Staatssekretärin Heike Raab (SPD) in einer Sondersitzung des rheinland-pfälzischen Landtags zur Briefaffäre.

Antrag der AfD-Fraktion

Landtag in RLP lehnt U-Ausschuss wegen Raab-Briefaffäre ab

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Dirk Rodenkirch
Dirk Rodenkirch

Der rheinland-pfälzische Landtag hat den Antrag der AfD-Fraktion abgelehnt, einen Untersuchungsausschuss wegen der Briefaffäre um Staatssekretärin Heike Raab (SPD) einzusetzen.

Die AfD wirft Medienstaatssekretärin Raab vor, sie habe mit ihrem Beschwerdebrief an den SWR Einfluss auf die Berichterstattung nehmen wollen. AfD-Fraktionschef Jan Bollinger sagte, die Sondersitzung vor rund einer Woche im Landtag habe nicht zur Aufklärung der Briefaffäre beigetragen, deshalb sei ein Untersuchungsausschuss erforderlich. Dort müsse unter anderem geklärt werden, inwiefern Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) "bei dem Angriff auf die Pressefreiheit eingebunden war", so Bollinger.

Alle Fraktionen stimmen gegen AfD-Antrag

Die Ablehnung war jedoch eindeutig. Alle Fraktionen stimmten gegen den AfD-Antrag. Mit dem Antrag gehe es der AfD nicht darum, aufzuklären, sondern die Medien zu schwächen, kritisierte etwa der SPD-Abgeordnete Daniel Schäffner. Die AfD-Fraktion habe schon vor der Landtagssondersitzung zur Briefaffäre in der vergangenen Woche gewusst, dass ihr die Antworten der Landesregierung nicht ausreichten. Darüber hinaus sei der Antrag rechtlich nicht zulässig, so Schäffner.

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"Antrag keine taugliche Grundlage für einen U-Ausschuss"

Auch die CDU-Fraktion sehe im Fall Raab weiteren Aufklärungsbedarf, erklärte der Abgeordnete Marcus Klein. Der Antrag der AfD sei dazu aber nicht geeignet. "Der Antrag ist auf keinen Fall eine taugliche Grundlage für einen Untersuchungsausschuss", so Klein.

Denn entscheidende Dinge wie der Untersuchungsgegenstand und der Untersuchungszeitraum seien darin viel zu ungenau bis gar nicht beschrieben. "Wir können nichts dafür, dass der Antrag bei ihnen aus der Resterampe stammt", so Kleins Erklärung für die Ablehnung des Antrags.

Braun: AfD will Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk schädigen

Bernhard Braun von den Grünen bemängelte, dass der Antrag voll von Vorurteilen sei. Der AfD gehe es nicht darum aufzuklären, sondern darum den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk zu beschädigen, mit dem Ziel ihn abzuschaffen. "Aber wir lassen uns als Parlament nicht darauf ein", so Braun.

FDP-Fraktionschef Philipp Fernis erinnerte daran, dass die AfD in der Vergangenheit mehrfach Journalisten von Parteitagen ausgeschlossen hat. "Das kann Ihnen doch keiner abnehmen", wenn Sie nun sagen, Sie seien die Verteidiger der Pressefreiheit, so Fernis.

Freie Wähler wollen im Januar über U-Ausschuss beraten

Für die Freien Wähler kündigte Lisa-Marie Jeckel an, dass sich die Fraktion im Januar beraten werde, ob eine Untersuchungsausschuss Klärung im Fall Raab bringen könne. Den AfD-Antrag lehne auch ihre Fraktion ab.

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