In Heilbronn parkt ein Auto auf einem Fahrradstreifen.

Viele Fälle versanden

Privatleute in BW zeigen tausende mögliche Falschparker an

Stand

Ein Video über einen selbsternannten Anzeigenhauptmeister sorgte bei vielen im Netz für Kopfschütteln. Auch in BW erstatten Privatleute immer wieder Anzeige wegen Falschparkens.

Mehrere Städte in Baden-Württemberg berichten von tausenden Anzeigen von Privatleuten wegen falsch geparkter Fahrzeuge. Freiburg, Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg nahmen an einer nicht-repräsentativen Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) teil.

Mannheim verzeichnete demnach 2023 am meisten Anzeigen im Vergleich zu den anderen Städten. Dort gingen 12.000 ein, während es 2022 noch 7.700 waren. Über die Gründe für den starken Anstieg in Mannheim teilt die Stadt nichts mit.

In der Freiburger Bußgeldbehörde stapeln sich Anzeigen gegen Falschparker auf den Tischen. Jede muss von der Behörde bearbeitet werden.
Immer mehr Anzeigen stapeln sich auf den Tischen der Freiburger Bußgeldbehörde.

Mannheim und Heidelberg melden besonders viele Anzeigen

Wie in Mannheim war auch in Heidelberg die Zahl der Anzeigen zuletzt fünfstellig: Dem Bericht zufolge gingen rund 10.000 bei der Stadt ein. 2022 waren es noch rund 6.500. In den anderen Städten, die sich an der Umfrage beteiligten, stieg die Zahl weniger stark an: In Stuttgart stellten demnach knapp 8.600 Privatpersonen eine Anzeige (2022: 8.200). In Freiburg gingen 2023 rund 5.400 Anzeigen ein (2022: 3.800). In Karlsruhe waren es 2023 fast 4.400 Anzeigen (2022: 4.300).

Viele der Anzeige wegen falsch geparkter Fahrzeuge laufen jedoch ins Leere. Das liegt zum einen daran, dass Privatleute die Fälle teilweise nicht ausreichend dokumentieren. Deswegen werden beispielsweise in Heidelberg nach Angaben der Stadtverwaltung rund 30 Prozent der Anzeigen nicht weiterverfolgt.

Die Stadt Freiburg teilt mit: "Wenn tatsächlich eine Ordnungswidrigkeit vorliegt und die erforderlichen Angaben, zum Beispiel Tatzeit und genauer Tatort, zweifelsfrei und korrekt sind, wird ein Verfahren eingeleitet". Anonyme Anzeigen werden nicht akzeptiert. Wer Anzeige erstattet, wird im übrigen auf dem Verwarnungsgeld-Schreiben an den Verkehrssünder oder die -sünderin als Zeuge oder Zeugin genannt.

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Personalmangel verhindert Knöllchen

Zum anderen scheitern die Anzeigen teilweise am städtischen Personalmangel. Wegen wenig Personal seien 2022 vor allem "hoheitlich getätigte Anzeigen" verfolgt worden - also solche, die direkt von Behörden beobachtet wurden, heißt es von der Stadt Stuttgart. "Seit Mitte 2023 verfolgen wir auch die Privatanzeigen vollständig, soweit sie nachvollziehbar sind", heißt es weiter. Das sei 2023 bei 1.310 Privatanzeigen der Fall gewesen, 2022 waren es noch 284.

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