Anzahl der Kleinen Waffenscheine in Niedersachsen nimmt weiter zu
Wer öffentlich eine Schreckschusspistole mit sich führt, muss einen Kleinen Waffenschein besitzen. Die Zahl dieser Scheine ist in Niedersachsen erneut gestiegen. Auch scharfe Schusswaffen sind stärker gefragt.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Kleinen Waffenscheine Ende 2023 um rund 4.700 und damit auf 84.500 gestiegen. Das teilte das niedersächsische Innenministerium mit. Damit dürfen Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen in der Öffentlichkeit getragen werden - allerdings nur verdeckt.
Nachfrage nach scharfen Waffen steigt leicht
Auch die Zahl der Waffenbesitzkarten ist von 2022 zu 2023 um rund 500 auf 252.770 gestiegen. Sie berechtigen zum Erwerb und Besitz von scharfen Schusswaffen. Vor allem Jägern und Sportschützen werden laut Innenministerium solche Karten erteilt.
Große Waffenscheine werden nur selten genehmigt
Die Anzahl der Großen Waffenscheine, die das Tragen von scharfen Waffen in der Öffentlichkeit erlauben, ist hingegen gesunken. Sie werden nur in sehr wenigen Fällen erteilt, etwa für Unternehmen, die Geldtransporte bewachen. Die Zahl sank von 671 auf 637.
Gewerkschaft der Polizei: Entwicklung beunruhigend
Der Trend ist nicht neu: Schon in den Jahren zuvor war die Anzahl Kleiner Waffenscheine gestiegen. Die Gewerkschaft der Polizei bezeichnete den Anstieg im vergangenen Jahr als beunruhigend. In einem sicheren Land wie Niedersachsen gebe es als Privatperson keinen Grund, sich zu bewaffnen. Das Verletzungsrisiko beim Umgang mit Waffen dürfe man nicht unterschätzen.