Ein Galloway-Rind schaut in die Kamera. © picture alliance/Zoonar/Michael Pedrotti Foto: Michael Pedrotti

Galloway-Halter muss wegen Tierquälerei vor Gericht

Stand: 08.03.2024 12:37 Uhr

Wegen Tierquälerei muss sich der Besitzer von Galloway-Rindern aus Gleichen (Landkreis Göttingen) vor Gericht verantworten. Er soll seine Rinder teils nicht ausreichend gefüttert und gepflegt haben.

Gegen den Halter wurde Strafbefehl erlassen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Göttingen am Donnerstag mitteilte. Dieser umfasse eine Geldstrafe von 4.200 Euro und ein Verbot des berufsmäßigen Umgangs mit Tieren für einen Zeitraum von zwei Jahren. Gegen den Strafbefehl habe der Rinderhalter jedoch Einspruch eingelegt, so der Sprecher. Deswegen werde es nun eine mündliche Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Göttingen geben.

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Verendetes Rind wog nur noch 130 Kilogramm

Anlass für das Strafverfahren ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Göttingen ein verendetes Galloway-Rind, das im Dezember 2022 tot aufgefunden wurde. Wie eine Sprecher am Donnerstag mitteilte, wog das Rind nur 130 Kilogramm - normal seien 500 bis 550 Kilogramm. Zudem habe das Rind eine chronische Lungenentzündung gehabt, sei stark verschmutzt gewesen und habe keine saubere Liegefläche gehabt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Landwirt vor, er habe das Rind über Monate nicht ausreichend und artgerecht gefüttert und gepflegt. Außerdem habe er ihm nicht die nötige tierärztliche Behandlung zukommen lassen. Nach Angaben des Landkreises Göttingen waren die Zustände der Rinderhaltung seit Anfang 2019 "durchgehend auffällig". Die Tiere hätten in ihrem eigenen Kot gestanden und seien stark verschmutzt gewesen. Mehrfach seien verendete und nicht ordnungsgemäß entsorgte Tierkadaver gefunden worden.

Galloways streunten monatelang durch Gleichen

Der Halter der Galloway-Rinder war im vergangenen Sommer in die Schlagzeilen geraten, als mehr als 70 seiner Tiere ausbrachen. Monatelang streunten die Rinder durch das Gebiet der Gemeinde Gleichen. Um die Tiere einzufangen, richtete der Landkreis Göttingen mehrfach Sperrgebiete ein. Der Besitzer der Tiere weigerte sich, beim Einfangen zu helfen. Nach Angaben des Landkreises sind noch immer zwei Tiere unterwegs.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 08.03.2024 | 12:00 Uhr

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