Medikamente in einer Apotheken-Schublade

Widerspruch zu Bericht von Expertenkommission

Apotheker und Ärzte in RLP: Medikamente für Kinder weiter knapp

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Mathias Zahn
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Christian Papadopoulos

In RLP gibt es nach wie vor erhebliche Probleme, bestimmte Kinderarzneien zu beschaffen. Das teilte die Apothekerkammer RLP mit. Sie widersprach damit dem Bericht einer Expertenkommission.

Zwar habe sich die Lage bei Fieber- und Schmerzsäften deutlich verbessert. Probleme gebe es aber weiterhin bei antibiotischen Säften, Augentropfen oder Sprays. Die Apotheken bestellten, wüssten aber nicht, was der Großhandel wann und in welcher Menge liefere. Die Versorgung gleiche einer Lotterie, so der Vizepräsident der Landesapothekerkammer.

Medikamente für Pollenallergiker fehlen

Ausgerechnet zu Beginn der Pollensaison habe sich die Lage bei Allergie-Sprays deutlich verschlechtert, diese würden aber von Asthmatikern im Frühjahr dringend gebraucht, so der Apothekerverband. Die Eltern reagierten oft fassungslos, wenn sie ein dringend benötigtes Medikament für ihr Kind nicht bekämen und würden dann von Apotheke zu Apotheke fahren oder sich durchtelefonieren, in der Hoffnung, die Arznei doch noch zu bekommen.

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Auch für Erwachsene ist die Medikamentenversorgung oft unzureichend

Der Vizepräsident der Landesapothekerkammer, Thomas Christmann, betreibt eine Apotheke in Hamm/Sieg im Kreis Altenkirchen. Die Versorgungsprobleme bestünden in Rheinland-Pfalz landesweit, sagt er. Und das nicht nur bei Kinderarzneimitteln, auch viele Medikamente für Erwachsene könnten die Apotheken nach wie vor nicht verlässlich beschaffen.

Auch von der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz heißt es, dass es nach wie vor Lieferprobleme in allen Bereichen gebe. Von einer zufriedenstellenden Arzneimittelversorgung könne noch nicht die Rede sein.

Expertengruppe hatte weitgehend Entwarnung gegeben

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hatte am Montag berichtet, die Versorgungslage bei Kinderarzneimitteln habe sich verbessert. Nur noch bei einzelnen Arzneien gebe es Probleme, meldete das Redaktionsnetzwerk und berief sich dabei auf eine vom Bundesgesundheitsministerium eingesetzte Arbeitsgruppe. Betroffen seien 350 Kinder-Arzneimittel, die potenziell knapp werden könnten.

Den Bericht hatte eine Arbeitsgruppe von Vertretern aus Pharmaindustrie, Großhandel und Apotheken vorgelegt. Er liegt dem ARD-Hauptstadtstudio vor. Lediglich in Einzelfällen von Wirkstoffen sei die Versorgungslage noch eng: bei zwei bestimmten Antibiotika sowie einem Wirkstoff gegen Asthma und chronische Bronchitis.

Maßnahmen-Paket der Bundesregierung gegen Medikamentenmangel

Nach massiven Lieferengpässen hatte die Bundesregierung im vergangenen Jahr neue Regeln beschlossen. Pharma-Unternehmen und Großhandel müssen nun größere Vorräte anlegen. Apotheken dürfen nicht lieferbare Medikamente leichter austauschen - gegen andere Präparate mit dem gleichen Wirkstoff. Statt Zäpfchen darf auch Saft verabreicht werden. Langfristig sollen auch höhere Preise dabei helfen, dass Hersteller mehr Medikamente nach Deutschland verkaufen oder sogar in Europa produzieren.

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