Seit Beginn der Energiekrise ist immer wieder von möglichen "Blackouts" die Rede. Im vergangenen Winter kam es zwar nicht zu solch großflächigen Stromausfällen. Doch niemand weiß, was in Zukunft passiert. Auch eine Cyberattacke oder ein Schneesturm können Auslöser sein. Da ist es nur folgerichtig, auf Notfälle vorbereitet zu sein.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät zum Beispiel, zuhause einen gewissen Lebensmittelvorrat anzulegen. So wird empfohlen, Essen und Trinken für zehn Tage zu haben. Nach dem gleichen Prinzip handelt auch das Land NRW: Die Polizei schafft derzeit zahlreiche Notrationen für ihre Einsatzkräfte an.
15 Jahre haltbare Notfallverpflegung
Aktuell läuft eine Ausschreibung des Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) für eine "Lieferung von Notfallverpflegung bei längerfristigen Stromausfällen für die Polizei NRW".
Konkret werden 60.000 Mal "Notfallnahrung in kompakter Riegel-/Keksform" gesucht, die 15 Jahre haltbar sind und jeweils zwei Stücke enthalten. "Eine Ration muss mindestens den Tagesenergiebedarf von mindestens 1.500 Kcal (Kilokalorien) decken", so das LZPD. Zudem sollen sie laktose- und glutenfrei, vegan und vegetarisch sein.
Außerdem will die Behörde weitere 150.000 Notfallsets ordern, die aus "Riegeln/Keksen, Roggenbrot und Erdbeermarmelade" bestehen und mindestens zehn Jahre haltbar sein sollen. Der Verzehr müsse sofort möglich sein, ohne das Essen vorher erwärmen oder backen zu müssen.
Kosten sind noch unklar
Eine Sprecherin sagt: "Es wurden zwei verschiedene Arten von Notfallverpflegung ausgeschrieben, um allen Bedarfsträgern - ganz gleich welche Unverträglichkeiten vorliegen - gerecht zu werden."
Die Kosten für die Notfall-Kekse sind noch unbekannt. Das wird davon abhängen, was die Lieferanten verlangen, die sich auf die Ausschreibung melden.
Polizeigewerkschaft verweist auf Fluterfahrungen
GdP-NRW-Chef Michael Mertens
Die Gewerkschaft der Polizei begrüßt den Schritt. Im WDR-Gespräch verweist der Landesvorsitzende Michael Mertens auf die Flutkatastrophe vor zwei Jahre, als in Sachen Verpflegung noch improvisiert worden sei: "Aber es gibt vielleicht irgendwann mal Einsätze, wo wir nicht mehr so gut improvisieren können. Da brauchen wir eine Verpflegung, die mit minimalem Aufwand das Maximale erreicht." Die Ausschreibung sei daher nun der "absolut richtige Weg".