Cannabispflanzen (ca. 4 Wochen alt) in ihrer Wachstumsphase stehen in einem Aufzuchtszelt unter künstlicher Beleuchtung in einem Privatraum. Der Bundestag entscheidet am 23.02.2024 über eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland.

RLP-Innenminister unterstützt Länder-Vorstoß

Ebling fordert späteren Start des Cannabisgesetzes

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Die geplante Cannabisfreigabe bleibt selbst in den Reihen der Ampel-Parteien umstritten: Jetzt spricht sich der SPD-Innenminister von Rheinland-Pfalz für einen späteren Start des Gesetzes aus.

Innenminister Michael Ebling reagiert damit auf den Vorschlag von mehreren Bundesländern, das Gesetz nicht zum 1. April, sondern erst zum 1. Oktober in Kraft treten zu lassen. Eine Verzögerung um sechs Monate böte den Strafverfolgungsbehörden Zeit, sich noch intensiver auf die neuen Regeln einzustellen, so der SPD-Politiker. Das sei umso wichtiger, da der vom Bundestag beschlossene Gesetzentwurf nochmals deutliche Veränderungen im Vergleich zum bislang bekannten Kabinettsentwurf enthalte.

Mertin befürchtet Überlastung der Justiz

Deutliche Kritik an dem Gesetzentwurf kommt vom rheinland-pfälzischen Justizminister Herbert Mertin (FDP): Der mit dem Gesetz verbundene rückwirkende Straferlass stelle die Justiz im Land vor immense Herausforderungen. Es müssten Tausende laufende Verfahren überprüft werden. Insofern seien die Länder wieder einmal gezwungen, zu versuchen, das Gesetz über den Vermittlungsausschuss zu verbessern.

Grüner Justizminister aus NRW hat ebenfalls Bedenken

Aus mehreren anderen Bundesländern kommen ähnlich kritische Stimmen: Der nordrhein-westfälische Justizminister Benjamin Lambach (Grüne) etwa sagte dem digitalen Medienhaus Table.Media, dass die Zeit von fünf Wochen zwischen Verabschiedung und Inkrafttreten des Gesetzes nicht ausreiche, um alle Regeln fristgerecht umzusetzen. Im Bundesrat zeichnet sich dem Medienbericht zufolge eine Mehrheit für die Anrufung des Vermittlungsausschusses ab.

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