Mann steht wegen versuchtem Mord in Koblenz vor Gericht (Foto: SWR)

Mit Weinflasche bewusstlos geschlagen

Brutaler Angriff: Mann in Koblenz wegen versuchten Mordes angeklagt

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Vor dem Landgericht Koblenz hat der Prozess gegen einen Mann wegen versuchten Mordes begonnen. Der Angeklagte räumte die Vorwürfe weitgehend ein, sein Opfer sagte als Zeuge aus.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 26-Jährigen aus Mülheim-Kärlich vor, im Mai 2022 einen Mann mit einer Weinflasche angegriffen zu haben. Demnach waren sich der mutmaßliche Angreifer und sein Opfer zufällig nachts begegnet, beide kannten sich nicht. Nach einem kurzen Wortwechsel soll der Angeklagte sich von einer Parkbank eine Weinflasche gegriffen und sie dem Mann mit voller Wucht gegen den Kopf geschlagen haben.

Der 47-Jährige sei dadurch gestürzt und bewusstlos mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden aufgeschlagen. Dabei habe sich der Mann am Kopf schwer verletzt und den Kiefer sowie das Nasenbein gebrochen. Laut Staatsanwaltschaft hätte der Angriff auch tödlich enden können, deshalb wirft sie dem 26-Jährigen versuchten Mord vor. Zum Prozessauftakt wurde der Übergriff auf einer Leinwand gezeigt, da er mit einem Handy gefilmt worden war.

Täter sitzt bereits im Gefängnis

Der Mann, der als Zeuge im Landgericht Koblenz aussagte, schilderte, dass er sich an die Tatnacht im Mai vergangenen Jahres so gut wie nicht mehr erinnern könne. Erst im Krankenwagen habe er sein Bewusstsein wiedererlangt. Weil er nichts mehr von damals wisse, gehe es ihm heute eigentlich sehr gut, sagte der 47-Jährige. Der Angeklagte, der wegen einer anderen Straftat in Wittlich im Gefängnis sitzt, entschuldigte sich bei dem Mann. Es tue ihm sehr leid, was er getan habe.

Nur wenige Stunden vor diesem Angriff soll der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft Koblenz auch noch in Mülheim-Kärlich mit anderen einen Minderjährigen angegriffen und ohne Grund zusammengeschlagen haben. Auch hier habe er völlig enthemmt gehandelt, so die Staatsanwaltschaft.

Mann soll bei den Angriffen betrunken gewesen sein

Die dritte Tat, die dem Angeklagten vorgeworfen wird, ereignete sich den Angaben zufolge im Oktober vergangenen Jahres. Damals soll der Angeklagte auf eine Bekannte losgegangen sein und sie mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Sein Verteidiger sagte zu diesem Vorwurf, dass sein Mandant vorher von der Frau provoziert und beleidigt worden sei. Bei allen drei Taten sei er betrunken gewesen.

Am Freitag sollen in dem Prozess weitere Zeugen gehört werden. Dabei erhofft sich das Gericht, noch nähere Angaben zu dem Angriff mit der Weinflasche zu bekommen. Für den Prozess sind vorerst Termine bis zum 17. November vorgesehen.

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