Protestaktion vor dem NDR in Hamburg-Lokstedt

Stand: 17.02.2024 19:30 Uhr

Am Sonnabend haben laut Polizei rund 150 Demonstrierende die Straße vor dem NDR in Lokstedt blockiert. Die 24-Stunden-Aktion war als gemeinsamer Protest von Bauern, Handwerkern und Mittelstand angekündigt worden.

Zwischen Hugh-Greene-Weg und Oddernskamp standen am Sonnabend rund 30 Fahrzeuge, darunter Trecker, Lkw, Firmenwagen und Privatautos. Die Demonstrierenden sind unzufrieden mit der Politik der Ampelkoalition, wie etwa den Energiepreisen oder der CO2-Steuer. "Es wird einfach alles teurer für uns alle. Und es wird alles unbezahlbarer", sagte ein Teilnehmer im Gespräch mit dem Hamburg Journal. "Wenn der Sprit noch teurer wird, kann ich es mir noch nicht mal leisten, zur Arbeit zu fahren."

Teilnehmer unzufrieden mit Berichterstattung

Die Teilnehmenden sind auch unzufrieden mit der Berichterstattung der Medien über ihre Proteste. "Wir wollen auch erreichen, dass die Berichterstattung so läuft, wie es laufen soll", sagte ein Demo-Teilnehmer. Es sei kein Bauern-Protest mehr, sondern es sei mittlerweile ein Protest des Mittelstands. Von den Kundgebungen des Mittelstands sei aber kaum etwas zu sehen und zu hören und wenn, würden diese Proteste gleich in eine extreme Richtung eingeordnet, sagte eine Demonstrantin.

Die Veranstalter gehören weder zu einem der Interessenverbände von Landwirtschaft, Handwerk oder Mittelstand noch zu einer Partei. "Wir möchten ganz klar zeigen: Wir sind nicht in eine Richtung politisch aufgestellt. Wir möchten über die Missstände aufklären", so eine Teilnehmerin.

Protest dauerte bis Sonntagnachmittag an

Dafür wünschte man sich Unterstützung von den Medien. Der friedliche Protest dauerte bis Sonntag um 16 Uhr an.

Auch in Hannover hatte es vor Kurzem eine Protestaktion vor dem Landesfunkhauses des Norddeutschen Rundfunks gegeben. Und in Ahrensburg (Schleswig-Holstein) hatten Demonstrierende vor einer Woche die Einfahrt zum Gelände einer Druckerei blockiert. Grund dafür war laut Polizei ihre Unzufriedenheit über die Berichterstattung in den Medien.

Der Deutsche Journalisten-Verband forderte, sofort aufzuhören mit der Blockade von Medienhäusern und Presseverteilzentren. Die Versuche, die Auslieferung von Zeitungen und Zeitschriften mit vermeintlich unbequemen Inhalten zu verzögern oder gar zu verhindern, sei der Versuch, die Pressefreiheit einzuschränken. 

Weitere Informationen
Eine kleine Bauernpuppe hängt an einem Galgen mit Ampel-Symbol bei einer Demonstration vor dem Landesfunkhaus © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte

Bauern haben vor NDR Landesfunkhaus in Hannover protestiert

Zahlreiche Landwirte standen mit ihren Treckern vor dem Gebäude. Der Protest verlief laut Polizei friedlich. (05.02.2024) mehr

Menschen demonstrieren vor einer Druckerei in Ahrensburg. © TeleNewsNetwork

Druckerei in Ahrensburg blockiert

Grund für die Blockade war laut Polizei, dass die Demonstrierenden sich in den Medien falsch dargestellt fühlen. mehr

Landwirtinnen und Landwirte verlassen mit ihren Treckern eine Protestaktion in Hamburg © NonstopNews

Treckerdemo: Blockade im Süden Hamburgs aufgelöst

Blockade-Aktionen von Landwirten haben auch am Dienstagmorgen für erhebliche Verkehrsprobleme und lange Staus in Hamburg gesorgt. (31.01.2024) mehr

Landwirte bei Protesten vor dem Brandenburger Tor in Berlin . © Screenshot
ARD Mediathek

Die Wut der Bauern

Die Nordreportage begleitet zwei Landwirte zu den Protesten in die Hauptstadt Berlin und zeigt ihren Alltag und ihre Probleme. (24.01.2024) Video

Trecker stehen auf dem Gänsemarkt in Hamburg. © NDR Foto: Kai Salander

Bauern-Demo: 85 Trecker in der Hamburger Innenstadt

"Landwirte kämpfen um ihre Zukunft" lautete das Motto einer Kundgebung auf dem Gäsemarkt. Die Bauern kamen mit ihren Traktoren aus Niedersachsen. (24.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 17.02.2024 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Andy Grote, Innen- und Sportsenator Hamburgs, und Nancy Faeser (beide SPD), Bundesinnenministerin, geben nach einer Sonder-IMK und weiteren Entwicklungen nach Angriffen auf den sächsischen SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke und Wahlkämpfern anderer Parteien eine Pressekonferenz. © picture alliance/dpa Foto: Georg Wendt

Härtere Strafen für Angriffe auf Politiker? Grote reicht das nicht

Die Innenminister wollen eine Strafverschärfung prüfen lassen. Hamburgs Innensenator ist skeptisch, ob das ausreicht. Er gibt der AfD eine Mitschuld. mehr