Bundesweit beteiligen sich etwa 1.000 Moscheen. Das teilt der Koordinationsrat der Muslime (KRM) mit. Sie wollen Interessierten einen Einblick in den islamischen Glauben vermitteln und zum Dialog einladen. "Austausch geht nur durch Kennenlernen", heißt es dazu auf der Webseite des KRM. Der Tag der offenen Moschee biete die Möglichkeit, die Vielfalt des muslimischen Lebens in Deutschland zu erleben, Missverständnisse und Vorurteile abzubauen. Mehr als 100.000 Besucherinnen und Besuchern werden erwartet.
Tag der offenen Moschee
Aktuelle Stunde. 03.10.2023. UT. Verfügbar bis 03.10.2025. WDR. Von Alexa Schulz.
Viele Moscheen in NRW nehmen teil
Die Ditib-Moschee in Köln-Ehrenfeld
Der Tag findet schon zum 27. Mal statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto "Das Gebet - besinnt, belebt, verbindet". In der Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib in Köln wird auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) erwartet, wie der größte Islamverband in Deutschland mitteilte. Neben Moscheeführungen und kulinarischen Angeboten gibt es in vielen teilnehmenden Gemeinden ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Gesprächsrunden oder Ausstellungen.
Auch zahlreiche weitere Moscheen in NRW wollen an dem Aktionstag teilnehmen, darunter beispielsweise mehrere Moscheegemeinden in Duisburg, Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach, Münster, Aachen, Iserlohn und Oberhausen. Es sei ein Tag, um ins Gespräch zu kommen und sich kennenzulernen, sagte Muhammet Balaban, Vorsitzender der Kommission Islam und Moscheen in Essen. "Der Dialog ist der beste Weg, um Vorurteile abzubauen."
Tag der offenen Moschee bewusst am deutschen Nationalfeiertag
Dass der Tag der offenen Moschee am Tag der Deutschen Einheit stattfindet, ist kein Zufall. Islamverbände und Moscheegemeinden wollen damit ein Zeichen der Zugehörigkeit setzen. Für die Zukunft wünsche sich der Zentralrat der Muslime, dass der Bundeskanzler im Rahmen des Aktionstages eine Moschee besuche.
Datums-Auswahl sorgt auch für Kritik
Die Imamin Seyran Ateş von der liberalen Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin kritisiert das im WDR-Interview allerdings. Sie findet, der Moscheenverband vereinnahme diesen bedeutsamen deutschen Feiertag für sich.
In der Bundesrepublik leben schätzungsweise mehr als 5,5 Millionen Muslime, die Zahl der Moscheen wird auf etwa 2.800 geschätzt, oft unauffällige "Hinterhofmoscheen" oder Räumlichkeiten in Industriegebieten. Der Gebetsruf des Muezzin ist mittlerweile bundesweit an mehreren Dutzend Orten erlaubt.
Der Tag der offenen Moschee wird vom Koordinationsrat der Muslime als Zusammenschluss von inzwischen sechs Islamverbänden organisiert, darunter neben der Ditib auch der Zentralrat der Muslime.
Unsere Quellen:
- Agenturmeldungen der dpa und der KNA
- Pressemitteilung des KRM vom 02.10.2023
- tagderoffenenmoschee.de
- WDR-Interview