Bienenvolk  (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Hohe Verluste für Imker

Viele Bienenvölker überlebten Winter nicht

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Das Schwärmen geht im Frühling wieder los. Doch die Imker in Rheinland-Pfalz haben mehr Bienenvölker verloren als üblich. Dabei könnten zwei Faktoren eine Rolle gespielt haben.

Viele Bienenvölker in Rheinland-Pfalz sind nicht gut durch den Winter gekommen. Bei rund jedem dritten Imker liege der Verlust deutlich über 20 Prozent, jeder Zehnte habe sogar über 50 Prozent seiner Völker verloren, sagte der Vorsitzende des Imkerverbands in Neustadt a.d. Weinstraße, Thomas Hock. Üblich sei eine Verlustquote von 10 bis 15 Prozent.

Milder Winter als Ursache?

Die Gründe seien noch unklar. Auch der wirtschaftliche Schaden sei insgesamt enorm, jedes Bienenvolk sei im Schnitt 500 Euro wert. Eine Ursache könnte laut dem Fachmann der milde Winter gewesen sein. Angesichts der Temperaturen waren die Bienen nicht richtig in die Winterruhe gegangen, sondern hatten weiter gebrütet. Dies kostete sie viel Energie und verkürzte ihre Lebenszeit. Zudem konnten sich die gefürchteten Varroa-Milben über der Brut ausbreiten und so die Bienen schädigen. 

Überlebende Bienen sind schon unterwegs

Die überlebenden Bienen sind bereits draußen unterwegs und sammeln Pollen sowie Wasser. "Dann sind sie in vier Wochen stark, wenn das große Erblühen in der Natur kommt", so Hock. Sollte es noch einmal für kurze Zeit kalt werden, sei dies für die Bienen kein Problem - nur eine wochenlange Kälteperiode sei schädlich. In dem Verband sind 7.000 Imker organisiert. Dies sei eine Steigerung innerhalb von rund zehn Jahren von 40 Prozent, so Hock.

Noch keine Ernte-Prognose für dieses Jahr

Im vergangenen Jahr fuhren sie eine hervorragende Ernte ein, wie das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen damals mitteilte. Im Schnitt kamen demnach pro Bienenvolk 39,2 Kilogramm Honig zusammen. Das war in der seit 2012 geführten Statistik der bisher höchste Jahreswert. Prognosen für dieses Jahr möchte Hock erst mal nicht abgeben. Nach dem vielen Regen seien die Wasserspeicher in der Natur nun gut gefüllt, sagte er - das seien "gute Voraussetzungen". 

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