Ein Pallottiner-Pater aus Weingarten, der im März vergangenen Jahres eine Frau sexuell belästigt hatte, ist nun von allen seinen Ämtern in der Diözese Rottenburg-Stuttgart entbunden worden. Damit ist laut Diözese nach dem staatlichen nun auch das kirchliche Strafverfahren beendet.
Mehrere Monate, nachdem die Staatsanwaltschaft Ravensburg einen Strafbefehl über 60 Tagessätze wegen sexueller Belästigung gegen den Pallottiner-Pater verhängt hatte, ist er nun von allen kirchlichen Ämtern, Diensten und Aufgaben entbunden worden. Das teilt die Diözese Rottenburg-Stuttgart mit. Der Priester sei mittlerweile aus Weingarten abgezogen worden. Der Orden wie auch der Pater selbst hätten auf Widerspruch verzichtet, heißt es weiter.
Auf Empfehlung der diözesanen Kommission sexueller Missbrauch habe der Bischof dem Pater bereits im März 2023 nach Bekanntwerden des Vorfalls umgehend die Ausübung seines priesterlichen Amtes untersagt. Seither war er laut Diözese beurlaubt.
Der Mann hatte im März vergangenen Jahres eine Frau im Aufenthaltsraum der Evangelisch-Katholischen Hochschulgemeinde Weingarten belästigt. Laut dem Pallottinerorden aus dem bayerischen Friedberg hatte der Pater die Tat eingeräumt und sich dafür entschuldigt.
Priester wohl schon zuvor auffällig
Kritik übte die Diözese in diesem Zusammenhang bereits im Sommer vergangenen Jahres an der Kommunikation des Ordens. Dieser habe verschwiegen, dass der Pater schon einmal wegen sexueller Belästigung aufgefallen war. Er sei deshalb 2016 von Kanada nach Indien versetzt worden, sagte ein Diözesansprecher.