Teressa-Platz in Hamburg eingeweiht

Stand: 12.04.2024 19:37 Uhr

Der Emily-Ruete-Platz in Hamburg-Uhlenhorst heißt jetzt Teressa-Platz. Die Bezirksversammlung Nord hatte nach einer Rassismus-Debatte im September 2022 die Umbenennung beschlossen.

Der Teressa-Platz wurde nach dem Kind der polnischen Zwangsarbeiterin Hanka Scira benannt. Teressa lebte nur zwei Tage und verstarb im Dezember 1943 in der Frauenklinik Finkenau, wo mehr als 500 Kinder von Zwangsarbeiterinnen zur Welt kamen.

418 Kinder von Zwangsarbeiterinnen gestorben

In der Zeit des Nationalsozialismus sollen insgesamt mindestens 418 Säuglinge und Kleinkinder von Zwangsarbeiterinnen durch Vernachlässigung und an Unterernährung in Hamburger Krankenhäusern, Lagern und Unterkünften gestorben sein. Vor allem Kinder von Müttern aus Polen, der Ukraine, Russland und Belarus kamen in Hamburg zu Tode.

"Diese Kinder gehören zu den wehrlosesten der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft", sagte Isabel Permien (Grüne), Vorsitzende der Bezirksversammlung Hamburg-Nord, bei der Gedenkveranstaltung am Freitag auf der Uhlenhorst. "Einige starben, bevor sie nur einen Namen bekommen konnten."

Erst 2019 umbenannt

Zu der Gedenkveranstaltung erschien auch der polnische Generalkonsul und die Autorin eines Gedenkbuches. Der Platz auf der Uhlenhorst an der Ecke Leo-Leistikow-Allee/Uferstraße war erst 2019 nach Emily Ruete benannt worden. Die Tochter des Sultans von Sansibar und Schriftstellerin, die 1867 den Hamburger Kaufmann Rudolph Heinrich Ruete heiratete, hatte sich in ihren Memoiren abwertend über versklavte Menschen geäußert. Dies führte jetzt zur Umbenennung.

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 12.04.2024 | 19:30 Uhr

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