt versteht und ihr folgt. "Die Zeller Schwarze Katz ist für Zell mehr als eine Weinlagenbezeichnung, das ist eine gelebte Institution für uns. Wenn Sie hier in Zell sind, wird Ihnen die "Zeller Schwarze Katz" immer auf allen Wegen begegnen."

Stadt will Urteil prüfen

In Zell will man sich die Entscheidung des Gerichts nun genau anschauen. Zells Bürgermeister Döpgen sagte dem SWR, die Stadt prüfe jetzt mit Juristen, ob sie rechtlich gegen das Urteil vorgeht.

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