Zwei Feuerwehrmänner mit Atemschutzgerätz - Symbolbild für Mehrfamilienhaus in Landau nach Kohlenmonoxidalarm geräumt

Gasalarm löst aus

Kohlenmonoxid durch Holzpellets: Mehrfamilienhaus in Landau geräumt

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In einem Mehrfamilienhaus in Landau wurde am Mittwochmorgen der Alarm für Kohlenmonoxid ausgelöst. Das giftige Gas hatte sich in den Holzpellets für die Heizung gebildet.

Eine Bewohnerin des Mehrfamilienhauses in Landau hatte am Mittwochmorgen einen Alarm gehört: es handelte sich um das Signal eines Kohlenmonoxid-Warners ("CO-Warner") im Holzpellet-Lager. Sie alarmierte die Feuerwehr. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers litt sie bereits unter Kopfschmerzen - einem Symptom bei einer beginnenden Kohlenmonoxidvergiftung. Beim Eintreffen der Feuerwehr war bereits das gesamte Haus geräumt. Auch der örtliche Schornsteinfeger wurde hinzugerufen.

Hohe Kohlenmonoxid-Werte im Holzpellet-Lager

Die Feuerwehr stellte bei Messungen hohe Kohlenmonoxidwerte fest: sowohl in einem Lagerraum für die Holzpellet-Heizung neben der Tiefgarage des Hauses als auch in der Wohnung direkt darüber. Dort wohnt die Frau, die die Feuerwehr alarmiert hatte. Wie der Sprecher der Feuerwehr dem SWR sagte, hätte der Vorfall auch böse enden können, wenn das Haus nicht über das Kohlenmonoxid-Warngerät verfügt hätte. Hätte die Frau länger das CO eingeatmet, hätte sie sterben können.

Kohlenmonoxid-Warngerät Symbolbild für Artikel zu Mehrfamilienhaus in Landau nach CO-Alarm geräumt
Ein Kohlenmonoxid-Warngerät

Schornsteinfeger und Feuerwehr empfehlen CO-Warngeräte

Der Schornsteinfeger sagte der Feuerwehr, dass er allen in seinem Bezirk CO-Warnmelder empfehle, die sich eine Holzpelletsheizung einbauen ließen. Die Gefahr sei nicht zu unterschätzen. Sobald gelagerte Pellets nicht richtig belüftet würden, könne das Gas bis in die Wohnräume gelangen. Kohlenmonoxid kann durch Wände und Decken dringen. Die Feuerwehr hatte nach Aussage des Sprechers auch in den Nachbargebäuden in Landau erhöhte CO-Werte festgestellt. Ursache für die hohe Kohlenmonoxid-Konzentration war, dass der Ventilator in dem Holzpellet-Lager ausgefallen war.

Kohlenmonoxid-Alarm nicht vorgeschrieben

Nach Angaben eines Technikers der Schornsteinfegerinnung Rheinland-Pfalz besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung vor allem dann, wenn die Holzpellets frisch sind. Dann gasen sie größere Mengen aus. Auch bei großen Holzpellet-Lagern wie in Mehrfamilienhäusern oder öffentlichen Gebäuden - z.B. Schulen - kann das Kohlenmonoxid gefährlich werden, ab etwa 20 Tonnen.

CO-Warner sind in Deutschland nicht vorgeschrieben - weder bei Pellet- noch bei anderen Heizungen, so der Schornsteinfeger. Auch muss nicht überprüft werden, ob Pellets ausreichend belüftet werden. Schornsteinfeger weisen lediglich darauf hin, wenn ihnen eine schlechte Belüftung auffällt. Was der Hausbesitzer mit dieser Information macht, ist in seinem Ermessen.

Die Feuerwehr empfiehlt, sich solche Geräte zuzulegen. Sie könnten Leben retten. Die Geräte sind bereits für deutlich unter 100 Euro erhältlich.

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