Ein A310 MedEvac der deutschen Luftwaffe steht neben Krankenwagen auf dem Rollfeld des Hannover Flughafen. © Ole Spata/dpa

87 Kriegsopfer aus der Ukraine in Niedersachsen behandelt

Stand: 12.03.2024 16:02 Uhr

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind 1.000 verletzte Ukrainerinnen und Ukrainer für eine Behandlung nach Deutschland gebracht worden. 87 davon kamen nach Niedersachsen.

"In vielen ukrainischen Orten ist eine Versorgung der Verletzten nur unter schwierigen Bedingungen möglich", teilte das niedersächsische Innenministerium am Dienstag mit. Deshalb helfe Deutschland seit Kriegsbeginn bei der Versorgung von Verwundeten und nehme schwer verletzte Menschen aus der Ukraine zur Behandlung auf.

Videos
Nächtliche Straßenszene: Eine Frau mit Prothesen an den Beinen sind im Rollstuhl und schaut auf ihr Handy. Links und rechts stehen ihre Kinder, hinter ihr ihr Mann. © NDR Foto: Lennart Banholzer / Alexandra Bidian
ARD Mediathek

Schwer verwundet: Ukrainische Kriegsopfer in deutschen Kliniken

Minen haben ihre Gliedmaßen verletzt oder abgerissen. Wie wird den schwer verletzten Menschen in Deutschland geholfen? (13.02.2023) Video

Umgerüstete Flugzeuge bringen Verwundete nach Deutschland

Verwundete werden mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen wie etwa Intensivtransportwagen verlegt. Auch Rettungshubschrauber, Ambulanzflugzeuge und eine Boeing 737 der norwegischen Streitkräfte kommen zum Einsatz, so das Ministerium weiter. Diese Verlegungen helfen bei der Entlastung von Krankenhäusern in besonders stark betroffenen ukrainischen Regionen und Nachbarstaaten.

Behrens: Medizinische Hilfe für Ukraine soll fortgesetzt werden

"Wir werden weiter dafür sorgen, dass die Patientinnen und Patienten aus der Ukraine zur medizinischen Versorgung in norddeutsche Krankenhäuser transportiert werden", kündigte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) an. "Die unter dem Angriffskrieg des russischen Präsidenten Putin leidenden Menschen brauchen unsere Unterstützung."

Kleeblatt-Verfahren stammt aus Corona-Zeit

Das sogenannte Kleeblatt-Verfahren, also die Verteilung von Patientinnen und Patienten innerhalb Deutschlands, habe sich während der Corona-Pandemie etabliert. Als der Angriff auf die Ukraine begann, sei das System an die Kriegslage angepasst worden, so das Ministerium. "Damit ist eine ebenso strukturierte und koordinierte Verlegung von Patientinnen und Patienten im Rahmen internationaler- und bilateraler Hilfeleistungsersuchen gewährleistet."

226 ukrainische Patienten in Norddeutschland behandelt

Deutschland ist in sechs "Kleeblätter" aufgeteilt. Niedersachsen gehört mit den Bundesländern Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zum Kleeblatt-Nord. Über dieses wurden den Angaben zufolge seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine 226 Patientinnen und Patienten übernommen und medizinisch versorgt.

Weitere Informationen
Anna, die Ehefrau eines vor zwei Monaten getöteten Soldaten, und der Vater Oleksandr stellen auf dem Friedhof der Hafenstadt Odessa die ukrainische Nationalflagge am Grab ihres Ehemannes auf. (Foto vom 24. Februar 2024) © Kay Nietfeld/dpa

Zwei Jahre Ukraine-Krieg: Russlands Überfall und die Folgen

Am 24. Februar 2022 begann der Angriff. In der Ukraine starben mindestens 10.000 Zivilisten. mehr

Das Bild zeigt Menschen bei einer Prothesen-Schulung für Techniker*innen. © NDR Foto: Doretta Farnbacher

Ukrainische Prothesentechniker werden in Duderstadt geschult

Nach der Schulung sollen sie Kriegsverletzte in der Ukraine versorgen können. Dort werden Prothesen dringend benötigt. (05.03.2024) mehr

Kriegsversehrter Mykola im Rollstuhl. © NDR

Kriegsversehrte aus der Ukraine verzweifeln an Bürokratie in Hannover

Verletzte Soldaten werden in niedersächsischen Kliniken behandelt. Danach beginnen für sie oft die bürokratischen Probleme. (18.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 12.03.2024 | 08:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst stehen am frühen Morgen auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Elm. © dpa-Bildfunk Foto: Jonas Walzberg

Vermisster Arian aus Bremervörde: Helfer starten "leise Suche"

In der Nacht auf Samstag suchen die Einsatzkräfte ohne Feuerwerk und Musik nach dem Jungen. Aufgeben sei keine Option. mehr