Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende Speyer (Foto: SWR)

Blick hinter die Kulissen

Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Speyer bald voll

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Die Erstaufnahmestellen für Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz werden immer voller. Zuletzt hat das Land die Aufnahmekapazitäten auf 7.000 Menschen erhöht. Um welchen Preis, zeigt ein Blick nach Speyer.

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Die Aufnahmestelle für Asylbegehrende (AfA) in Speyer platzt voraussichtlich bald aus allen Nähten. Rund 1.400 Geflüchtete sind zurzeit auf dem Gelände der ehemaligen Kurpfalzkaserne untergebracht. Auch wenn die Kapazität mit 1.625 offiziell angegeben wird, sind alle Zimmer in den festen Gebäuden belegt. Deshalb wurde gerade ein Thermozelt in Betrieb genommen. 14 Menschen sind dort im Moment untergebracht. Ein zweites Zelt ist in Reserve.

Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende Speyer (Foto: SWR)
Thermozelt in der AfA in Speyer

Auch Land sieht in Thermohallen nur Notlösung

Das Land müsse die Thermohallen bauen, um Kapazitäten zu schaffen. Für Christiane Luxem, Vizepräsidentin der Aufsichtsbehörde des Landes (ADD) ist das keine optimale Lösung. Diese würde nur angewendet, wenn alles andere nicht mehr reiche. "Ansonsten versuchen wir die Menschen in den festen Gebäuden unterzubringen", betonte Luxem bei einem Rundgang über das Gelände mit dem SWR. Die meisten der Geflüchteten in der Speyerer AfA, sind in alten Gebäuden der Bundeswehr untergebracht. Doch auch dort sind die Zimmer voll belegt, teilweise teilen sich sechs fremde Menschen einen Raum.

Caritas-Mitarbeiter: Flüchtlinge sind traurig und frustriert

Auf den Gängen herrscht viel Betrieb. Menschen laufen hin und her oder stehen herum. Rouven Anspach arbeitet bereits seit drei Jahren für die Caritas in der AfA Speyer. Er beobachtet, welche Folgen die Enge hier und das oft lange Warten auf eine Entscheidung im Asylverfahren für die Bewohner hat. "Sie sind teilweise traurig, sie sind teilweise frustriert, hoffen auf mehr Privatsphäre, hoffen auf ein etwas entspannteres Umfeld." Oft dauere es Monate, bis jemand in eine Kommune vermittelt werde, sagten Flüchtlinge dem SWR.

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Flüchtlinge wollen sich einbringen

Dabei würden sich viele der Menschen hier gerne integrieren und mehr in die Gesellschaft einbringen, sagt Caritas-Mitarbeiter Anspach. "Arbeiten gehen oder dass die Kinder die Schule besuchen, das ist hier in der Außenstelle nicht so einfach möglich." Für die Kinder gibt es direkt in der AfA eine Schule und eine Spielstube, seit einigen Monaten auch einen Spielplatz. Auch für die Erwachsenen gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel einen PC-Kurs - aber mit Warteliste. Alternativ können die Menschen auch Arbeiten in der Einrichtung übernehmen. Für 80 Cent pro Stunde können sie sich so ihr Taschengeld von 30 Euro pro Woche etwas aufbessern.

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Eine Entlastung der Aufnahmeeinrichtungen wird es in absehbarer Zeit wohl nicht geben. Das Land hat ein tägliches Maximum festgelegt für den Transfer in die Kommunen, sagt es Christiane Luxem. Das liegt zur Zeit bei 250 Flüchtlingen pro Woche. Daran werde das Integrationsministerium des Landes auch erst Mal festhalten.

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