Tumorzentrum Tübingen (Foto: SWR, Harry Röhrle, SWR)

Neue Therapien möglich

Nationale Krebsforschung in Tübingen: Institut eingeweiht

Stand
AUTOR/IN
Katharina Kregel
Katharina Kregel ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)

Tübingen ist nun wichtiger Standort für die Krebsforschung. Am Uniklinikum ist ein neues Institut übergeben worden. Das Büro- und Laborgebäude hat rund 45 Millionen Euro gekostet.

Am Tübinger Schnarrenberg wurde am Montag der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen ein neues Institut übergeben. Andreas Hölting, Direktor des Landesbetriebes Vermögen und Bau, überreichte dazu den Direktoren des neuen Forschungsinstituts symbolisch einen großen Schlüssel. Das "M3 Forschungszentrum" beschäftigt sich besonders mit Malignomen, Metabolomen und Mikrobiomen. Alle drei Themenfelder gehören zur Krebsforschung.

Video herunterladen (40,2 MB | MP4)

Wissenschaftsministerin: Standort Tübingen ideal

Als Mikrobiom bezeichnen Wissenschaftler die Gesamtheit der den Körper besiedelnden Mikroben, als Metabolom die Summe der Stoffwechselprodukte. Als Malignome werden bösartige Tumore bezeichnet. Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) machte am Montag bei der Einweihung auf die Synergie der drei Forschungsfelder aufmerksam. Der interdisziplinäre Ansatz ergänze das Tübinger Forschungsumfeld ideal und biete für Nachwuchsforschende ebenso interessante Perspektiven wie für international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

"Das Forschungszentrum ist von großer Bedeutung - auch über Baden-Württemberg hinaus"

Krebsforschungszentrum Tübingen (Foto: SWR, Harry Röhrle, SWR)
Das neues Krebsforschungsinstitut in Tübingen.

Neues Institut: Platz für rund 250 Forschende

Der Neubau beherbergt auf 4.500 Quadratmetern Labore und Büros für rund 250 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Laut dem Landesministerium für Finanzen befinden sich auf dem Dach und an Teilen der Fassade eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern. Finanzstaatssekretärin Gisela Splett sagte bei der Eröffnung: "Beim Bau haben wir auf Ressourcenschonung Wert gelegt. So wurde nahezu ausschließlich Recyclingbeton im Rohbau verwendet."

Der Bund zahlt 21 Millionen Euro für den Neubau

Wegen der überregionalen Bedeutung wird der Forschungsneubau in Tübingen mit rund 21 Millionen Euro durch Bundesmittel finanziert. Die restlichen Baukosten werden je zur Hälfte von der medizinischen Fakultät Tübingen und vom Land Baden-Württemberg getragen.

Mehr zu Krebsforschung

Medizin Krebspatienten profitieren von einer täglichen Vitamin-D-Dosis

Die tägliche Einnahme von Vitamin D ist für Patientinnen und Patienten mit Tumoren empfehlenswert. Das hat ein Forschungsteam aus Heidelberg nach der Analyse von Daten nochmals bestätigt.