Die Hochbrücke der B42 über die Lahn in Lahnstein wird seit dem 2. Januar 2024 saniert und dafür voll gesperrt. (Foto: SWR)

Sanierung soll ein Jahr dauern

Vollsperrung der Hochbrücke der B42: Bislang kein Chaos in Lahnstein

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Constantin Pläcking
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz. (Foto: SWR)

Die Lahnhochbrücke bei Lahnstein ist ein Jahr lang gesperrt. Das bedeutet Umleitungen und Stau. Bislang rollte der Verkehr aber problemlos.

Lange wurde die Vollsperrung der wichtigen Pendlerstrecke vom Mittelrhein nach Lahnstein und Koblenz angekündigt - in der Nacht zum Dienstag war es dann soweit: Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat die Absperrung aufgebaut. Mit vor Ort war auch Helmut Kohlhauer, der zuständige Projektleiter beim LBM. Er machte sich bei einer letzten Fahrt über die Hochbrücke selbst ein Bild vor der Vollsperrung. Ein Container dort wird in diesem Jahr sein Büro sein.

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Das am Dienstagmorgen befürchtete Chaos ist aber ausgeblieben: Das könnte aber auch daran liegen, dass momentan noch Ferien sind, sagt der Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert (parteilos). Möglicherweise komme es ab dem 8. Januar zu Staus und Verzögerungen in der Stadt, weil dann die Schule wieder beginnt. Das könne noch mal zu einer Belastungsprobe werden. Insgesamt geht Siefert aber davon aus, dass die seit Oktober getestete, veränderte Verkehrsführung in Lahnstein gut funktionieren wird.

Ich denke, das wird spannend in der kommenden Woche, wenn die Schule wieder losgeht. Das wird zu einer Belastungsprobe.

Bislang täglich 23.000 Fahrzeuge auf der Lahnhochbrücke der B42

Im Durchschnitt fahren 23.000 Fahrzeuge jeden Tag über die Lahnhochbrücke der B42 bei Lahnstein. Diese Autos, Busse und Lastwagen müssen nun eine andere Strecke nehmen, denn die Brücke wird ein Jahr lang aufwändig saniert. Deshalb ist sie in der Nacht zum Dienstag voll gesperrt worden. Für die Verkehrsteilnehmer heißt das: Entweder großräumig um Lahnstein herum fahren oder durch die Stadt. Für beide Alternativen wurden Umleitungen eingerichtet.

Autofahrer müssen rund um Lahnstein mehr Zeit einplanen

Die weiträumigste Umleitung führt laut dem zuständigen Landesbetrieb Mobilität (LBM) von Sankt Goarshausen aus über die B274 und die B260 über Nassau und Bad Ems wieder Richtung Koblenz. Diese ist auch für Lastwagen geeignet. Eine weitere Umleitungsstrecke geht von Braubach aus über Frücht und Friedrichssegen. Lastwagen können hier aber wegen der engen Kurven nicht fahren.

"Stockender Verkehr ist schon der erste Erfolg."

Als drittes bleibt die Strecke durch Lahnstein selbst. Hier rechnet Oberbürgermeister Lennart Siefert für die Zeit der Baustelle mit einer Verdopplung des Verkehrs, der komplett über die Rudi-Geil-Brücke fahren muss, die einzige Lahnbrücke in der Stadt. Die Strecke ist deswegen nur geeignet, wenn man direkt nach Lahnstein will.

Normaler Feierabendverkehr auf der Rudi-Geil-Lahnbrücke in Lahnstein. (Foto: SWR)
Normaler Feierabendverkehr auf der Rudi-Geil-Lahnbrücke in Lahnstein.

Neue Verkehrsführung in Lahnstein soll Verkehrskollaps verhindern

In den vergangenen Monaten hatte sich die Stadt auf die Brückensperrung vorbereitet: Straßen wurden verbreitert, eine Einbahnstraße umgedreht. Alles, damit der Verkehr durch Lahnstein so gut es geht laufen kann. "Stockender Verkehr ist schon der erste Erfolg", sagt Siefert. Das neue Konzept solle verhindern, dass der Verkehr nicht gänzlich zum Erliegen komme. Das sei nämlich passiert, als 2019 die B42 schon einmal gesperrt war.

Lahnstein

Auch für Radfahrer problematisch Sperrung der Lahnhochbrücke: Pendler befürchten Verkehrschaos in Lahnstein

Ab dem 2. Januar wird die Lahnhochbrücke bei Lahnstein wegen Sanierungsarbeiten voll gesperrt. Pendler befürchten, dass es im Berufsverkehr nur stockend vorangehen könnte.

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Mehr Züge, aber zeitgleich auch Bauarbeiten bei der Bahn

Wer die Umleitungsstrecken nicht nutzen will, könnte auf die Bahn umsteigen. Die Regionalbahn auf der rechten Rheinseite, RB10, fährt komplett unabhängig von der Straße über die Lahn und hält in Ober- und Niederlahnstein. Der Zweckverband SPNV-Nord hat nach eigenen Angaben deswegen auch zusätzliche Züge eingeplant, die im Berufsverkehr alle halbe Stunde fahren sollen.

Allerdings hat die Deutsche Bahn von Januar bis März 2024 Bauarbeiten an Lärmschutzwänden angekündigt. Aus diesem Grund ist zu dieser Zeit nur ein Gleis befahrbar, die zusätzlichen Züge müssen dann ausfallen. Das bedeutet, dass die Züge in dem Zeitraum nur jede Stunde fahren.

Ein Zug der Linie RB10 bei Osterspai auf der rechten Rheinseite. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)
Pendler könnten statt Autos auch die Linie RB10 auf der rechten Rheinseite nehmen.

Verbandsgemeinde Loreley empfiehlt Pendler-App

Viele der Pendler, die normalerweise über die Lahnhochbrücke fahren, kommen südlich aus der Verbandsgemeinde Loreley. Ein Vorschlag von Bürgermeister Mike Weiland (SPD) ist deshalb auch das Bilden von Fahrgemeinschaften.

Die Verbandsgemeinde Loreley wirbt zusammen mit dem ADAC für die kostenlose App "pendlernetz powered by twogo". Sie hofft, dass sich dadurch möglichst viele Menschen ein Auto teilen und das Verkehrsaufkommen so insgesamt geringer wird.

Fahrradwege wurden in Lahnstein angepasst

Eine weitere Möglichkeit wäre, mit dem Rad zu fahren. Die Stadt hat zusammen mit dem zuständigen Landesbetrieb Mobilität die Radwege in der Stadt angepasst. Allerdings müssen auch Radfahrer das Nadelöhr Rudi-Geil-Brücke in Lahnstein nehmen. Eine weitere Rad- und Fußgängerbrücke über die Lahn gibt es hier nicht.

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