Wegen einer Schädlingsbekämpfung kam es am Samstag bei "Ulmer Fleisch" im Donautal zu einem Rettungseinsatz. 14 Beschäftigte erlitten Atemwegsreizungen.

Beschäftigte mit Atemwegsreizungen im Krankenhaus

Nach Insektizid-Vorfall: Ulmer Schlachthof zieht Konsequenzen

Stand
AUTOR/IN
Torsten Blümke
Torsten Blümke

Die Ulmer Fleisch will künftig Insektizide nur noch einsetzen, wenn sich niemand mehr auf dem Firmengelände befindet. Sie zieht damit Konsequenzen aus dem Rettungseinsatz am Wochenende.

Der Ulmer Schlachthof zieht Konsequenzen aus der Gefährdung von 14 Beschäftigten beim Einsatz eines Schädlingsbekämpfungsmittels. Das Insektizid soll nur noch eingesetzt werden, wenn sich niemand mehr auf dem Betriebsgelände befindet. Das bestätigte ein Sprecher. Zuerst hatte die "Südwest Presse" über den Fall berichtet.

Video herunterladen (19 MB | MP4)

Am Samstagabend gab es bei der Firma "Ulmer Fleisch" einen Blaulichteinsatz mit Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen. Mehrere Mitarbeiter klagten über Atemwegsreizungen. Zunächst war ein Gasaustritt befürchtet worden. Es stellte sich jedoch heraus, dass ein Insektizid die Ursache der Beschwerden war.

Insektizid verursachte die Atemwegsbeschwerden

Ein Unternehmen hatte nach Polizeiangaben in einem Gebäudeteil des Betriebes ein Insektizid versprüht. Dies wird in regelmäßigen Abständen durchgeführt und soll verhindern, dass sich Schädlinge ansiedeln. Während der Aktion waren der Teil des Gebäudes und das dazugehörige Treppenhaus durch Warnschilder gesperrt. Außerdem waren die Mitarbeiter schon vorher per E-Mail informiert worden, dass ein Betreten der betroffenen Räume nicht erlaubt sei.

Zwei der betroffenen Mitarbeiter kamen vorsorglich ins Krankenhaus.
Zwei der betroffenen Mitarbeiter kamen vorsorglich ins Krankenhaus.

14 Beschäftigte mussten ärztlich versorgt werden

14 Mitarbeiter hielten sich nicht an die Anordnung und betraten laut Polizei den gesperrten Bereich. Sie klagten danach über Atemwegsreizungen. Die Männer im Alter von 19 bis 54 Jahren wurden von den Rettungskräften versorgt. Zwei der Betroffenen kamen vorsorglich ins Krankenhaus. Die Polizei ermittelt nun, wie es zu der Missachtung der Warnhinweise kommen konnte.

Mehr zum Ulmer Schlachtof

Ulm

Unterbringung in psychiatrischer Klinik Urteil im Prozess um Messerangriff im Schlachthof in Ulm

Nach dem Messerangriff auf einen Kollegen im Ulmer Schlachthof im Dezember wird der Verurteilte in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Das hat das Landgericht Ulm heute entschieden.

SWR4 BW am Nachmittag SWR4 Baden-Württemberg

Ulm

Interview mit Stephan Lange von Ulmer Fleisch Ulmer Fleisch: Preissenkung "absolut falsches Signal"

Aldi hat die Preise für Fleisch spürbar gesenkt. Der Fleischverarbeiter "Ulmer Fleisch" hält die Entwicklung für problematisch. Zu dieser Einschätzung kommt einer der Geschäftsführer des Schlachtbetriebs.