Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder und seine Frau Soyeon Schröder-Kim sitzen im Publikum (bei einer Kunstwerk-Enthüllung). © picture alliance/dpa | Uwe Anspach Foto: Uwe Anspach

Teilnahme an russischer Feier? Konsequenzen für Schröder-Kim

Stand: 16.05.2023 21:59 Uhr

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) soll mit seiner Gattin an einem Festakt der russischen Botschaft teilgenommen haben. Niedersachsens CDU fordert Konsequenzen. Die gibt es wohl für Schröder-Kim.

"Frau Schröder-Kim ist mit sofortiger Wirkung freigestellt, und das Dienstverhältnis wird nun durch NRW.GlobalBusiness fristlos beendet", sagte eine Sprecherin von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Demnach hatte das landeseigene Unternehmen Soyeon Schröder-Kim mehrfach darauf hingewiesen, sich als Repräsentantin nicht zu politisch sensiblen Themen zu äußern - insbesondere dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

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CDU will Altkanzler Schröder Landesehrungen entziehen lassen

Schröder und seine Frau hatten Medienberichten zufolge am 9. Mai an einem Empfang der russischen Botschaft zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland teilgenommen. Die niedersächsische CDU will Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) die Niedersächsische Landesmedaille und das Große Verdienstkreuz aberkennen lassen. Der Altkanzler "feiert mit denjenigen, die derzeit für das unsägliche Leid und den Tod so vieler Menschen in der Ukraine die Verantwortung tragen", schrieb Sebastian Lechner, Vorsitzender der CDU im Landtag, in einem Brief an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Das hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtet.

Weil bedauere das Verhalten Schröders sehr, hieß es laut HAZ aus der Staatskanzlei. Er sehe aber keinen Anlass, seine bisherige Position in Sachen Landesmedaille zu ändern. Schröders Verdienste um das Land seien durch dessen aktuelles Verhalten nicht kleiner geworden.

Altkanzler Schröder nicht zu SPD-Jubiläum eingeladen

Am Dienstag wurde bekannt, dass der Altkanzler nicht zum 160-jährigen Jubiläum der SPD in der kommenden Woche in Berlin eingeladen ist. "Solange er hier diese Nähe zum Kriegstreiber und Aggressor hat, wie auch jetzt gerade in der vergangenen Woche beim Besuch in der russischen Botschaft zu sehen gewesen ist, solange haben wir uns gegenwärtig nichts mitzuteilen", sagte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Die Feier findet am 23. Mai statt.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 16.05.2023 | 08:00 Uhr

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