Sogenannte Reichsbürger tagen seit Freitag in einem Hotel in der schwäbischen Kleinstadt Wemding im bayerischen Nördlinger Ries nahe Baden-Württemberg. An einer Gegendemonstration, zu der die Stadt aufgerufen hatte, nahmen am Samstag rund 300 Menschen teil, wie die Polizei mitteilte. Es habe keine Zwischenfälle gegeben.
Demo für Rechtsstaatlichkeit
Die Gemeinde hatte dazu aufgerufen, gegen die Ziele der "Reichsbürger" zu demonstrieren. "Wir stehen hier für Offenheit, Vielfalt und Rechtsstaatlichkeit," sagte Wemdings Bürgermeister Martin Drexler. Bei der einstündigen Kundgebung machte er deutlich, dass die Stadt nicht wegschauen werde, wenn sich vor Ort Menschen treffen, die an den Grundwerten des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland rüttelten.
Zu der Veranstaltung am Johannisweiher waren unter anderem auch Vertreterinnen und Vertreter der Regierung von Schwaben, der Kirche und auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Christoph Schmid gekommen, dessen Wahlkreis Donau-Ries ist.
Keine Straftaten im Umfeld des "Reichsbürger"-Treffens
"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht an. Der Verfassungsschutz rechnet der Szene der "Reichsbürger" und "Selbstverwalter" bundesweit etwa 23.000 Menschen zu. "Dritter Zukunftskongress Deutschland", so nennen die Organisatoren das dreitägige Treffen in Wemding. Die Sicherheitsbehörden hatten, ähnlich wie schon zu den ersten beiden Veranstaltungen dieser Art in Thüringen - gut 100 Teilnehmende erwartet.
Ein Polizeisprecher nannte am Samstag keine Zahlen und verwies darauf, die Veranstaltung in dem Hotel sei nicht öffentlich. Bei Kontrollen vor dem Treffen seien keine Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden. Die Polizei zeige Präsenz, auch Bereitschaftspolizei sei vor Ort, sagte der Sprecher.
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