Roboter kleben die Front- und Heckscheibe in einen Porsche Macan im Leipziger Porsche-Werk ein.

Modell erfüllt neue Vorgaben nicht

Porsche stoppt Verkauf des Macan mit Verbrenner in der EU

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Ab dem Frühjahr kann man das Porsche-SUV Macan in der EU nicht mehr kaufen. Der Hersteller begründet den Schritt mit neuen IT-Sicherheitsvorschriften.

Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche nimmt sein SUV-Modell Macan mit Benzinmotor im kommenden Jahr in der EU vorzeitig vom Markt. Der Grund: Die Umstellung auf neue IT-Sicherheitsvorschriften wäre zu aufwendig, teilte Porsche am Donnerstag mit.

Die Plattform des Fahrzeugs werde nicht mehr auf die künftigen Regeln der EU umgestellt, bestätigte ein Sprecher entsprechende Medienberichte. Damit sei das Modell ab Anfang Juli nicht mehr zulassungsfähig. Der Verkauf werde bereits im Lauf des Frühjahrs eingestellt, sodass sichergestellt sei, dass die Fahrzeuge bis zum Stichtag ausgeliefert und zugelassen werden könnten.

Porsche reagiert auf neue Sicherheitsvorgaben

Ab 1. Juli 2024 müssen alle Fahrzeuge, die neu in der EU zugelassen werden, strengere Regeln hinsichtlich der Cybersicherheit erfüllen, also zur Abwehr möglicher Hackerattacken. Dies erfordert unter anderem Eingriffe in die Software für Steuergeräte. Überdies müssen Automobilhersteller bereits in der Entwicklungsphase Prozesse zur Erhöhung der Cybersicherheit einführen, dokumentieren und zertifizieren lassen.

Der Porsche Macan kam 2014 erstmals auf den Markt. Da die Anforderungen damals noch nicht bekannt gewesen seien, habe dies im Rahmen der Entwicklung der Verbrenner-Modelle nicht berücksichtigt werden können, sagte der Porsche-Sprecher. Dies lasse sich nun nicht ohne weiteres nachholen.

Macan wird weiter für Märkte außerhalb der EU gebaut

Nicht betroffen ist die Fertigung des Macan für Märkte außerhalb der EU. Damit wird Porsche in seinem Leipziger Werk künftig ein Modell bauen, das in der EU nicht mehr verkauft werden darf. Porsche setzt nach eigenen Angaben nur rund ein Drittel aller Macans in der EU ab, die restlichen zwei Drittel entfallen vor allem auf die USA und China.

Perspektivisch will Porsche den Macan komplett auf den Elektroantrieb umstellen. Im Jahr 2024 soll die E-Variante auf den Markt kommen, nachdem sich der Start aufgrund gravierender Softwareprobleme des VW-Konzerns, zu dem Porsche gehört, beträchtlich verzögert hatte. Der Macan ist das am zweithäufigsten verkaufte Modell von Porsche nach dem größeren Geländewagen Cayenne.

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