Pasewalk: Störungen bei Demo gegen Rechtsextremismus

Stand: 06.02.2024 20:42 Uhr

In Pasewalk haben am Montagabend nach Polizeiangaben etwa 100 Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Aus kleineren Gruppen heraus kam es zu mehrfachen Störungen.

Die Polizei musste einige Male eingreifen, um den Ablauf der Demonstration zu schützen. So verschaffte sich ein Störer Zutritt zur Bühne und versuchte, das Mikrofon zu ergreifen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte des Polizeihauptrevieres Pasewalk habe der Störer dann nicht mehr festgestellt werden können, hieß es.

Körperlicher Angriff und rechtsradikale Parole

Im Anschluss riss ein weiterer Mann einem Demo-Teilnehmer eine Fahne weg und flüchtete damit. Beim Versuch, sich die Fahne zurückzuholen, wurde der Demonstrierende von einem anderen Unbekannten geschubst und dabei verletzt. Ein anderer Mann rief eine rechtsradikale Parole. Seine Identität konnte von der Polizei festgestellt werden. Gegen den 35-jährigen Deutschen aus der Region wurde Anzeige wegen Volksverhetzung erstattet.

Landrat verurteilt die Störungen

Organisiert hatte die Aktion auf dem Marktplatz das Bündnis "Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!". Vorpommern-Greifswalds Landrat Michael Sack (CDU) verurteilte die Störungen: "Diese waren vollkommen fehl am Platz und sind kein hinnehmbares Mittel der politischen Meinungsäußerung". Auch Mecklenburg-Vorpommerns Wissenschaftsministerin Bettina Martin (SPD), die auf der Kundgebung eine Rede gehalten hatte, kritisierte die Vorfälle: "Es ist nicht schön, dass die Versammlung gestört wurde. Es zeigt aber, dass es notwendig ist, sich für Demokratie und Toleranz einzusetzen und in die Auseinandersetzung zu gehen."

Weitere Informationen
Bei einer Demo auf dem Opernplatz in Hannover halten Menschen Plakate mit der Aufschrift: "Meine Zukunft ist nur mit Demokratie". © NDR Foto: Markus Golla

Weitere Demos gegen Rechtsextremismus in Niedersachsen

Seit Mitte Januar gehen vor allem an Wochenenden Tausende auf die Straße. In Braunschweig kamen am Samstag 2.000 Menschen zusammen. mehr

Menschen protestieren in Wismar gegen Rechtsruck. © NDR Foto: Martina Scheller

Erneute Proteste gegen Rechtsruck: Menschen in MV gehen auf die Straße

Die größte Demonstration fand in Wismar statt. Dort zogen rund 1.500 Menschen für Demokratie und Menschlichkeit durch die Hansestadt. mehr

Demonstration gegen rechts in Rostock. © NDR

Rostock: 6.500 Menschen bei Demo gegen Rechtsextremismus

Rund 6.500 Menschen gingen nach Polizeiangaben am Donnerstag in der Hansestadt auf die Straße - deutlich mehr als bei anderen Protesten in MV. mehr

Tausende Menschen versammeln sich bei einer Demo gegen Rechtsextremismus auf dem Jungfernstieg. © NDR Foto: Heiko Sander

Welchen Effekt haben die Proteste gegen Rechtsextremismus?

Hunderttausende Menschen haben gegen die AfD und Rechtsextremismus demonstriert. Können sie etwas bewirken oder eint sie nur ein Minimalkonsens gegen rechts? mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 06.02.2024 | 06:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Das Gelände der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, wo das Fraunhofer IGP in Zukunft an alternativen Schiffsantrieben forschen wird. © picture alliance/dpa Foto: Bernd Wüstneck

"Einzigartige Chance": Neuer Standort für Fraunhofer IGP in Warnemünde

Auf dem früheren Gelände des Motorenhersteller Caterpillar in Warnemünde werden wohl demnächst alternative Schiffsmotoren entwickelt. mehr

Die neue NDR MV App

Ein Smartphone zeigt die Startseite der neuen NDR MV App © NDR Foto: IMAGO. / Bihlmayerfotografie

Mecklenburg-Vorpommern immer dabei - die neue NDR MV App

Artikel, Podcasts, Livestreams: Die NDR MV App ist ganz neu: übersichtlich, kompakt, benutzerfreundlich, aktuell. mehr